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APA ots news: Grenzüberschreitende Unternehmenskäufe attraktiv wie selten zuvor

Veröffentlicht am 14.05.2012, 11:10
OeNB informiert über Österreichs Direktinvestitionen im Jahr

2011

Wien (APA-ots) - Trotz eingetrübter Wachstumsaussichten in Folge der

europäischen Staatsfinanzkrise haben Österreicher im abgelaufenen

Jahr 22 Mrd Euro an ausländischen Unternehmensbeteiligungen erworben.

Zugleich haben Ausländer für mehr als 10 Mrd Euro in heimische

Unternehmen investiert. Beide Werte sind bisher nur im Jahr 2007 -

dem Jahr des Beginns der Wirtschaftskrise - überboten worden. Die

österreichischen Direktinvestitionen entwickeln sich dabei

dynamischer als die weltweiten Trends. Mit Finanzierungsproblemen

scheinen die beteiligten Unternehmen nicht konfrontiert zu sein: Die

'Kriegskasse' der meisten Konzerne war dank regelmäßiger

Finanzierungsüberschüsse gefüllt und konnte bei Bedarf durch

Wertpapieremissionen weiter gestärkt werden. Inländische

Direktinvestoren emittierten im Jahr 2011 verzinsliche Wertpapiere im

Ausmaß von 2,5 Mrd EUR. Die Ertragslage der meisten Konzerne dürfte

auch im Berichtsjahr gut gewesen sein, wie die hohen Dividendenströme

des Jahres 2011 vermuten lassen.

Die Hälfte der aktiven Direktinvestitionen entfiel laut Erhebungen

der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) 2011 auf

Eigenkapitaltransaktionen, 7 Mrd EUR erfolgten in Form

konzerninterner Kredite und die reinvestierten Gewinne beliefen sich

auf geschätzte 3 Mrd EUR. Die regionale Streuung der aktiven

Direktinvestitionen war 2011 erneut sehr breit: In 29 verschiedene

Länder wurden jeweils mehr als 100 Mio EUR investiert. Deutlich

verschoben hat sich der regionale Fokus: Auf die früher dominierenden

Länder Zentral-, Ost- und Südosteuropas entfiel 2011 nur knapp ein

Viertel der investierten Mittel. Die größte Transaktion des Jahres

2011 war eine Neuordnung des VW-Konzerns, in den die Familien Piech

und Porsche ihre Autohandelsfirma einbrachten. Diese Transaktion, die

gleichzeitig auch zu passiven Investitionen des Auslands in

Österreich führte, war im ersten Quartal 2011 nach einer Liste der

UNCTAD die weltweit achtgrößte Direktinvestition. Übertroffen wird

Deutschland als Zielland von den Niederlanden. Dort dominieren

konzerninterne Zweckgesellschaften, die mittels konzerninterner

Kredite für die nötige Konzernliquidität sorgen. Auf Platz drei der

Zielländer rangiert die Türkei, wo die OMV ihren Anteil an einer

Tankstellenkette ausgebaut hat. Auf den Rängen fünf und sieben liegen

mit Ungarn und Rumänien - die einzigen Transformationsländer unter

den ersten zehn Zielländern. Statt der Ausweitung geschäftlicher

Aktivitäten steht dort die Absicherung bestehender Beteiligungen im

Bankenbereich im Vordergrund. Neue regulatorische Rahmenbedingungen

erfordern eine verstärkte Eigenkapitalbasis und führten zu

Kapitalzuschüssen durch die österreichischen Mütter.

Erwähnenswert ist das anhaltend starke Interesse an China, wo eine

Vielzahl von Investoren aus den unterschiedlichsten Branchen in Summe

Investitionen in Höhe von 700 Mio EUR getätigt haben.

