FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 21. März 2012. Das anhaltende Stimmungshoch an den Börsen lockt Investoren in Index-, Bonus- und Discount-Zertifikate auf den DAX. Optionsscheine auf Unternehmen der zweiten Reihe kommen auch gut an.
Die DAX-Klettertour der vergangenen Wochen sorgen im Zertifikate-Handel laut Spezialisten für rege Umsätze. 'Viele Derivate-Anleger haben während des DAX-Aufstiegs von 6.600 auf nahezu 7.160 Zähler auf das richtige Pferd gesetzt', beobachtet etwa Atakin Sahin von der Baader Bank. Bei Indexzertifikaten und Optionsscheinen auf den DAX erwarteten viele Anleger weitere Kursgewinne. Zudem hätte es zwischenzeitlich immer mal wieder Gewinnmitnahmen gegeben. 'Wenn diese Entwicklung nachhaltig wirkt, wäre dies für uns das Tüpfelchen auf dem i.'
Derzeit tritt der deutsche Leitindex zwar etwas auf der Stelle, große Rücksetzer hat es indes noch nicht gegeben. Eine Korrektur im DAX sei vermutlich nicht ausgeschlossen. 'Die ganz große Unsicherheit scheint aus dem Markt aber verschwunden', stellt Sahin fest und wertet beispielsweise den Preisrückgang des Golds von 100 US-Dollar auf Monatssicht als Zeichen der Rückkehr zu einer gewissen Normalität. 'Denn bis dahin haben sich, anders als sonst üblich, Rohstoffmärkte und Aktienbörsen im Gleichklang bewegt', bemerkt der Händler.
Allerdings hätten jüngst Meldungen über eine nachlassende Autokonjunktur in China für Verkaufsaktivitäten bei Zertifikaten mit deutschen Autobauern als Basiswert geführt.
DAX in allen Facetten
Nimmt man die längerfristig orientierten Anleger zum Maßstab, geht es mit dem DAX erst einmal weiter nach oben. Beliebt seien beispielsweise Index-Zertifikate (WKN 709335), bei denen Investoren eins zu eins an der Entwicklung des Index teilhaben. Discount- (WKN DE4SAD, DZ7C1P) und Bonus-Zertifikate (WKNs DE9LEP) auf den deutschen Leitindex fänden zudem guten Anklang.
Investoren mit kurzfristigerem Horizont kaufen gehebelte DAX-Papiere, sie setzen sowohl auf steigende (WKN CK6Y8G) als auch fallende Kurse (WKN CK6SD1).
Silber und Gold im Blick
Die teils deutlichen Priesabgaben der Edelmetalle im vergangenen Monat betrachten Anleger laut Baader Bank weniger als nachhaltige Trendwende. 'In die fallenden Märkte haben Investoren immer mal wieder auf Erholung gesetzt', berichtet Sahin. Auch gegenwärtig kämen Silber- und Gold-Zertifikate an, die von einem Kursanstieg (WKNs 722373, DB2XAG) profitierten. Mittel- bis langfristig sieht Eugen Weinberg von der Commerzbank die Rolle von Gold als sicheren Hafen erst einmal bestätigt. 'Die Euro-Schuldenkrise ist zwar in den Hintergrund gerückt, gelöst ist sie damit noch lange nicht', stimmt Sahin zu.
Hugo Boss kommt an
Einzelne mittelständische Unternehmen beflügeln scheinbar die Phantasie der Zertifikate-Anleger. Mit der Ankündigung einer Umwandlung seiner Vorzugsaktien in Stammaktien und einer kräftigen Dividendenerhöhung nach einem überzeugenden Geschäftsjahr will beispielsweise Deutschlands größter Modehersteller Hugo Boss generell mehr Investoren anlocken. 'Derivate-Anleger haben daraufhin teilweise sehr spekulativ mit Turbo-Zertifikaten auf weiter steigende Kurse gesetzt', meldet Sahin.
Ein klassischer Optionsschein auf Klöckner (WKN CG85S1) gehe ebenfalls gut weg. Käufer rechneten trotz jüngstem Gewinneinbruch offenbar nicht mit weiteren Kursverlusten bei dem Stahlhändler. 'Denn falls der Basiswert bei Ausübung unter einen Preis von 11,00 Euro notiert, verfällt der Optionsschein.' Aktuell steht der Kurs bei knapp 11,50 Euro.
Ein Optionsschein auf Südzucker (WKN CK0XQS) als dritter im Bunde aus dem MDAX habe zudem Abnehmer gefunden.
Autobauer werden abgestoßen
Nach Berichten des chinesischen Automobilverbandes, wonach die Verkaufszahlen des Jahres 2012 nicht die bisher angenommenen Wachstumsraten erreichen werden, seien Derivate auf hiesige Automobilwerte verstärkt veräußert worden. Banken aus dem Deutschen Aktienindex hingegen waren gesucht, wie Sahin bemerkt.
