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Börse Frankfurt-News: "Neutral sein auf Rekordniveau" (Marktstimmung)

Veröffentlicht am 26.06.2024, 15:23
© Reuters.
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Wieder einmal zieht es institutionelle Investoren deutlich an die Seitenlinie. Allerdings mit einer interessanten Tendenz.

26. Juni 2024. Nach der recht volatilen Vorwoche hat sich das Handelsgeschehen um den DAX deutlich beruhigt, die Handelsspanne hat sich seit unserer vergangenen Sentiment-Erhebung mit rund 1,7 Prozent sogar etwas mehr als halbiert. Ein Umstand, der möglicherweise dem ersten Wahlgang zur französischen Nationalversammlung am kommenden Sonntag, aber auch dem bevorstehenden Halbjahresultimo geschuldet sein könnte. Allerdings gehören die Neuwahlen in Frankreich nicht zu den am meisten gefürchteten Extremrisiken, die von internationalen Fondsmanagern in einer Umfrage der Bank of America (NYSE:BAC) in der vergangenen Woche genannt wurden. An erster Stelle auf deren Liste möglicher Extremrisiken stehen stattdessen Inflationsängste, gefolgt von geopolitischen Verwerfungen und dem Ergebnis der US-Wahl. Allerdings gab es zu diesen drei Themen während des Berichtszeitraums kaum Marktbewegendes zu vermelden.

Zumindest die von uns befragten institutionellen Investoren mit mittelfristigem Handelshorizont scheinen sich derzeit vorzugsweise an der Seitenlinie aufzuhalten. Zwar ist unser Börse Frankfurt Sentiment-Index um 7 Punkte auf einen neuen Stand von +2 gestiegen, was in erster Linie vormals bearishen Akteuren zuzuschreiben ist, die ihre Positionen eingedeckt und somit wahrscheinlich Gewinne mitgenommen haben. Diese Gruppe verringert sich um 11 Prozentpunkte und stellt derzeit nur noch ein Viertel des Panels.

Pessimisten zieht es zu Seitenlinie

Aber auch bei den Optimisten gab es Positionsglattstellungen, weswegen sich das Bullenlager um 4 Prozentpunkte verringert. Unter dem Strich ergibt sich somit ein deutlicher Zuwachs bei den neutral gestimmten Investoren, die mit 48 Prozent nicht nur die deutliche Mehrheit unter den Befragten stellen, sondern mit diesem Wert sogar ein neues Allzeithoch markieren.

Nicht ganz so wild ging es bei den Privatanlegern zu, deren Börse Frankfurt Sentiment-Index um 3 Punkte auf einen neuen Stand von +6 zurückfiel. Unter dem Strich haben die Pessimisten 2 Prozentpunkte zugelegt, die sich zu gleichen Teilen aus ehemaligen Bullen und vormals seitwärts gestimmten Anlegenden rekrutieren. Dabei konnten wir bei den über Social Media befragten Akteuren einen leicht steigenden Optimismus, bei denen übrigen Privatanlegern eher eine Tendenz zum Pessimismus feststellen. Die Stimmungskluft zwischen diesen beiden Untergruppen hat sich also wieder deutlich vergrößert.

Mutigere Privatanleger?

Per Saldo hat sich die bisherige Stimmungskluft zwischen institutionellen und privaten Investoren mit der heutigen Befragung fast in Luft aufgelöst. Am Ende fällt allerdings auch auf, dass mit 20 Prozent der Anteil der neutral gestimmten Akteure bei den Privatanlegern im Vergleich zu den institutionellen Pendants erheblich geringer ausfällt. Dass gerade die institutionellen Investoren fast zur Hälfte mit einem gleichbleibenden DAX rechnen, mag tatsächlich dem bevorstehenden Halbjahresultimo zuzuschreiben sein. Bei näherer Betrachtung wird allerdings auch deutlich, dass die relative Sicht auf drei und sechs Monate ein bullisheres Bild ergibt, als es das absolute Niveau von +2 vermittelt.

Auch wenn es sich gerade im 6-Monatsbereich um den dritthöchsten Stand des Sentiment-Index handelt, ist dieser relative Optimismus nicht hoch genug, um per se eine Bedrohung für den DAX darzustellen. Allerdings reicht die jüngste Entwicklung dazu aus, an der Oberseite das Fortkommen der Aktienkurse wegen etwaiger Gewinnmitnahmen (vermutlich erstmals deutlicher im Bereich 18.500/550) zu behindern. Im gleichen Zuge ist die Unterseite verletzlicher als zuvor, selbst wenn sich derzeit neutral eingestellte Investoren zu einem bullishen Einstieg auf niedrigem Niveau entschließen sollten. Diese Nachfrage reicht vor allen Dingen dann nicht aus, wenn sich langfristig orientierte Anleger (insbesondere aus dem Ausland) von Aktien der Eurozone, in der sie vermutlich immer noch sehr stark investiert sind, trennen sollten.

Von Joachim Goldberg

26. Juni 2024, © Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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