Frankfurt, 21. Okt (Reuters) - Der Euro
Der Euro rutschte am Mittag erstmals seit März 2007 unter
1,32 Dollar. Der Referenzkurs der EZB sank um über zwei US-Cent
auf 1,3184 Dollar von 1,3424 Dollar am Vortag. Im
Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX)
Händler und Analysten sprachen von einer übertriebenen Schwäche des Euro. "Dieser Euro-Kurs ist fundamental nicht gerechtfertigt", stellte Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, fest. "Das ist auf technische Modalitäten zurückzuführen und hat keine Nachhaltigkeit." Wie viele Händler macht Hellmeyer die Auflösung sogenanntet Carry Trades - das sind hochriskante Geschäfte, die auf der Zinsdifferenz zwischen Währungen beruhen - für die Kursverluste verantwortlich. Viele Anleger hatten sich in den vergangenen Jahren beispielsweise in Yen verschuldet, um die Gelder dann in höher verzinsten Währungen anzulegen. Mit der Auflösung dieser Positionen steigt der Yen. So fiel der Euro zur japanischen Währung auf 133,64 von 137,21 Yen am Vortag. Der Dollar rutschte wieder unter 101 Yen von über 102 Yen am Vorabend in New York.
Auch Aussagen von Griechenlands Notenbankchef George Provopoulos, wonach die Lage in der Euro-Zone weniger ernst als in den USA ist, stieß am Devisenmarkt auf wenig Gehör. "Offenbar interessiert das die Anleger im Moment nicht", sagte ein Börsianer. Insofern sei der Devisenmarkt von einer Normalisierung weiter entfernt als der Rentenmarkt.
Dort zogen die Notierungen am Dienstag an. Während die Kurse
am Aktienmarkt am Mittag ins Minus rutschten, stieg der
Bund-Future
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Ralf Banser)