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FOKUS 1-Euro fällt erstmals seit März 2007 unter 1,32 Dollar

Veröffentlicht am 21.10.2008, 14:46
EUR/JPY
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Frankfurt, 21. Okt (Reuters) - Der Euro ist am Dienstag zum Dollar auf den tiefsten Stand seit rund eineinhalb Jahren gefallen. Händler führten dies auf den hohen Bedarf vieler Anleger an Dollar-Liquidität zurück. "Es gibt einen steten - wenn auch dünnen - Flow in Richtung Dollar", erklärte ein Händler. "Dabei lösen die Anleger weiter vor allem ihre Positionen in Währungen wie dem Yen auf, die sie für Carry Trades genutzt haben. Das geht zulasten des Euro."

Der Euro rutschte am Mittag erstmals seit März 2007 unter 1,32 Dollar. Der Referenzkurs der EZB sank um über zwei US-Cent auf 1,3184 Dollar von 1,3424 Dollar am Vortag. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) fiel der Euro auf 1,3214 (Vortag 1,3445) Dollar.

Händler und Analysten sprachen von einer übertriebenen Schwäche des Euro. "Dieser Euro-Kurs ist fundamental nicht gerechtfertigt", stellte Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, fest. "Das ist auf technische Modalitäten zurückzuführen und hat keine Nachhaltigkeit." Wie viele Händler macht Hellmeyer die Auflösung sogenanntet Carry Trades - das sind hochriskante Geschäfte, die auf der Zinsdifferenz zwischen Währungen beruhen - für die Kursverluste verantwortlich. Viele Anleger hatten sich in den vergangenen Jahren beispielsweise in Yen verschuldet, um die Gelder dann in höher verzinsten Währungen anzulegen. Mit der Auflösung dieser Positionen steigt der Yen. So fiel der Euro zur japanischen Währung auf 133,64 von 137,21 Yen am Vortag. Der Dollar rutschte wieder unter 101 Yen von über 102 Yen am Vorabend in New York.

Auch Aussagen von Griechenlands Notenbankchef George Provopoulos, wonach die Lage in der Euro-Zone weniger ernst als in den USA ist, stieß am Devisenmarkt auf wenig Gehör. "Offenbar interessiert das die Anleger im Moment nicht", sagte ein Börsianer. Insofern sei der Devisenmarkt von einer Normalisierung weiter entfernt als der Rentenmarkt.

Dort zogen die Notierungen am Dienstag an. Während die Kurse am Aktienmarkt am Mittag ins Minus rutschten, stieg der Bund-Future um 44 Ticks auf 115,25 Punkte. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen fiel auf 3,93 (3,99) Prozent. Der Rex-Rentenindex stieg um 0,5 Prozent auf 118,1772 Punkte.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Ralf Banser)

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