LONDON (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Einschätzung des scheidenden Direktoriumsmitglieds Lorenzo Bini-Smaghi bei drohenden Deflationsgefahren nicht vor einer quantitativen Lockerung zurückschrecken. 'Ich verstehe die quasi-religiösen Diskussionen zu diesem Thema nicht', sagte Bini Smaghi der 'Financial Times' (Freitag). Eine quantitative Lockerung sei notwendig, falls Staaten in eine Liquiditätsfalle geraten, die zu einer Deflation führen könnte.
Insbesondere die US-Notenbank und die Bank of England kaufen seit langem und im großen Umfang Staatsanleihen, um ihre Wirtschaft zu stabilisieren und einen Rückgang des Preisniveaus zu verhindern. EZB-Präsident Mario Draghi hat großangelegte Anleihenkäufe bisher abgelehnt, da der Notenbank die Finanzierung von Staaten durch die Notenpresse in den Verträgen untersagt sei. Laut Bini Smaghi hat die Notenbank jedoch eine Pflicht zum Handeln und sollte sich nicht 'hinter Rechtsanwälten verstecken'.
Nach Einschätzung der EZB droht derzeit keine Deflation in der Eurozone. Falls sich die Umstände ändern sollten, gibt es laut Bini Smaghi aber keinen Grund, nicht zu handeln. Diese quantitative Lockerung müssten dann maßgeschneidert für die Eurozone erfolgen.
Der Italiener Bini Smaghi wird zum Jahreswechsel die Notenbank verlassen und durch den Franzosen Benoit Coeure ersetzt./jsl/bgf
Insbesondere die US-Notenbank und die Bank of England kaufen seit langem und im großen Umfang Staatsanleihen, um ihre Wirtschaft zu stabilisieren und einen Rückgang des Preisniveaus zu verhindern. EZB-Präsident Mario Draghi hat großangelegte Anleihenkäufe bisher abgelehnt, da der Notenbank die Finanzierung von Staaten durch die Notenpresse in den Verträgen untersagt sei. Laut Bini Smaghi hat die Notenbank jedoch eine Pflicht zum Handeln und sollte sich nicht 'hinter Rechtsanwälten verstecken'.
Nach Einschätzung der EZB droht derzeit keine Deflation in der Eurozone. Falls sich die Umstände ändern sollten, gibt es laut Bini Smaghi aber keinen Grund, nicht zu handeln. Diese quantitative Lockerung müssten dann maßgeschneidert für die Eurozone erfolgen.
Der Italiener Bini Smaghi wird zum Jahreswechsel die Notenbank verlassen und durch den Franzosen Benoit Coeure ersetzt./jsl/bgf