FRANKFURT (dpa-AFX) - Die 'Vorsichtskasse' der Banken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ist zum Wochenausklang stark gestiegen. Die eintägigen Einlagen kletterten am Freitag auf 347 Milliarden Euro und damit auf den höchsten Stand seit Mitte Juni 2010, wie aus Zahlen der EZB vom Freitag hervorgeht. Am Donnerstag hatten sie noch 82 Milliarden Euro niedriger bei 265 Milliarden Euro gelegen. Damit sind die 'Übernacht-Einlagen' nur noch knapp 40 Milliarden Euro von ihrem Höchststand entfernt, der im Sommer 2010 bei knapp 385 Milliarden Euro erreicht worden war.
Die eintägigen Ausleihungen der Banken bei der EZB sanken zwar leicht von 7,5 Milliarden auf 6,3 Milliarden Euro. Das aktuelle Niveau ist aber deutlich höher als üblich.
Die eintägigen Einlagen und Ausleihungen der Banken bei der EZB sind ein Indikator für das Misstrauen der Institute untereinander. Normalerweise greifen die Institute kaum auf diese sehr kurzfristigen Geschäfte mit der Notenbank zurück, da die Konditionen ungünstig sind. Für gewöhnlich versorgen sich die Banken lieber untereinander mit Zentralbankgeld. Dieser Handel am sogenannten 'Interbankenmarkt' ist aber - ähnlich wie in der ersten Finanzkrise 2008 - erneut gestört. Ausschlaggebend sind die Schuldenkrise und das starke Engagement einzelner Institute in Staatsanleihen angeschlagener Euro-Staaten. Wegen der aktuell hohen Unsicherheit parken die Banken reichlich Liquidität bei der EZB, selbst unter Inkaufnahme von Zinsverlusten./bgf/jsl
Die eintägigen Ausleihungen der Banken bei der EZB sanken zwar leicht von 7,5 Milliarden auf 6,3 Milliarden Euro. Das aktuelle Niveau ist aber deutlich höher als üblich.
Die eintägigen Einlagen und Ausleihungen der Banken bei der EZB sind ein Indikator für das Misstrauen der Institute untereinander. Normalerweise greifen die Institute kaum auf diese sehr kurzfristigen Geschäfte mit der Notenbank zurück, da die Konditionen ungünstig sind. Für gewöhnlich versorgen sich die Banken lieber untereinander mit Zentralbankgeld. Dieser Handel am sogenannten 'Interbankenmarkt' ist aber - ähnlich wie in der ersten Finanzkrise 2008 - erneut gestört. Ausschlaggebend sind die Schuldenkrise und das starke Engagement einzelner Institute in Staatsanleihen angeschlagener Euro-Staaten. Wegen der aktuell hohen Unsicherheit parken die Banken reichlich Liquidität bei der EZB, selbst unter Inkaufnahme von Zinsverlusten./bgf/jsl