Auch passivseitig dominierten 2011 die Direktinvestitionen in Form

von Eigenkapital (6,8 Mrd EUR). Die im Inland verbliebenen

reinvestierten Gewinne schätzt die OeNB auf 1,9 Mrd EUR. Zusätzlich

wurde die Kapitalbasis der Tochtergesellschaften mit Konzernkrediten

in Höhe von 1,5 Mrd EUR ausgeweitet. Der erste Platz Italiens in der

Liste der Herkunftsländer im Jahr 2011 resultiert im Wesentlichen aus

einer Zusammenfassung der Anteilsrechte an der Bank Austria in einer

Hand, wodurch etwa in den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich

markante Rückgänge zu verzeichnen waren. Es handelt sich dabei nur um

eine regionale Verschiebung in der Finanzierungsstruktur. Mit

Deutschland, dem zweitwichtigsten Herkunftsland im Jahr 2011, gab es

neben dem erwähnten 'Megamerger' auch eine Vielzahl kleinerer

Engagements, die die enge wirtschaftliche Verflechtung Österreichs

mit Deutschland unterstreichen. Aus der am dritten Platz liegenden

Schweiz kamen weniger als 1 Mrd EUR. Danach folgen 'exotischere'

Herkunftsländer, wie Gibraltar, ein steuergünstiges Land für

Firmensitze, Südafrika, von wo aus u.a. ein bedeutender Papierkonzern

seine Aktivitäten steuert, die Vereinigten Arabischen Emirate, die

ihre Beteiligung an der OMV aufgestockt haben oder Brasilien, das

seit kurzem die Vorzüge der österreichischen Gruppenbesteuerung zu

schätzen weiß.

Die Branchengliederung zeigt aktivseitig das übliche Bild, wonach

Beteiligungsgesellschaften und Managementgesellschaften für den

Löwenanteil der Investitionen (9,7 Mrd EUR) verantwortlich sind.

Daneben haben aber auch Banken, Handelsfirmen, Elektrizitätsversorger

und die Elektroindustrie mehr als 1 Mrd EUR in

Unternehmensbeteiligungen gesteckt. Dazu kommen noch mit mehr als 0,5

Mrd EUR die Erdölindustrie und der Maschinenbau.

Passivseitig betrafen die ausländischen Direktinvestitionen in erster

Linie den Handel, und zwar den Großhandel, den Einzelhandel und den

Fahrzeughandel. Weitere Mittel flossen in Holdinggesellschaften und

'sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen'.

Dividenden sprudeln lebhaft

Österreichs Direktinvestoren haben im Jahr 2011 6,7 Mrd EUR an

Dividenden aus ihren ausländischen Beteiligungen erwirtschaftet.

Angesichts noch zu erwartender Nachmeldungen ist damit zu rechnen,

dass der Rekorderlös des Jahres 2010 (7 Mrd EUR) übertroffen werden

könnte. Die Dividendenzahlungen österreichischer Unternehmen an ihre

ausländischen Eigentümer beliefen sich im Jahr 2011 auf 5,5 Mrd EUR,

ein Wert der bisher nur im Jahr 2009 (6,1 Mrd EUR) übertroffen worden

war. Österreich weist seit 2006 durchgehend eine positive Bilanz der

Direktinvestitionserträge aus.

Wenngleich erhaltene bzw. geleistete Dividendenzahlungen nicht

eins zu eins auf die generelle Gewinnsituation umgelegt werden können

- Dividenden können notfalls aus angesparten Reserven ausgeschüttet

werden - so sind sie doch ein Indiz für eine gute Ertragslage der

Direktinvestitionsunternehmen. Die Zinserträge bzw. -aufwendungen für

konzerninterne Finanzierungen waren mit jeweils rd. 1 Mrd EUR

annähernd ausgeglichen.

Rückfragehinweis: Pressesprecher Dr. Christian Gutlederer

Tel.: +43-1-404 20-6609m christian.gutlederer@oenb.at

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Statistik Hotline

Tel.: (+43-1) 404 20-5555

mailto:statistik.hotline@oenb.at

http://www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

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OTS0108 2012-05-14/11:04

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