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Börse Frankfurt-News: Die Wolkendecke verdichtet sich (Markttechnik)

Veröffentlicht am 04.04.2012, 16:24
Aktualisiert 04.04.2012, 16:28
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 4. April 2012. Nach der dynamischen Hausse im ersten Quartal stehen für viele Analysten die DAX-Ampeln zunächst auf Rot, könnten aber jederzeit wieder umspringen.

Technische Analysten bescheinigen dem DAX auf kurze Sicht eine klassische Abwärtsbewegung und stellen in der aktuellen Konstellation durchaus die Schicksalsfrage. Fundamental sei der deutsche Leitindex in dieser Woche von gegenläufigen Konjunkturdaten aus China und den USA auf der positiven und Europa auf der enttäuschenden Seite hin- und hergerissen worden.

'Schlussendlich zogen die deutlichen Abschläge an den Börsen Mailand und Madrid den DAX am gestrigen Dienstag mit nach unten', meint die Helaba. Auch der Euro Stoxx 50 fiel um 1,60 Prozent auf etwa 2461 Punkte und die Leitindizes in Paris und London sackten ab. In den USA verlor der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss 0,4 Prozent.

Korrektur setzt sich fort

Mit seinen zuletzt jeweils tieferen Hochs und tieferen Tiefs befindet sich der DAX laut Gregor Bauer in einer klassischen Abwärtsbewegung. 'Dadurch bildet sich eine Impulsrichtung nach unten aus, die derzeit noch kein Umkehrsignal erkennen lässt', erklärt der unabhängige technische Analyst. Nach unten abgeprallt sei das hiesige Aktienbarometer von einer markanten Widerstandszone zwischen 7.150 Zählern und dem Hoch bei 7.194 Punkten vom März 2012. Dieser Bereich beende gleichzeitig den bisherigen Anstieg ab Ende November 2011, ausgehend vom DAX-Tief bei 5.366 Punkten.

Seit dem heutigen Mittwoch befinde sich der DAX in einem kritischen Bereich in der Unterstützungszone zwischen 6.950 Punkten und dem Tief vom 29. September 2011 bei 6.841. 'Sollte er diese Zone nachhaltig, beispielsweise per Schlusskurs nach unten durchbrechen, wird der DAX sehr schnell bis in den Bereich um 6.630 bis 6.610 Punkte fallen.' Gleichzeitig markiere dies die nächste Unterstützungszone, die durch eine Korrekturbewegung am 6. und 7. März 2012 gebildet worden sei. 'Der Bereich um 6.600 Zähler wird dann aber zur Schicksalsfrage', meint Bauer. Denn dort entscheide sich, ob die Korrektur abgeschlossen ist oder ob das Aktienbarometer einen Bruch weiter nach unten vollzieht. In diesem Fall stellt Bauer einen Kursrutsch von 6.250 bis 6.000

Zähler in Aussicht.

Anlegern empfiehlt Bauer ihr Pulver erst einmal trocken zu halten, solange der DAX innerhalb der derzeitigen Begrenzungszonen zwischen 7.150 und 7.194 auf der Ober- und 6.950 und 6.841 Zählern auf der Unterseite pendele. Erst, wenn der Index die Widerstandszone nach oben durchbrochen habe, sollten Investoren wieder Long gehen. Unter 6.840 Punkten könnten erste Sicherheitsverkäufe in Betracht gezogen werden. 'Kritisch wird es unter etwa 6.600 Punkten.'

Fortführung der Hausse jederzeit möglich

Daniel Kühn von godmode-trader kann der jüngsten 'DAX-Bärenfalle', also dem Rückfall der vergangenen Woche unter den Aufwärtstrend, etwas Positives abgewinnen. 'Denn darauf basierend ist eine Fortsetzung der Rallye im deutschen Leitindex jederzeit möglich.' Das mittelfristige DAX-Potenzial macht Kühn in diesem Fall in in den Bereich 7.400 bis 7.600 Punkte aus. 'Aufgehalten wird das deutsche Aktienbarometer zunächst auf der Oberseite vom kurzfristigen Abwärtstrend der Vorwochen bei derzeit 7.120 Punkten sowie vom Kreuzwiderstand im Bereich 7.194 Zähler', meint Kühn. Erst über dieser Marke sei der Weg nach oben wieder frei.

'Unter 6.840 Punkte sollte der DAX möglichst nicht mehr rutschen.' In diesem Fall könne eine direkte Abwärtsbewegung bis 6.630 Punkte und gegebenenfalls bis 6.430 Punkte folgen.

Auf kurze Sicht Daumen nach unten

Auch Christoph Geyer von der Vereinigung Technischer Analysten (VTAD) ist der Meinung, der DAX befinde sich derzeit in einem neuen, kurzfristigen Abwärtstrend. Geyer betrachtet bei seiner Analyse die technische Lage nach der Dow-Theorie. Demnach sei in den vergangenen Wochen das jeweils vorherige Hoch nicht mehr überboten und beim jüngsten Rückgang das vorherige Tief unterschritten worden. 'Sollte das Tief von vergangener Woche abermals unterboten werden, ist ein verschärfter Druck auf den Markt wahrscheinlich, der weitere Kursrückgänge mit sich bringen könnte', analysiert Geyer und verweist auf bestehende Divergenzen bei einigen Indikatoren.

Die Bewegungen am Montag und Dienstag dieser Woche seien von geringen Umsätzen im deutschen Aktienbarometer begleitet worden. 'Daher kann von der Marktstimmung her kaum etwas Greifbares abgeleitet werden.' Zyklisch erwarte Geyer gegen Mitte April eine schwächere Phase. Eine signifikante Verbesserung der Lage trete erst mit einem Überschreiten des letzten DAX-Hochs bei 7.154 Zählern ein.

Pessimisten in der Überzahl

Die 300 von der Börse Frankfurt wöchentlich befragten aktiven Investoren rutschen in dieser Woche knapp unter die Linie von 50 Punkten, die Optimisten und Pessimisten voneinander trennt. Der Bull/Bear-Index für deutsche Bluechips sinkt auf 48,9 Punkte von zuvor 50 Punkten. Mit 37 Prozent hat sich bei den Bullen auf Wochensicht nichts verändert, dagegen sind 2 Prozent der Befragten nun short.

Bei den Technologiewerten hat sich di e Stimmung erheblich stärer verschlechtert. 8 Prozent haben ihre Long-Engagements verkauft, 6 Prozent sind jetzt short. Damit kippt der Bull/Bear-Index für den TecDAX von 59,3 auf 49,3

Punkte ebenfalls in den pessimistischen Bereich.

Der Bull/Bear-Index misst das Maß an Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Was es bedeutet, können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.

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© 4. April 2012 / Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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