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FOKUS 3-Schweizer Börse schliesst fester-schlechte Monatsbilanz

Veröffentlicht am 31.10.2008, 18:49
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(mit Schlusskursen)

Zürich, 31. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Freitag kräftige Gewinne verzeichnet. Enttäuschende Konjunkturdaten aus dem In- und Ausland konnten die Anleger nicht von Käufen abhalten. Am Finanzmarkt habe die Einschätzung überwogen, dass die schlechten Nachrichten bereits in den Kursen eingepreist seien. "Es sieht so schwarz aus", sagte ein Händler. "Es kann eigentlich nur noch besser werden. Und darauf positionieren sich die Anleger."

Der SMI<.SSMI> schloss 5,32 Prozent höher auf 6153,21 Punkten. Der breit gefasste SPI<.SSHI> rückte 4,8 Prozent auf 5044,85 Punkte vor.

Der Monat Oktober bleibt aber einer der schlechtesten seit vielen Jahren. Verglichen mit dem Monatsanfang notierte der SMI zwölf Prozent im Minus. Dabei haben nicht etwa die Banken und Versicherungen als Opfer der Finanzkrise am meisten an Kurswert eingebüsst, sondern konjunktursensitive Werte wie ABB und Nobel Biocare. Dies liegt vor allem daran, dass die Bankaktien sehr hohe Kursschwankungen aufweisen. "Tageschwankungen bei den Banken von zehn Prozent und mehr sind nichts Aussergewöhnliches mehr", sagte ein Händler.

Im Oktober sanken die Aktien des Elektrotechnikkonzerns ABB ein Drittel. Die Nobel Biocare-Titel verloren fast die Hälfte an Wert.

Mit einem Anstieg von mehr als zwölf Prozent führten auf der anderen Seite Richemont die kurze Liste der Gewinner an. Dahinter folgten mit einem Plus von acht Prozent Swisscom .

Am Freitag legte der Markt nach einem verhaltenen Start kräftig zu. Von Swatch und Swisscom abgesehen notierten alle Bluechips höher.

Besonders gefragt waren ihrer defensiven Qualitäten wegen europaweit die Pharma-Aktien. Roche schnellten fast zehn Prozent hoch. Die Titel des Konkurrenten Novartis gingen fünf Prozent fester aus dem Handel.

Auch Nestle verbuchten nach einem Anfangsverlust Gewinne von 2,6 Prozent. Zunächst hatte L'Oreal auf den Kurs von Nestle gedrückt. Der Kosmetikkonzern senkte am Donnerstag zum zweiten Mal binnen drei Monaten seine Umsatzprognose. Nestle ist mit rund einem Viertel an L'Oreal beteiligt.

Bei den Finanzwerten ragten UBS mit einem Anstieg von 8,4 Prozent hervor. Credit Suisse kletterten 4,6 Prozent. Die Aktien der Privatbank Julius Bär verteuerten sich um sieben Prozent.

Auch die Versicherungs-Titel waren gesucht. Zurich gewannen 8,4 Prozent, Swiss Re 6,1 Prozent. Der Rückversicherungskonzern hat den im August angekündigten Kauf eines Lebensversicherungs-Portfolios von der britischen Bank Barclays abgeschlossen.

Auf Erholungskurs befanden sich auch die Aktien des Agrarchemiekonzerns Syngenta und des Landmaschinenherstellers Bucher, die sieben respektive zehn Prozent hochschossen.

Dagegen hielten die Verkäufe beim Zahnimplantate-Hersteller Straumann an. Analysten reagierten mit Kurszielsenkungen und Verkaufsempfehlungen auf den enttäuschenden Quartalsbericht und die Gewinnwarnung von Straumann. Die Aktien von Konkurrent Nobel Biocare, der bereits mehrmals seine Prognosen gesenkt hat, erholten sich im Verlauf. Nobel berichtet am Montag über das dritte Quartal.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)

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