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Börse Frankfurt-News: Ein zu glattes Bären-Szenario (Marktsentiment)

Veröffentlicht am 10.04.2013, 17:08
Aktualisiert 10.04.2013, 17:12
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 10. April 2013. Die erste größere DAX-Korrektur nach Ostern hat nur wenige Optimisten beeindruckt. Obgleich viele Analysten mit vornehmlich technischen Erklärungen für die fast 3-prozentige Korrektur des Börsenbarometers ihre Skepsis zum Ausdruck brachten, hat dies offenbar lediglich bei kurzfristig orientierten Akteuren zu Abgaben geführt.

Ja, gegenüber der Vorwoche hat der DAX einen herben Kursverlust in Höhe von knapp 3 Prozent hinnehmen müssen, eine Korrektur, die zu anderen Zeiten und ursprünglich von einem anderen Kursniveau ausgehend, kaum so viel Aufsehen wie dieses Mal erregt hätte. Aber die Reaktion schien einigen Kommentatoren gut ins Konzept gepasst zu haben und manch einer ließ sich sogar zu gewagten Prognosen hinreißen - nach unten, versteht sich. Vom bevorstehenden Crash war die Rede, von den Iden des März, die nicht nur im Jahre 44 v. Chr. Julius Caesar, sondern auch in diesem Jahr dem Deutschen Börsenbarometer Unheilvolles verheißen sollten. Ein Jahreshoch, markiert am 15. März, ein DAX mit der Aussicht in Kombination mit den Kursspitzen der Jahre 2000 und 2007 gar ein Dreifach-Hoch zu markieren, und sein erneutes Versagen, sich oberhalb der 8.000er Marke zu etablieren, verleitete mancherorts sogar zu Vorhersagen, die im Extrem Niveaus von unter 6.000 Zählern in Betracht zogen.

Diese schlechte Stimmung unter den Analysten und Kommentatoren schlug sich jedoch vornehmlich im DAX nieder, während man in den USA keine größere Korrektur am Aktienmarkt hinnehmen musste. Interessanterweise sollen es die Daten zum US-Arbeitsmarkt gewesen sein, die so schlecht ausgefallen waren, dass sie - allerdings schon Stunden vor ihrer Veröffentlichung - in erster Linie dem DAX den Garaus machten, während man in den USA mit diesen Daten offenbar wesentlich souveräner umging. Dortzulande meldete sich mit John Williams von der San Francisco Fed sogar eine Zinstaube(!) aus dem Offenmarktausschuss der Notenbank gestern zu Wort, die US-Konjunktur könne möglicherweise so robust sein, dass man im zweiten Halbjahr 2013 die Anleihekäufe zurückfahren könne.

Mittelfristige Akteure bleiben gelassen

Die jüngste Korrektur beim DAX hat jedoch bei den von der Börse Frankfurt wöchentlich befragten institutionellen Anlegern im Gegensatz zu den Analystenmeinungen nur geringe Spuren hinterlassen. Unser Bull/Bear-Index hat sich im Wochenvergleich deshalb auch nur ein wenig nach unten verändert, zumal das Bullenlager offenbar nur um ein paar ausgestoppte Akteure (4 Prozent) reduziert wurde - dafür spricht die Wanderung eines Großteils der Befragten zu den 'Neutralen'.

Auch bei den privaten Anlegern, die die Börse Frankfurt seit einigen Wochen befragt, ist nur eine kleine Verringerung des Optimismus feststellbar. Damit bleiben, ähnlich wie bei den institutionellen Investoren, die Optimisten zwar in der Mehrheit, die Stimmung, gemessen am Bull/Bear-Index allerdings in der Nähe ihrer Jahresdurchschnitte, so dass das Stimmungsumfeld relativ verzerrungsfrei ist. Damit kommen vornehmlich kurzfristige Quellen als Verursacher der jüngsten Korrekturen in Frage - gegen längerfristige Abgeber spricht vor allem der jüngst erholte Kurs des Euro. Gerade die Ungeduld jener kurzfrist-Trader, verbunden mit Eindeckungskäufen, könnte so am Ende für eine saftige Short-Squeeze beim DAX sorgen.

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© 10. April 2013/Joachim Goldberg, cognitrend für boerse-frankfurt.de

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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