Berlin (Reuters) - Der Chef der bayerischen CSU-Landtagsfraktion Thomas Kreuzer hält den FDP-Ausstieg aus den Jamaika-Sondierungen für einen kalkulierten Akt.
"Es war ein plötzliches Ende", sagte er am Montag dem Deutschlandfunk. "Ich glaube, dass die FDP aus ihrer Sicht konsequent gehandelt hat - aber aus Sicht des Staates ist es nicht gut", ergänzte Kreuzer. "Ich glaube, dass sich die FDP relativ früh am gestrigen Tage entschlossen hat, diese Koalition nicht zu machen, und somit glaube ich, dass sie dies geplant hat." Kreuzer geht nach eigenen Worten nun davon aus, dass es zu Neuwahlen kommt und die CSU dabei auch ein gutes Ergebnis verzeichnen wird. Ob Merkel die Union wieder in Neuwahlen führt, ist nach Kreuzers Worten "eine Entscheidung der CDU". Wenn es eine Minderheitsregierung geben sollte - was er allerdings nicht glaube - dann eine von Union und FDP, nicht mit den Grünen, sagte Kreuzer.
Wie es bei der CSU nun weitergeht an der Spitze, werde man entscheiden, nachdem Parteichef Horst Seehofer sein angekündigtes Zukunftsmodell vorgestellt habe. Grundsätzlich hält Kreuzer den bayerischen Finanzminister Markus Söder (CSU) für einen "hervorragenden Politiker", der für jedes Amt infrage komme und es gut machen würde. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt habe in den Sondierungen Weitsicht und Durchhaltevermögen gezeigt. "Ich glaube, dass er ein guter CSU-Vorsitzender wäre", ergänzte Kreuzer.