NEW YORK (dpa-AFX) - Argentinien versucht, die drohende Staatspleite in letzter Minute abzuwenden. Eine Delegation unter Führung von Wirtschaftsminister Axel Kicillof hat sich in der Nacht zum Mittwoch mit den gegnerischen Hedgefonds getroffen, die alte Staatsschulden eintreiben wollen. "Dies waren die ersten Gespräche von Angesicht zu Angesicht zwischen den Parteien", erklärte der gerichtlich bestellte Schlichter Daniel Pollack am Mittwoch kurz nach Mitternacht in New York.
Wenn Argentinien bis zum Ende des Tages (US-Ostküstenzeit, 6 Uhr MEZ am Donnerstag) Zahlungen für Schulden bei übrigen Gläubigern nicht überweist, dürften Ratingagenturen einen Zahlungsausfall erklären. Argentinien hätte zwar das Geld, doch ein US-Richter blockiert die Auszahlung, wie die Regierung immer wieder betont. Der US-Richter hat diese Macht, weil die Anleihen nach US-Recht ausgegeben wurden und die Auszahlungen über eine New Yorker Bank laufen. Die klagenden Hedgefonds hatten Staatsanleihen aus einer früheren Umschuldung billig aufgekauft und verlangen vor Gericht die vollständige Begleichung.
Die Vertreter der Kontrahenten hätten sich "heute Nacht für mehrere Stunden in meinem Büro und in meiner Anwesenheit" getroffen, erklärte Pollack. "Es hat ein offener Austausch von Meinungen und Bedenken stattgefunden. Die Streitfragen, die die Parteien trennen, bleiben ungelöst." Ob am Mittwoch ein Treffen stattfindet, blieb unklar.gf