FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Erste Dämpfer für die Technologiebranche - doch Tech-ETFs bleiben beliebt wie eh und je. Auch S&P- und MSCI USA-Tracker gehören weiter zu den Favoriten. So mancher steigt auch bei den zuvor abgestraften französischen Aktien wieder ein.
2. Juli 2024. Trotz Kursrücksetzer bei Nvidia (NASDAQ:NVDA) und Meldungen über Tech-Aktien-Verkäufe von Hedgefonds im großen Stil: Die Zuflüsse in Tech-ETF halten an, wie die Händler berichten. Bei Frankreichs Aktien zeigt sich vor und nach der Wahl hingegen ein gemischtes Bild. "Wir sehen insgesamt viele Käufe, bei französischen Aktien jetzt aber Käufe und Verkäufe", erklärt Fabian Wörndl von Lang & Schwarz. Holger Heinrich von der Baader Bank meldet ebenfalls einen klaren Kaufüberhang - bei erneut nachgebenden Umsätzen.
Der DAX war nach der ersten Runde der Frankreich-Wahl am Sonntag mit deutlichen Gewinnen in die neue Woche gestartet. Später ging es aber wieder abwärts. Am Dienstagmittag steht der DAX wieder nur bei 18.133 Punkten, deutlich unter dem Allzeithoch von 18.895 Zählern Mitte Mai. Weiterhin stark zeigt sich die Tech-Branche: Der Nasdaq 100 ging gestern mit 19.812 Punkten aus dem Handel, zum jüngsten Allzeithoch fehlt nicht mehr viel. Beim S&P 500 sieht es ähnlich aus.
Gemischtes Bild bei Frankreichs Aktien
Das Interesse an US-Aktien bleibt hoch. Heinrich sieht weiter viel Zuspruch für Nasdaq 100-Tracker von Amundi oder Invesco (, ), aber auch für S&P 500- () und MSCI USA-ETFs (). Bei Lang & Schwarz kommen vor allem Klassiker wie die iShares Core-Produkte auf S&P 500 und MSCI World (ETR:X010) (, ) gut an.
Nach dem Abverkauf in den Vorwochenn stehen CAC 40-ETFs jetzt auch wieder auf den Einkaufslisten. Auch viele kurzfristig orientierte Trader scheinen unterwegs zu sein: Beliebt ist Wörndl zufolge der WisdomTree CAC 40 3x Daily Leveraged (), der den Frankreich-Index mit Hebel 3 abbildet. Der CAC 40 hat sich etwas gefangen, liegt aber immer noch rund 9 Prozent unter dem Niveau vor Ankündigung der Neuwahlen.
Auch Heinrich sieht Frankreich weiter im Fokus, etwa mit dem iShares MSCI France (), daneben werde aber auch auf andere Länder gesetzt, etwa die Niederlande und Großbritannien. Ebenfalls gesucht: Stoxx Europe-Tracker wie der Amundi Stoxx Europe 600 ESG (). "Beim Euro Stoxx 50 waren sich die Anleger uneins", erklärt Heinrich. Hier würden sowohl ein gehebelter Long- () als auch ein Short-ETF () vermehrt gehandelt.
Tech-ETF plus 46 Prozent seit einem Jahr
Im Geschäft mit Branchen-ETFs geht es weiter fast nur um Tech-Werte, wie Wörndl feststellt. Daran ändert auch die Meldung nichts, dass Goldman Sachs (NYSE:GS) zufolge globale Hedgefonds im Juni US-Tech-Aktien "aggressiv" verkauft hätten. Die Nettoabflüsse seien so hoch wie zuletzt 2016, hieß es. Zudem hat die Nvidia-Aktie seit ihrem Hoch rund 12 Prozent verloren. Dennoch weiter sehr beliebt: der iShares S&P 500 Information Technology Sector (). Seit einem Jahr hat der Kurs um 46 Prozent zugelegt, seit zwei Jahren um 96 Prozent.
Laut Heinrich fallen außerdem die Windenergie- und die Gesundheitsbranche auf, konkret mit dem Global X Wind Energy () und dem SPDR MSCI World Health Care (). "Außerdem war erneut der Sektor Raumfahrt und Verteidigung von Interesse."
Schwerpunkt Ethereum und Bitcoin
Deutlich ruhiger geworden ist es im Handel mit Krypto-ETNs. "Wir sehen viel weniger Umsatz", erklärt Wörndl von Lang & Schwarz. ICF-Händler Wöllnitz bestätigt das. Einiges um geht bei der ICF im DDA Physical Ethereum (). Die Einführung von Ethereum-Spot-ETFs in den USA, die für den heutigen Tag erwartet worden war, wurde von der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC nun verschoben. Immer relativ umsatzstark zeigt sich laut Wöllnitz der VanEck Bitcoin (). Ethereum kostet aktuell 3.446 US-Dollar nach 4.088 US-Dollar im Hoch im März, der Bitcoin 62.585 nach über 73.000 US-Dollar. "Wir sehen dennoch fast immer nur Käufe", stellt Wöllnitz fest.
Von Anna Maria Borse, 2. Juli 2024 © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG
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