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Börse Frankfurt-News: Spaniens Herabstufung überrascht nicht ( Anleihen)

Veröffentlicht am 12.10.2012, 16:08
Aktualisiert 12.10.2012, 16:12
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 12. Oktober 2012. Relativ gelassen reagierten die Märkte auf die Bonitätsherabstufung Spaniens, überrascht wirkt niemand. Außerdem gibt es auch positive Nachrichten.

Während sich die Aktienmärkte seit gut einem Monat seitwärts bewegen, signalisieren die Rentenmärkte leicht steigende Risikoaversion. Wie die Helaba meldet, gab es in dieser Woche Impulse aus unterschiedlichen Richtungen: Auf der einen Seite sei der dauerhafte Rettungsschirms ESM an den Start gegangen, daneben hätten Produktionszahlen aus der Eurozone teilweise deutlich positiv überrascht, etwa aus Frankreich, Italien, Spanien und Griechenland. 'Das sind Entwicklungen, die hoffen lassen.' Auf der anderen Seite habe die Ratingagentur S&P Spanien am Mittwoch fast auf Ramschniveau herabgestuft.

Spanischer Hilfsantrag erwartet

Folgten von anderen Ratingagenturen weitere Herabstufungen, könne dies mit einem Ausscheiden aus wichtigen Rentenindizes verbunden sein, bemerkt Arthur Brunner von ICF Kursmakler. 'Das würde zwangsweise Verkäufe mit sich bringen.' Diesmal seien die Kurse aber nur kurzfristig gedrückt worden, im Verlauf der vergangenen beiden Tage hätten sie sogar deutlich zugelegt. 'Anleger spekulieren wohl darauf, dass nun bald ein Hilfsantrag gestellt wird, wodurch Anleihekäufe ausgelöst werden, die zu weiter steigenden Kursen führen sollten.'

'Die Herabstufung Spaniens war in der Marktbewegung nur kurz zu spüren', berichtet auch Dietmar Blum von der Hellwig Wertpapierhandelsbank, die Herabstufung Zyperns durch Moody's sei sogar nur eine Randnotiz gewesen. 'Beides war ja auch keine echte Überraschung.' Daneben habe sich Italien genötigt gesehen, für zwölfmonatige Papiere mehr als im Vormonat zu zahlen. 'Das ist ein Hinweis darauf, dass die EZB-Ankündigung über den Ankauf von Staatsanleihen in der Wirkung langsam nachlässt.'

Euro-Bund-Future leicht gestiegen

In Sachen Griechenland ist immer noch Abwarten angesagt. 'Obwohl der Finanzierungsbedarf des Landes größer als erwartet ist und die versprochenen Reformen noch nicht vollständig umgesetzt wurden, wird die dringend benötigte nächste Tranche von 30 Milliarden Euro wohl demnächst freigegeben werden', vermutet Brunner. Einige Anleger zeigten sich mutig und kauften Griechenland-Anleihen, etwa das bis 2035 laufende Papier (WKN A1G1UN), wie Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsgesellschaft beobachtet hat.

Nach dem Kursrutsch Ende vergangener Woche präsentierte sich der Euro-Bund-Future in den vergangenen Tagen wieder etwas fester und notiert am heutigen Freitag bei 141,42 Punkten. Zehnjährige Bundesanleihen werfen aktuell eine Rendite von 1,49 Prozent ab.

Kurssturz bei Alpine-Holding

Rasant nach unten ging es im Bereich der Unternehmensanleihen in dieser Woche für Papiere des österreichischen Baukonzerns Alpine-Holding (WKN A1AYFX, A1GR69, A1G4NY). Die Anleihen hätten stark an Wert eingebüßt, nachdem Meldungen über Liquiditätsprobleme und kurzfristigen Kapitalbedarf publik wurden, erläutert Blum. 'Der Kurs der bis 2015 laufenden Anleihe ist von 102 auf 40 Prozent gefallen, am heutigen Freitag sind es aber schon wieder rund 60 Prozent', konkretisiert Daniel. 'Der Vorstand hat jetzt beteuert, dass das Unternehmen nicht vor dem Konkurs steht und es heute Gespräche mit Banken geben wird.'

Schub für Air Berlin

Air Berlin-Anleihen konnten Daniel zufolge von der Ankündigung einer umfassenden Kooperation von Deutschlands zweitgrößter Fluglinie und deren Großaktionär Etihad mit Air France/KLM profitieren. 'Wir hatten einen klaren Käuferüberhang.' Der Kurs der bis 2014 laufenden Anleihe (AB100C) sei von 101,5 Prozent vergangenen Freitag auf 106 Prozent geklettert, auch die beiden anderen Papiere von Air Berlin (WKN AB100A, AB100B) legten zu.

Größere Umsätze gab es Brunner zufolge auch in der Anleihe des Hemdenherstellers Eterna (WKN A1REXA). 'Allerdings konnten keine Kursgewinne verbucht werden, die Anleihe hält sich stabil um die Marke von 102.' Die Karlsberg-Anleihe (WKN A1REWV) stehe dagegen deutlich höher in der Gunst der Anleger. 'Der Kurs lag zeitweilig sogar über der Marke von 107 und notiert aktuell bei 106,75 Prozent.' Einen Kurssprung nach oben habe auch eine Anleihe der griechischen Tochter von Coca-Cola (WKN A1APWW) gemacht. 'Das spiegelt die Erwartungen auf einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone wider.'

Gute Nachfrage hat Daniel nach Anleihen der GFW Capital (WKN A0JCC9) registriert, ebenso wie nach Papieren von Fürstenberg (WKN A0EKD5).

Reges Interesse an Celesio

Neu im Handel ist eine Emission des Pharmagroßhändlers Celesio mit Laufzeit bis zum 18. Oktober 2016 (WKN A1HBAN), wie Blum weiß. 'Ausgestattet mit einem vierprozentigen Kupon notiert das Papier aktuell bei 101,35 Prozent.' Nachfrage sei vor allem aus dem Kleinanlegerlager zu spüren, gerade aufgrund der 1.000er-Stückelung. Celesio-Anleihen älteren Datums (WKN A1AWC7) gerieten laut Daniel unterdessen etwas unter Druck.

Berentzen-Anleihen schnell weg

Wer Interesse an der Neuemission des Spirituosenherstellers Berentzen (WKN A1RE1V) hatte, musste sich sputen oder ging leer aus: Wegen mehrfacher Überzeichnung wurde das Angebot bereits nach wenigen Stunden am ersten Tag der Zeichnungsfrist, am Montag, beendet. Die Unternehmensanleihe wird zu 6,50 Prozent verzinst und läuft fünf Jahre. Der Handel wurde am Dienstag aufgenommen. 'Der erste Kurs lag bei 103 Prozent, heute sind es sogar 104,80 Prozent, das ergibt eine Rendite von 5,38 Prozent', erklärt Rainer Petz von Close Brothers Seydler. 'Die Anleihe wurde sehr gut aufgenommen, die Umsätze im Börsenhandel sind hoch.'

Etwas unter Pari notiert hingegen die neue Anleihe von BDT Media Automation (WKN A1PGQL), einem Entwickler und Hersteller von Systemen zur Datenspeicherautomation. Die Anleihe, die bis Ende vergangener Woche gezeichnet werden konnte, läuft bis 2017 und hat einen Kupon von 8,125 Prozent.

© 12. Oktober 2012 / Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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