Frankfurt (Reuters) - In die Tarifverhandlungen für die rund 580.000 Beschäftigten der Chemieindustrie kommt Bewegung.
"Mein Eindruck ist, dass ein paar Botschaften rübergekommen sind; das Klima war insgesamt gut", sagte der Verhandlungsführer der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Ralf Sikorski, am Mittwoch am Rande der zweiten bundesweiten Verhandlungen in Wiesbaden. "Ich bin nach wie vor zuversichtlich, weil es unser Wille ist, auch zu einem tragbaren Ergebnis zu kommen. Ob das gelingt, werden wir im Laufe des Tages und der Nacht sehen."
Die Gewerkschaft will sechs Prozent mehr Lohn mit einer Laufzeit von zwölf Monaten durchsetzen und fordert zudem eine Verdoppelung des Urlaubsgeldes sowie bessere Arbeitsbedingungen. Wie in der Metall- und Elektroindustrie sollen die Beschäftigten über die Gestaltung der Arbeitszeit mitbestimmen können.
Auch der Bundesarbeitgeberverband BAVC hofft auf ein Ergebnis. "Aber insbesondere beim Thema Arbeitszeit ist noch keine Kompromisslinie in Sicht", sagte deren Verhandlungsführer Georg Müller. "Das Thema ist sehr komplex, und ohne eine Kompensation für zusätzliche freie Tage wird es nicht klappen." Über das Gehalt könne man erst sprechen, wenn dieses Thema konsensfähig sei. "Bis dahin ist es noch ein weiter Weg."
Die zweite Bundesrunde der Verhandlungen in Wiesbaden startete am Mittwoch. Die Gespräche sind auf zwei Tage angelegt. In der letzten Tarifauseinandersetzung hatten sich Arbeitgeber und IG BCE 2016 auf eine Entgelterhöhung in zwei Stufen um insgesamt 5,3 Prozent verständigt. OLDEDOM Reuters Germany Online Report Domestic News 20180919T111342+0000