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© 21. März 2012/Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Die DAX-Klettertour der vergangenen Wochen sorgen im Zertifikate-Handel laut Spezialisten für rege Umsätze. 'Viele Derivate-Anleger haben während des DAX-Aufstiegs von 6.600 auf nahezu 7.160 Zähler auf das richtige Pferd gesetzt', beobachtet etwa Atakin Sahin von der Baader Bank. Bei Indexzertifikaten und Optionsscheinen auf den DAX erwarteten viele Anleger weitere Kursgewinne. Zudem hätte es zwischenzeitlich immer mal wieder Gewinnmitnahmen gegeben. 'Wenn diese Entwicklung nachhaltig wirkt, wäre dies für uns das Tüpfelchen auf dem i.'
Derzeit tritt der deutsche Leitindex zwar etwas auf der Stelle, große Rücksetzer hat es indes noch nicht gegeben. Eine Korrektur im DAX sei vermutlich nicht ausgeschlossen. 'Die ganz große Unsicherheit scheint aus dem Markt aber verschwunden', stellt Sahin fest und wertet beispielsweise den Preisrückgang des Golds von 100 US-Dollar auf Monatssicht als Zeichen der Rückkehr zu einer gewissen Normalität. 'Denn bis dahin haben sich, anders als sonst üblich, Rohstoffmärkte und Aktienbörsen im Gleichklang bewegt', bemerkt der Händler.
Allerdings hätten jüngst Meldungen über eine nachlassende Autokonjunktur in China für Verkaufsaktivitäten bei Zertifikaten mit deutschen Autobauern als Basiswert geführt.
DAX in allen Facetten
Nimmt man die längerfristig orientierten Anleger zum Maßstab, geht es mit dem DAX erst einmal weiter nach oben. Beliebt seien beispielsweise Index-Zertifikate (WKN 709335), bei denen Investoren eins zu eins an der Entwicklung des Index teilhaben. Discount- (WKN DE4SAD, DZ7C1P) und Bonus-Zertifikate (WKNs DE9LEP) auf den deutschen Leitindex fänden zudem guten Anklang.
Investoren mit kurzfristigerem Horizont kaufen gehebelte DAX-Papiere, sie setzen sowohl auf steigende (WKN CK6Y8G) als auch fallende Kurse (WKN CK6SD1).
Silber und Gold im Blick
Die teils deutlichen Priesabgaben der Edelmetalle im vergangenen Monat betrachten Anleger laut Baader Bank weniger als nachhaltige Trendwende. 'In die fallenden Märkte haben Investoren immer mal wieder auf Erholung gesetzt', berichtet Sahin. Auch gegenwärtig kämen Silber- und Gold-Zertifikate an, die von einem Kursanstieg (WKNs 722373, DB2XAG) profitierten. Mittel- bis langfristig sieht Eugen Weinberg von der Commerzbank die Rolle von Gold als sicheren Hafen erst einmal bestätigt. 'Die Euro-Schuldenkrise ist zwar in den Hintergrund gerückt, gelöst ist sie damit noch lange nicht', stimmt Sahin zu.
Hugo Boss kommt an
Einzelne mittelständische Unternehmen beflügeln scheinbar die Phantasie der Zertifikate-Anleger. Mit der Ankündigung einer Umwandlung seiner Vorzugsaktien in Stammaktien und einer kräftigen Dividendenerhöhung nach einem überzeugenden Geschäftsjahr will beispielsweise Deutschlands größter Modehersteller Hugo Boss generell mehr Investoren anlocken. 'Derivate-Anleger haben daraufhin teilweise sehr spekulativ mit Turbo-Zertifikaten auf weiter steigende Kurse gesetzt', meldet Sahin.
Ein klassischer Optionsschein auf Klöckner (WKN CG85S1) gehe ebenfalls gut weg. Käufer rechneten trotz jüngstem Gewinneinbruch offenbar nicht mit weiteren Kursverlusten bei dem Stahlhändler. 'Denn falls der Basiswert bei Ausübung unter einen Preis von 11,00 Euro notiert, verfällt der Optionsschein.' Aktuell steht der Kurs bei knapp 11,50 Euro.
Ein Optionsschein auf Südzucker (WKN CK0XQS) als dritter im Bunde aus dem MDAX habe zudem Abnehmer gefunden.
Autobauer werden abgestoßen
Nach Berichten des chinesischen Automobilverbandes, wonach die Verkaufszahlen des Jahres 2012 nicht die bisher angenommenen Wachstumsraten erreichen werden, seien Derivate auf hiesige Automobilwerte verstärkt veräußert worden. Banken aus dem Deutschen Aktienindex hingegen waren gesucht, wie Sahin bemerkt.
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© 21. März 2012/Iris Merker
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