APA ots news: Anhaltendes Wachstum der Kredite österreichischer Banken an Unternehmen
8. Kreditbericht der Oesterreichischen Nationalbank
Wien (APA-ots) - Das Wachstum der Kredite österreichischer Banken an
die nicht-finanziellen Unternehmen hat sich nach dem krisenbedingten
Einbruch seit Anfang 2010 wieder stetig erholt. In den ersten vier
Monaten des laufenden Jahres hielt diese Erholung entgegen dem
europäischen Trend weiter an. So ist das Jahreswachstum der
Unternehmenskredite von 1,9% im Jänner auf nunmehr 2,9% im April 2012
gestiegen. Nach Wirtschaftssektoren betrachtet, zeigt sich in allen
wichtigen Sektoren (Sachgütererzeugung, Bau, Handel, Verkehr,
Beherbergungswesen) eine Ausweitung der Kredite mit Ausnahme des
Sektors Energieversorgung, in dem die Kreditentwicklung bereits seit
längerem rückläufig ist.
Die Kredite an die privaten Haushalte haben nach der Finanzkrise
ebenfalls wieder zugenommen, allerdings ist seit Juli 2011 ein
leichter Rückgang der Jahreswachstumsrate der Haushaltskredite auf
zuletzt 1,4% im April 2012 zu beobachten.
Die Finanzierung der österreichischen Unternehmen über Anleihen
ist zwar am Anfang der Finanzkrise stark zurückgegangen, hat sich
später aber wieder erholt und erreichte im April 2012 ein
Jahreswachstum von 7,6%. In den ersten vier Monaten des laufenden
Jahres haben die österreichischen Unternehmen netto um 220 Mio EUR
mehr Anleihen emittiert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Demgegenüber war die Netto-Kreditfinanzierung der österreichischen
Unternehmen aus dem Ausland (inklusive konzerninterner Finanzierung)
in den letzten drei Quartalen des Jahres 2011 per saldo negativ. Die
Aktienemissionen österreichischer Unternehmen sind hingegen nach
einem lange andauernden Einbruch in der zweiten Jahreshälfte 2011
wieder angestiegen, sind jedoch im Laufe dieses Jahres wieder etwas
zurückgegangen.
Die Zinssätze sind sowohl bei Unternehmenskrediten Unternehmens-
als auch bei Haushaltskrediten - nach einem vorübergehenden Anstieg
von Mitte 2010 bis Herbst 2011 - seit Ende des Vorjahres parallel mit
den Leitzinssenkungen wieder gesunken. Bei den neu vergebenen
Unternehmenskrediten mit einer Zinsbindungsfrist von bis zu einem
Jahr sind die Kundenzinssätze beispielsweise zwischen Dezember des
Vorjahres und April 2012 um rund einen halben Prozentpunkt gefallen.
Bei den Zinssätzen für Haushaltskredite fiel der Rückgang seit Ende
des vorigen Jahres etwas geringer aus. Eine Ausnahme bilden hier die
Konsumkredite, deren Zinsen sich auch im Neugeschäft in den letzten
Monaten kaum veränderten.
Aktuelle Umfragen bei Banken und Unternehmen zeigen nach einer
Verschlechterung der Kreditrichtlinien und der Verfügbarkeit von
Bankkrediten im zweiten Halbjahr 2011 eine Stabilisierung im ersten
Quartal 2012. Dabei hatten kleine und mittlere Unternehmen eine etwas
geringere Verschärfung als Großbetriebe zu verzeichnen. Sowohl
Unternehmen als auch Banken gaben als Grund für die Verschärfung der
Kreditrichtlinien eine Eintrübung der Konjunkturaussichten an.
Gleichzeitig spielten auch bankinterne Faktoren
(Refinanzierungskosten und bilanzielle Restriktionen) eine Rolle. Bei
den Kreditbedingungen setzte sich laut den aktuellen Umfragen die
Verschlechterung des zweiten Halbjahres 2011 im ersten Quartal 2012
noch weiter fort, wobei neben erhöhten Kreditkosten insbesondere auch
die Zusatzanforderungen der Banken verschärft wurden. Laut einer
rezenteren Umfrage im Rahmen des WIFO-Konjunkturtests vom Mai 2012
scheint es zuletzt jedoch wieder zu einer Entspannung bei den
Kreditbedingungen gekommen zu sein.
