FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger haben laut dem Analysehaus Sentix etwas von ihrer guten Laune verloren. "Die Stimmungseintrübung am deutschen Aktienmarkt zeigt eine gewisse Zurückhaltung der Investoren gegenüber den kurzfristigen Perspektiven", schrieb Analyst Manfred Hübner in einer aktuellen Studie. Ein, zwei Konsolidierungswochen seien demzufolge nicht unwahrscheinlich, alleine schon wegen der ultimativen Zuspitzung der Griechenland-Frage bis zum Monatsende.
Das Grundvertrauen der Anleger in deutsche Aktien aber bleibt Hübner zufolge ungebrochen: "Es gibt wenige Anzeichen dafür, dass der mittelfristige Trend gefährdet wäre." Ein paar Anleger ereile jedoch auf den aktuell hohen Niveaus die Lust an Gewinnmitnahmen. Das sei keine Überraschung, lägen doch die meisten Bankprognosen für den Dax-Stand (DAX) am Ende des Jahres bei Kurszielen von 10 500 bis 11 000 Punkten. Aktuell steht der deutsche Leitindex unter der Marke von 10 700 Punkten.
Etwas skeptischer sieht Hübner die Entwicklung in den USA: "Offenbar verwirrt die Anleger derzeit erheblich die Frage, ob die US-Notenbank nun die Zinsen erhöht oder nicht." Deshalb herrsche mittelfristig für US-Aktien eine Irritation vor wie seit 2008 nicht mehr. Die Investoren seien damit auf der Suche nach Orientierung.
Charttechnische Signale tragen in einem solchen Umfeld Hübner zufolge erhebliches Potential für Kursbewegungen in sich, da sich viele Anleger eventuell neu positionieren dürften. Ein Anstieg der Schwankungen am US-Aktienmarkt sei damit wahrscheinlich.
Das Analysehaus Sentix wertet seit 2001 wöchentlich Umfrageergebnisse zur Markteinschätzung unter privaten und institutionellen Investoren im Internet aus.