FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien aus der Eurozone dürften in den nächsten zwei Jahren laut einem Vermögensverwalter vom Gewinnwachstum der Unternehmen profitieren. 'Die Konjunktur sollte sich allmählich erholen', sagte Olgerd Eichler, Portfoliomanager bei Mainfirst Asset Management, auf einem Fondskongress in Mannheim. Die wirtschaftliche Unsicherheit habe abgenommen, nachdem der Internationale Währungsfonds jüngst seine Wachstumsprognose erhöht hatte.
Als Stimmungsdämpfer aber würden sich voraussichtlich Probleme in den Schwellenländern erweisen. Eichler verwies vor allem auf die hohe Verschuldung einzelner Staaten. Das aktuell noch sehr starke Wachstum in den Emerging Markets werde sich voraussichtlich abschwächen. Folglich dürften sich die kurzfristig orientierten Investoren weiter aus der Region zurückziehen. Mit einiger Zeitverzögerung könnte sich dies negativ in den Gewinn- und Verlustrechnungen der Unternehmen in den Industrienationen niederschlagen.
Diesen Belastungen steht Eichler zufolge aber der Anlagedruck bei institutionellen Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen gegenüber, der die professionellen Investoren in den Aktienmarkt treibe: 'Die Zinsen auf alternative Anlagen wie Anleihen werden auf Jahre zu niedrig bleiben.' Denn alle westlichen Zentralbanken hätten sich für den Weg in die finanzielle Repression entschieden, um die viel zu hohe Verschuldung in den Industrienationen erträglich zu halten. Die Währungshüter setzten alles daran, dass die Leitzinsen unter der Inflation blieben, so dass die Schuldner bewusst auf Kosten der Gläubiger - also der Sparer - entlastet würden./la/ag/rum