Zürich, 21. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am
Dienstag nach einem festeren Start der Entwicklung der US-Aktien
gefolgt und hat leicht nachgeben. Dabei stachen die erstmals
gehandelten Aktien der neuen Richemont mit einem
Kurssprung von mehr als einem Drittel hervor. Gewinnmitnahmen
lasteten dagegen auf einigen defensiven Werten.
Im späteren Handel trübten verstärkte Konjunkturängste das
freundliche Umfeld, das von Hoffnungen auf Konjunkturprogramme
beidseits des Atlantiks sowie Anzeichen einer leichten
Entkrampfung im Interbankenhandel genährt worden war.
Der SMI<.SSMI> stieg zunächst bis 6352 Zähler und notierte
kurz vor Schluss um 0,6 Prozent niedriger auf 6179 Punkten. Der
breite SPI <.SSHI> sank 0,5 Prozent auf 5098 Punkte.
Einen Kurssprung von 39 Prozent auf 25,96 sfr vollführten
die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont . Sie wurden
erstmals nach der Abspaltung der Beteiligungsgesellschaft Reinet
, in der die Beteiligung am Tabakkonzern BAT
gehalten wird, gehandelt. Verschiedene Analysten empfahlen die
Aktie zum Kauf und setzten Kursziele von über 30 sfr fest. Der
Anstieg von Richemont zog den SMI um rund 70 Punkte nach oben.
Richemont dürften zudem auch von den im September wieder
stärker gestiegenen Uhrenexporte profitiert haben. Die Aktien
von Konkurrentin Swatch rückten ebenfalls sechs Prozent
vor.
Die Titel von Logitech dagegen stürzten um zehn
Prozent auf 18 sfr ab. Der Computerzubehörhersteller hatte eine
Gewinnwarnung abgegeben.
Die Titel der beiden Pharmariesen Novartis und
Roche verloren ein respektive 4,2 Prozent. Nach dem
kräftigen Anstieg der Vorwoche litten die Titel unter
Gewinnmitnahmen. Dies umso mehr, als biede Firmen in den letzten
zwei Tagen ihre Zwischenberichte vorgelegt hatten und diese im
Markt zwar als grundsolide aber unspektakulär bezeichnet wurden.
Zudem befürchteten Händler weiterhin, Roche könnte die
Vollübernahme der US-Tochter Genentech überzahlen.
Actelion dagegen legten knapp drei Prozent zu. Das
Biopharmaunternehmen hatte seine Prognose angehoben und auch die
Analystenprognosen klar übertroffen.
Höhere Kurse sahen auch einzelne Finanz- und Industriewerte.
Dabei fielen die Titel von Swiss Re und
Baloise mit einem Anstieg von sieben Prozent auf.
Citigroup und JP Morgan hatten die Swiss Re-Aktie zum Kauf
empfohlen. Die Versicherungsaktien hätten massiv korrigiert und
würden mit sehr tiefen Bewertungen gehandelt, hiess es.
Konjunkturhoffnungen, Deckungskäufe und die
Ölpreisentwicklung verhalfen einzelnen Industriewerten wie
ABB, Sulzer , Holcim und verschiedenen
Chemietiteln zu einem kräftigen Kursanstieg. ABB wird
zusammen mit der Grossbank Credit Suisse,
Nestle, Synthes und Syngenta am
Donnerstag den Zwischenbericht vorlegen. Während die Papiere von
CS und Nestle nachgaben, legten die anderen "vor den Zahlen" zu.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)