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Börse Frankfurt-News: Kurs der Wirtschaft entscheidend (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 08.01.2014, 15:25
Aktualisiert 08.01.2014, 15:30
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 8. Januar 2014. Verbriefte Basismetalle werden gekauft, Gold und Rohöl fliegen raus.

2013 war für die meisten Rohstoffe kein gutes Jahr. Das bekamen auch Rohstofffonds zu spüren. ETF Securities meldet Rekordabflüsse, die das verwaltete Vermögen um 78 Milliarden geschrumpft hätten. 'Hauptsächlich der Einbruch des Goldpreises und die Mittelabflüsse aus Gold-ETCs waren dafür verantwortlich', kommentiert Nicholas Brooks. Im Handel mit ETCs ist es rund um den Jahreswechsel eher ruhig, wie Jörg Sengfelder von Flow Traders berichtet. 'Energiewerte und Gold werden verkauft, Industriemetalle landen verstärkt in den Anlegerdepots.'

Fortsetzung der Januarserie?

Ob sich das Blatt im Laufe des Jahres wenden wird ist offen, zum Jahresauftakt bleiben jedenfalls viele Rohstoffmärkte erst einmal unter Druck. 'Der DJ-UBS-Index der 19 wichtigsten Rohstoffe fiel gleich um zwei Prozent auf ein Dreimonatstief', bemerkt Ole Hansen von der Saxo Bank. Gewinne des Energiesektors aus den letzten Dezemberwochen seien wieder abgegeben worden, Gold und Silber starteten allerdings mit einem Plus.

Blicke man auf die Performance der vergangenen drei Jahre, könnte der Januar für Rohstoffe nach Einschätzung von Hansen durchaus ein einträglicher Monat werden. 'Übermäßige Wachstumserwartungen zu Beginn des Jahres bergen allerdings das Risiko, dass die Anleger die weitere Preisentwicklung vor allem bei Rohöl und Industriemetallen zu optimistisch einschätzen.' Dann würden Zuwächse voraussichtlich im nächsten Quartal wieder wettgemacht.

Gold: Licht am Ende des Tunnels?

Mit einem Minus von insgesamt 28 Prozent im vergangenen Jahr musste der Goldpreis laut Martin Siegel von Stabilitas den ersten Jahresverlust seit 13 Jahren hinnehmen. Damit sei das gelbe Metall zu billig. 'Eine faire Bewertung wäre ein Kurs von 1.800 US-Dollar pro Feinunze.' Deshalb hält Siegel, im Gegensatz zu den meisten Analysten, eine Goldpreiserholung für unausweichlich, vorausgesetzt Eingriffe größerer Investmentbanken blieben aus.

In der vergangenen Woche hat Gold nach Beobachtung von Hansen mit dem Überspringen der Marke von 1.200 US-Dollar das beste Ergebnis seit Oktober verbucht. 'Die meisten Käufe gab es in Asien. Das weckt die Erwartungen, dass die Nachfrage aus der Region auch dieses Jahr stabil bleibt.' Im ersten Quartal rechnet Hansen mit einem Durchschnittspreis von 1.225 US-Dollar pro Feinunze Gold.

Knackpunkt Wirtschaft

'Die Entwicklung auf den Rohstoffmärkten 2014 wird stark vom makroökonomischen Umfeld abhängen', meint Brooks. Bei einer Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung werde Gold im Gegensatz zu anderen Rohstoffen allerdings nicht profitieren. 'Gold nimmt die Funktion einer Wild Card ein.' Denn die weit verbreitete pessimistische Aussicht für das Edelmetall sei bereits eingepreist und beruhe auf der Erwartung weltweit steigender Zinsen und einem starken von der Regierung gestützten US-Dollar. 'Wenn dieses Szenario aber nicht eintrifft, wird der Goldpreis voraussichtlich zulegen.'

Silber: Doppelrolle als Stütze?

Silber musste ebenfalls mit herben Verlusten kämpfen. Das weiße Metall habe sich in seiner Funktion als Industriemetall nicht vom Goldpreis abkoppeln können und verlor 35,8 Prozent im vergangenen Jahr. Anleger nutzten offenbar den niedrigen Preis zum Einstieg.

Laut ETF Securities haben Silber-ETCs (WKNs A0N62F, A1EK0J) im vergangenen Jahr Mittelzuflüsse in Höhe von 841 Millionen US-Dollar verzeichnet. Nur Platinprodukte hätten besser abgeschnitten. 'Investoren haben ihre Mittel von Gold in Rohstoffe umgeschichtet, die ihnen ermöglichen, von der globalen Erholung der Industrie zu profitieren', ist Brooks überzeugt.

Platin mit Aufstiegschancen

Platin ist mit starken Zuwächsen ins Jahr gestartet und konnte gegenüber Gold um 13 Prozent zulegen. Hansen sieht die Gründe dafür in einem globalen Angebotsdefizit, drohenden Arbeitskämpfen beim weltgrößten Platinproduzenten Südafrikas und Chinas Förderung von Auto-Katalysatoren zur Reduktion der Schadstoffemissionen.

Anleger scheinen dem Edelmetall einiges zuzutrauen. Insgesamt 1,3 Milliarden US-Dollar haben Investoren per Saldo 2013 in Platin-ETCs (WKN A0N62D, A0V9ZC) von ETF Securities gesteckt. Palladium-ETCs (WKN A0N62E) waren nicht ganz so beliebt 'Immerhin gibt es ein Plus von 18 Millionen US-Dollar.'

Nickel: Exportregeln ausschlaggebend

Breiter aufgestellte Körbe mit Basismetallen (WKNs A0MMBH, A0KRKG) gehören bei Flow Traders zu den meist gesuchten Rohstoff-ETCs. 'Die Produkte vieler Anbieter sind gefragt.' Deshalb sieht Sengfelder in den Bewegungen durchaus einen Trend. Auch wenn Industriemetall auf Jahressicht ebenfalls geschlossen im Minus landeten, hätten die die meisten Metallpreise sich seit Jahresbeginn stabilisiert.

'Eine Ausnahme bilden Nickel mit einem Fünf-Wochen- und Zinn mit einem Vier-Monatstief', meint Eugen Weinberg von der Commerzbank, der die Preisentwicklungen auf Unsicherheit bezüglich der geplanten Einführung des Exportverbots von Erzen in Indonesien, dem weltweit größten Exporteur von Nickelerzen und Zinnraffinade, ab dem 12. Januar zurückführt. Nach massiven Protesten von Minenunternehmen werde im Kabinett am heutigen Mittwoch ein Vorschlag debattiert, der die Ausfuhr von Erzen noch bis 2017 erlaube. 'Im Falle einer Verschiebung des Exportverbots würde der globale Nickelmarkt reichlich versorgt bleiben, was merklich steigenden Preisen entgegenstehen würde.'

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von Iris Merker, Deutsche Börse AG

© 8. Januar 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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