FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der gescheiterten Investition in den inzwischen insolventen Druckmaschinenhersteller Manroland sieht sich der Versicherungskonzern Allianz in seiner Strategie bestätigt, künftig auf Mehrheitsbeteiligungen zu verzichten. 'Wir wollen mit Ausnahme von Wind- und Solarparks keine Vollkonsolidierung einer Beteiligung mehr', sagte der Chef der Beteiligungstochter Allianz Capital Partners (ACP), Rainer Husmann, der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' (Freitagausgabe). 'Wir suchen nach Unternehmen, an denen wir bis zu 50 Prozent Anteil erwerben und als bedeutender Minderheitsaktionär einen soliden Cash-flow erzielen können. Unsere Vorgaben im Beteiligungsgeschäft sind selektiver als früher.'
Die Entscheidung, Manroland jetzt kein weiteres Geld mehr zu geben, sei erst nach langer Prüfung erfolgt, versicherte Husmann der Zeitung. Immerhin habe die ACP 176 Millionen Euro beim Kauf und dann im Jahr 2009 nochmals 198 Millionen Euro zur Tilgung aller Bankschulden in Manroland investiert. Dieses Geld ist nun verloren, 'und wir haben auch nie einen Cent aus dem Unternehmen herausgeholt', sagte der ACP-Chef. Zur Insolvenz des Unternehmens habe es keine Alternative gegeben. 'Das war eine betriebswirtschaftliche Entscheidung. Wir verwalten Versicherungsgelder für unsere Kunden, und das Risiko eines weiteren Investments wäre einfach zu hoch gewesen.'
Den Vorwurf, ACP habe schon in den vergangenen Jahren Manroland mit zu wenig Kapital für die Entwicklung von Innovationen ausgestattet und damit die Überlebenschancen geschmälert, wies Husmann zurück. Zwar seien die Forschungsinvestitionen mit dem sinkenden Umsatz reduziert worden - aber die Quote von vier bis fünf Prozent habe sich auf dem Niveau der Konkurrenz bewegt.
Nach Ansicht der IG Metall und vieler Manroland-Beschäftigter steht die Allianz weiter in der Pflicht, etwas für das Unternehmen zu tun, zum Beispiel Bürgschaften zu stellen. Husmann zeigte sich bei diesem Thema allerdings zurückhaltend. Der vorläufige Insolvenzverwalter Werner Schneider sei Herr des Geschehens. 'Wenn er mit einem Investorenkonzept auf uns zukäme, würden wir das genau prüfen', sagte Husmann./she/dct/tw
Die Entscheidung, Manroland jetzt kein weiteres Geld mehr zu geben, sei erst nach langer Prüfung erfolgt, versicherte Husmann der Zeitung. Immerhin habe die ACP 176 Millionen Euro beim Kauf und dann im Jahr 2009 nochmals 198 Millionen Euro zur Tilgung aller Bankschulden in Manroland investiert. Dieses Geld ist nun verloren, 'und wir haben auch nie einen Cent aus dem Unternehmen herausgeholt', sagte der ACP-Chef. Zur Insolvenz des Unternehmens habe es keine Alternative gegeben. 'Das war eine betriebswirtschaftliche Entscheidung. Wir verwalten Versicherungsgelder für unsere Kunden, und das Risiko eines weiteren Investments wäre einfach zu hoch gewesen.'
Den Vorwurf, ACP habe schon in den vergangenen Jahren Manroland mit zu wenig Kapital für die Entwicklung von Innovationen ausgestattet und damit die Überlebenschancen geschmälert, wies Husmann zurück. Zwar seien die Forschungsinvestitionen mit dem sinkenden Umsatz reduziert worden - aber die Quote von vier bis fünf Prozent habe sich auf dem Niveau der Konkurrenz bewegt.
Nach Ansicht der IG Metall und vieler Manroland-Beschäftigter steht die Allianz weiter in der Pflicht, etwas für das Unternehmen zu tun, zum Beispiel Bürgschaften zu stellen. Husmann zeigte sich bei diesem Thema allerdings zurückhaltend. Der vorläufige Insolvenzverwalter Werner Schneider sei Herr des Geschehens. 'Wenn er mit einem Investorenkonzept auf uns zukäme, würden wir das genau prüfen', sagte Husmann./she/dct/tw