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APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Im Spannungsfeld zwischen...

Veröffentlicht am 21.03.2012, 18:20
APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Im Spannungsfeld zwischen Hunger und Gier - von Alexander Hahn

Mit extremen Ansichten ist keine Lösung zu erzielen

Wien (APA-ots) - Spekulation ist böse; erst recht, wenn sie

Nahrungsmittelpreise betrifft. Solche Aussagen sind in der breiten

Bevölkerung durchaus mehrheitsfähig, wie die rege Unterstützung für

Aktionsplattformen wie Foodwatch zeigt: Über 57.000 Menschen haben

über eine E-Mail-Aktion die Deutsche Bank aufgefordert, gänzlich aus

der Spekulation mit Agrarrohstoffen auszusteigen.

Wie verfahren die Fronten in diesem Punkt sind, zeigt die einseitige

und populistische Namensgebung seitens Foodwatch: Die E-Mail-Aktion

lief unter der Bezeichnung 'Hände weg vom Acker, Mann', ein Report zu

diesem Thema trug den Titel 'Die Hungermacher'. Dennoch konnten die

Aktivisten in dieser Woche einen Teilerfolg verzeichnen, indem die

Deutsche Bank ankündigte, heuer keine börsenotierten Anlageprodukte

auf Grundnahrungsmittel aufzulegen. Zudem hat Deutschlands größte

Bank eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die dieses Thema weiter

analysieren soll. Diese Ankündigungen sind kaum mehr als ein

Feigenblatt, außerbörslich kann die Deutsche Bank im großen Stil

weiterspekulieren.

Die Banker argumentieren, dass die steigende Weltbevölkerung, mehr

Wohlstand, veränderte Ernährungsgewohnheiten oder die zunehmende

Verbreitung von Biosprit für Preisanstiege verantwortlich seien.

Zudem erfüllen Termingeschäfte eine wichtige Funktion in der

Herstellungskette von Lebensmitteln: Bauern sichern sich fixe

Abnahmepreise schon vor der Ernte, Weiterverarbeiter können mit fixen

Rohstoffkosten kalkulieren. Wenn auch Spekulanten in diese Märkte

einsteigen, wird es dennoch problematisch: Sie erzeugen zwar keine

nachhaltigen Preistrends - diese entstehen durch realwirtschaftliche

Vorgänge -, können diese jedoch beschleunigen und verstärken. Das

macht es für Produzenten und Abnehmer umso wichtiger, sich gegen

starke Preisbewegungen am Terminmarkt abzusichern. Womit wir an dem

Punkt angelangt sind, an dem sich die Katze in den eigenen Schwanz

beißt.

Tatsächlich sind Lebensmittel im sehr langfristigen Vergleich nicht

teuer, alleine deshalb droht ein Preisschub in den kommenden Jahren

(siehe Seite 14). Sollte das tatsächlich eintreten, wäre die Chance

auf eine sachliche und weitgehend emotionsfreie Diskussion vertan.

Deshalb sollte sich die Staatengemeinschaft zügig darum bemühen, eine

für alle Seiten tragbare Lösung für das Spannungsfeld Nahrung und

Finanzmärkte zu erreichen. Stärkere Regulierung, mehr Transparenz und

Zugangshürden für reine Spekulation sind mögliche Ansätze. Wie so oft

liegt die Vernunft in der Mitte zwischen zwei Extremen.

Rückfragehinweis:

Wirtschaftsblatt Verlag AG

Tel.: Tel.: 01/60117 / 300

mailto:redaktion@wirtschaftsblatt.at

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OTS0250 2012-03-21/18:15

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