Berlin (Reuters) - Die von US-Präsident Donald Trump ins Spiel gebrachten Strafzölle auf Autoimporte aus der Europäischen Union treffen Regierungsberatern zufolge Deutschland merklich.
"Weitere Strafzölle von Trump auf Autoimporte würden je nach Ausmaß einen massiven Schaden für die deutsche Wirtschaft verursachen, der makroökonomisch sichtbar würde", sagte der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates des Bundeswirtschaftsministeriums, Hans Gersbach, am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. "Schätzungen sind nicht einfach, aber eine Verringerung um 0,1 oder 0,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes sind zu erwarten."
Gersbach rät dazu, auf die Drohung Trumps mit einer Stärkung der Verhandlungsposition der EU zu reagieren - etwa durch eine einheitliche Haltung der EU-Staaten und weiterer Mitglieder der Welthandelsorganisation WTO. "Die Androhung weiterer Strafzölle auf der Seite der EU ist im Moment nicht sinnvoll", sagte Ökonom Gersbach, der an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) lehrt. Stattdessen sollten Verhandlungsangebote für die Reduktion von Zöllen in der EU unterbreitet werden. In die Diskussion gebracht sollten zudem neue vertragliche Formen der Welthandelsorganisation oder ein transatlantisches Freihandelsabkommen.