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Börse Frankfurt-News: Wetten auf Facebook-Kurs (Zertifikate-Trends)

Veröffentlicht am 30.05.2012, 15:19
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 30. Mai 2012. Mit Derivaten können Anleger ebenfalls auf den Aktienkurs des Social Network-Anbieters setzen. Allerdings hat sich auch da so mancher bereits verspekuliert.

Nicht nur im Aktienhandel stellte sich der Facebook-Börsengang und der darauffolgende rasante Kurseinbruch das ganz große Thema heraus. 'Facebook-Derivate waren der Renner', berichtet etwa Anouch Wilhelms von der Commerzbank. Während sonst Produkte mit dem DAX, deutschen Einzelwerten oder Währungspaaren als Basiswert in den Zertifikate-Umsatzlisten der Bank die Nase vorn hätten, sei es zuletzt Facebook gewesen. 'Das schafft als nicht-deutsches Unternehmen sonst nur Apple.'

Facebook-Zertifikate als Umsatzrenner

Nach dem Börsengang vor knapp zwei Wochen zu einem Ausgabekurs von 38 US-Dollar ist die Facebook-Aktie am gestrigen Dienstag weiter abgerutscht und sogar unter 29 US-Dollar gefallen. Damit haben Erstanleger rund ein Viertel ihres Einsatzes verloren. Schon vor der Aktie selbst waren Derivate auf den Dividendentitel zu haben: Etwa sind bereits seit dem 16. Mai, also zwei Tage vor dem IPO, zwei Optionsscheine von Lang & Schwarz handelbar: ein Call auf den Glauben an steigende (WKN LS3JSV) und ein Put für fallende Kurse (WKN LS3JSX), jeweils mit einem Basispreis von 60 US-Dollar und Laufzeit bis September. 'Von Anfang an war hier sehr viel los', meldet Marcel Sattler von ICF Kursmakler.

Es folgte eine wahre Flut an weiteren Derivaten auf Facebook, unter anderem von Seiten der Commerzbank (WKN CK8YZR), der Deutschen Bank, der UBS, der BNP Paribas und der Société Générale. Neben Optionsscheinen sind auch zahlreiche Bonus- (WKN BP31SN) und Discount-Zertifikate (WKN UU15NZ) dabei. Die Halter der ersten Kaufoptionsscheine von Lang & Schwarz dürften unterdessen bislang wenig Freude daran haben: Nach kräftigen Kursgewinnen ganz zu Anfang sind diese mittlerweile nicht mehr viel wert.

Ruhe vor dem Schicksalstag

Ansonsten macht sich im Handel mit Zertifikaten und Hebelprodukten die starke Verunsicherung der Anleger durch die Euro-Krise bemerkbar. 'Griechenland ist weiter im Fokus. Es herrscht daher Zurückhaltung', berichtet Sattler. Die Umsätze seien geringer als in den sehr starken ersten drei Monaten 'Vielleicht sieht es nach den Wahlen in Athen am 17. Juni wieder anders aus.' Aktuell bestimmten Intraday-Händler das Bild, längerfristig orientierte Investoren fehlten. Wenn gehandelt werde, dann meist mit Produkten mit dem DAX als Basiswert, wobei sowohl auf einen steigenden als auch einen fallenden Index gesetzt werde.

Anouch Wilhelm hat einen ähnlichen Eindruck: 'Der DAX und deutsche Einzelwerte dominieren, vor allem Autowerte wie BMW oder Daimler - oder eben Facebook und Apple.'

Beliebte Reverse-Bonus-Zertifikate

Als Produktkategorie stehen weiterhin Discount-Zertifikate im Vordergrund, daneben sind besonders Bonus-Zertifikate und Index-Tracker gesucht. Auf den Umsatzlisten der Börse Frankfurt stehen etwa ein Discounter auf BMW (WKN CM66B8), ein Discounter auf den DAX (WKN DZ4KYR) und ein Express-Zertifikat auf den DivDax (WKN CS0AH9) weit oben.

Beliebt bleiben Wilhelms zufolge aber auch Reverse-Bonus-Zertifikate, die sich spiegelbildlich zu klassischen Bonuspapieren entwickeln. 'Hier profitieren Anleger von sich seitwärts bewegenden oder fallenden Kursen', erklärt der Händler. Zum Beispiel erhalten Anleger bei einem DAX-Zertifikat einen Bonus, wenn der Index über die ganze Laufzeit hinweg eine bestimmte Schwelle nicht erreicht (WKN CK8R84, CK78DL).

Rohstoff-Derivate wenig begehrt

Rohstoffe spielen im Moment keine große Rolle, wie Sattler erläutert. 'Das sehen wir nur vereinzelt.' Wilhelms bestätigt das: 'Der Anteil von Produkten mit Gold, Silber oder auch Währungen als Underlying geht seit Jahresanfang zurück.' An den Rohstoffmärkten zeigte der Trend zuletzt klar nach unten: Etwa ist der Goldpreis seit Erreichen des Jahreshochs bei 1.791 US-Dollar je Feinunze Ende Februar auf mittlerweile 1.554 US-Dollar gefallen.

Auch beim Ölpreis sind die kräftigen Gewinne aus den ersten zwei Monaten dieses Jahres wieder dahingeschmolzen, der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent notiert heute bei 105 US-Dollar und damit unter dem Jahresschlusskurs von 2011. Stark beachtete Ölpreis-Tracker sind etwa das Open-End Quanto-Zertifikat auf Brent-Rohöl der Royal Bank of Scotland (WKN ABN14R) und das X-pert-Zertifikat Quanto auf Brent-Rohöl der Deutschen Bank (WKN DB3DNA).

Unabhängigkeit vom Emittenten

Seit Mitte Mai gibt es im Übrigen erstmals Zertifikate, die das Emittentenrisiko auslagern. Im Normalfall erleiden Zertifikateanleger einen Totalausfall, wenn der Emittent des Papier, wie im Fall Lehman, insolvent wird - ein Risiko, das von vielen Investoren angesichts der anhaltenden Euro-Krise als durchaus virulent angesehen werden dürfte. Bislang konnte durch die Wahl besicherter Zertifikate das Risiko zwar minimiert werden, das drückt aber auf die Rendite. Bei den von der Schweizer Bank Vontobel aufgelegten neuen Produkten wird das Emittentenrisiko nun auf eine dritte Partei verlagert, etwa Unternehmen oder Staaten. Dadurch ist eine Diversifizierung möglich.

Referenzschuldner ist in einem Fall, einem Index-Zertifikat auf den Euro Stoxx 50, der indische Stahlriese ArcelorMittal (WKN VT417P): Sollte dieser insolvent werden, kommt es zum vollständigen Zahlungsausfall für den Anleger. Eine Vontobel-Insolvenz bliebe hingegen ohne Folgen.

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© 30. Mai 2012/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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