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (+43-1) 404 20-6666
http://www.oenb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
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OTS0074 2012-06-20/10:26
8. Kreditbericht der Oesterreichischen Nationalbank
Wien (APA-ots) - Das Wachstum der Kredite österreichischer Banken an
die nicht-finanziellen Unternehmen hat sich nach dem krisenbedingten
Einbruch seit Anfang 2010 wieder stetig erholt. In den ersten vier
Monaten des laufenden Jahres hielt diese Erholung entgegen dem
europäischen Trend weiter an. So ist das Jahreswachstum der
Unternehmenskredite von 1,9% im Jänner auf nunmehr 2,9% im April 2012
gestiegen. Nach Wirtschaftssektoren betrachtet, zeigt sich in allen
wichtigen Sektoren (Sachgütererzeugung, Bau, Handel, Verkehr,
Beherbergungswesen) eine Ausweitung der Kredite mit Ausnahme des
Sektors Energieversorgung, in dem die Kreditentwicklung bereits seit
längerem rückläufig ist.
Die Kredite an die privaten Haushalte haben nach der Finanzkrise
ebenfalls wieder zugenommen, allerdings ist seit Juli 2011 ein
leichter Rückgang der Jahreswachstumsrate der Haushaltskredite auf
zuletzt 1,4% im April 2012 zu beobachten.
Die Finanzierung der österreichischen Unternehmen über Anleihen
ist zwar am Anfang der Finanzkrise stark zurückgegangen, hat sich
später aber wieder erholt und erreichte im April 2012 ein
Jahreswachstum von 7,6%. In den ersten vier Monaten des laufenden
Jahres haben die österreichischen Unternehmen netto um 220 Mio EUR
mehr Anleihen emittiert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Demgegenüber war die Netto-Kreditfinanzierung der österreichischen
Unternehmen aus dem Ausland (inklusive konzerninterner Finanzierung)
in den letzten drei Quartalen des Jahres 2011 per saldo negativ. Die
Aktienemissionen österreichischer Unternehmen sind hingegen nach
einem lange andauernden Einbruch in der zweiten Jahreshälfte 2011
wieder angestiegen, sind jedoch im Laufe dieses Jahres wieder etwas
zurückgegangen.
Die Zinssätze sind sowohl bei Unternehmenskrediten Unternehmens-
als auch bei Haushaltskrediten - nach einem vorübergehenden Anstieg
von Mitte 2010 bis Herbst 2011 - seit Ende des Vorjahres parallel mit
den Leitzinssenkungen wieder gesunken. Bei den neu vergebenen
Unternehmenskrediten mit einer Zinsbindungsfrist von bis zu einem
Jahr sind die Kundenzinssätze beispielsweise zwischen Dezember des
Vorjahres und April 2012 um rund einen halben Prozentpunkt gefallen.
Bei den Zinssätzen für Haushaltskredite fiel der Rückgang seit Ende
des vorigen Jahres etwas geringer aus. Eine Ausnahme bilden hier die
Konsumkredite, deren Zinsen sich auch im Neugeschäft in den letzten
Monaten kaum veränderten.
Aktuelle Umfragen bei Banken und Unternehmen zeigen nach einer
Verschlechterung der Kreditrichtlinien und der Verfügbarkeit von
Bankkrediten im zweiten Halbjahr 2011 eine Stabilisierung im ersten
Quartal 2012. Dabei hatten kleine und mittlere Unternehmen eine etwas
geringere Verschärfung als Großbetriebe zu verzeichnen. Sowohl
Unternehmen als auch Banken gaben als Grund für die Verschärfung der
Kreditrichtlinien eine Eintrübung der Konjunkturaussichten an.
Gleichzeitig spielten auch bankinterne Faktoren
(Refinanzierungskosten und bilanzielle Restriktionen) eine Rolle. Bei
den Kreditbedingungen setzte sich laut den aktuellen Umfragen die
Verschlechterung des zweiten Halbjahres 2011 im ersten Quartal 2012
noch weiter fort, wobei neben erhöhten Kreditkosten insbesondere auch
die Zusatzanforderungen der Banken verschärft wurden. Laut einer
rezenteren Umfrage im Rahmen des WIFO-Konjunkturtests vom Mai 2012
scheint es zuletzt jedoch wieder zu einer Entspannung bei den
Kreditbedingungen gekommen zu sein.
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (+43-1) 404 20-6666
http://www.oenb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom
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