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Börse Frankfurt-News: Zweifel bleiben (Fonds)

Veröffentlicht am 25.10.2011, 16:52
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 25. Oktober 2011. Die Hausse an Aktienmärkten verfehlt ihre Wirkung bei Fondsanlegern, die lieber auf den Zuschauerrängen verweilen. Bei offenen Immobilienfonds sorgen Abwicklungsabsichten beim Axa Immoselect für Unruhe.

Ausgeglichen und ruhig geht es im Handel mit aktiv verwalteten Fonds zu, wie die Market Maker berichten. 'Wir sind überrascht über die Stärke der Aktienmärkte und fragen uns, wo der Optimismus herkommt', wundert sich Vanessa Müller-Raidt. Auch wenn sich der EU-Gipfel am kommenden Mittwoch auf schlüssige Wege aus der Eurokrise einigen könne, ändere dies an der fundamentalen Situation erst einmal nichts. 'Das Prinzip Hoffnung spielt bei den Marktbewegungen eine große Rolle', vermutet die Spezialistin von ICF Kursmakler. Jedenfalls blieben viele Fondsanleger erst einmal an der Seitenlinie vom Spielfeld und beobachteten das Geschehen. Viele Unternehmen ließen sich von den politischen Ereignissen dagegen wenig beirren und überraschten im dritten Quartal mit überwiegend besser als erwarteten Ergebnissen.

Mit der Ankündigung, den offenen Immobilienfonds Axa Immoselect (WKN 984645) endgültig abzuwickeln, habe die Branche einen weiteren Rückschlag zu verkraften. Aufgrund mangelnder Liquidität mit verursacht durch krisenbedingt langwierige Immobilien-Verkaufsprozesse habe sich das Fondsmanagement gegen die für November 2011 geplante Wiederöffnung des Portfolios entschieden. 'Die für Rückzahlungen zur Verfügung stehende Liquidität von zehn Prozent des Fondswertes reicht für eine Öffnung nicht aus', erklärt Vanessa Müller-Raidt die Entscheidung des Fondsmanagements. Nötig seien zwischen 25 und 30 Prozent des Fondswertes, der derzeit rund 2,5 Milliarden Euro betrage. Deshalb werde die Verwaltung der Immobilien zum 20. Oktober 2014 eingestellt.

Bis dahin versuche Axa, die derzeit 66 Liegenschaften im Fonds zu veräußern. Die erzielten Erlöse sollen halbjährlich voraussichtlich beginnend mit dem 1. April 2012 an die Investoren ausgezahlt werden. 'Ein Handel der Anteile über die Börse ist weiterhin möglich', erklärt Vanessa Müller-Raidt. Derzeit bewege sich der Anteilskurs vom Axa Immoselect zwischen 29 und 30 Euro, was einem Abschlag von rund 40 Prozent entspreche.

Durch die Auflösungsabsichten des Fonds sei ein Verkaufsdruck bei anderen offenen Immobilienfonds ausgelöst worden, die derzeit ebenfalls geschlossen sind. Mittlerweile würden Anleger etwa beim Degi International (WKN 800799) und beim SEB ImmoInvest (WKN 980230) aber wieder verstärkt zugreifen. Bei ersterem stehe der Stichtag für eine mögliche Wiederöffnung im November bevor. Gefragt seien zudem Offene Immobilienfonds, deren Anteile von der Fondsgesellschaft wie gewohnt zurückgenommen werden. Mit von der Partie sind laut Müller-Raidt der Deka Immobilien Global (WKN 748361) und der Deka Immobilien Europa (WKN 980956).

'Sechs der 13 zwischenzeitlich geschlossenen Immobilienfonds befinden sich derzeit in Auflösung', bemerkt die Spezialistin von ICF Kursmakler. Neben der Frage, ob der Degi International genügend Mittel für eine Öffnung am 17. November eingesammelt habe, rückten die Entscheidungen beim CS Euroreal und SEB ImmoInvest näher. 'Wenn die Fonds im Mai 2012 nicht wieder aufmachen, bedeutet dies auch das endgültige Aus für die Schwergewichte der Branche', beobachtet Müller-Raidt.

Fonds mit europäischen Werten im Gleichgewicht

Ohne Richtung präsentierten Publikumsfonds mit deutschen und europäischen Aktien. Käufen etwa beim DekaFonds (WKN 847450) und beim DWS Deutschland (WKN 849096) stehen Kehnen zufolge Abgaben beispielsweise beim DWS German Equities (WKN 847428) und beim Concentra (WKN 847500) gegenüber. 'Einige Anleger verkaufen in den steigenden Markt und nehmen die Gewinne mit', beobachtet der Spezialist der Baader Bank. Zum Einstieg seien nur wenige Fonds-Investoren derzeit bereit. Es gebe zu viele unbekannte Größen bei der Lösung der politischen Probleme. Beide Seiten gespielt werden Müller-Raidt zufolge auch bei Mischfonds mit europäischer Ausrichtung. Der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0) etwa werde sehr ausgewogen gehandelt.

Mischfonds weiterhin gesucht

Bei aktiv verwalteten Fonds mit Fokus auf internationale Aktien registriert Kehnen per Saldo Verkaufsüberhänge. Anleger trennten sich etwa vom M&G Global Basics Fund (WKN 797735), vom Astra Fonds (WKN 977700) und vom DWS Top Dividende (WKN 984811).

Bei weltweit orientierten Mischfonds wie dem M & W Privat (WKN A0LEXD) und dem Flossbach von Storch SICAV (WKN A0M430) spricht Müller-Raidt dagegen von einem Nachfrageüberhang. Ersterer habe sich seit Jahresbeginn mit einer Performance von 5,84 Prozent vergleichbar gut positioniert und sei vermutlich auch deshalb seit einigen Monaten beliebt.

Osteuropa im Blick

Per Saldo gesucht seien aktive Fonds mit osteuropäischer Ausrichtung. Beim Allianz RCM Emerging Europe (WKN 987339) etwa oder beim Pictet - Eastern Europe-P (WKN 694224) beobachtet Müller-Raidt Kaufinteresse. Ins Depot der Anleger wandere zudem der auf türkische Unternehmen spezialisierte Fonds BNP Paribas Equity Turkey (WKN A0D87K). In der Auswahl der Aktien berücksichtige der Fonds makroökonomische Entwicklungen sowie strukturelle Veränderungen, die aufgrund der Annäherung der Türkei an die EU zu erwarten sind. Als Kriterien spielten zudem Unternehmensführung, Liquidität und Unternehmensbewertung eine Rolle.

Anleger lassen Asien links liegen

Unspektakulär geht es bei Publikumsfonds mit Blick auf Asien zu. 'Auf Sparflamme registrieren wir einen ausgeglichenen Handel', bemerkt Kehnen. Tendenziell ins Depot legten sich Anleger beispielsweise den Invesco Pacific Equity Fund (WKN 972247), der in Aktien von Unternehmen mit Sitz in der asiatisch-pazifischen Region, einschließlich Japan, investiert. Der Fonds hat in diesem Jahr Verluste von knapp 15 Prozent hinnehmen müssen. Das bewege scheinbar einige Anleger zum Einstieg. Überwiegend abgestoßen würden dagegen die in US-Dollar notierten Templeton Asian Growth Fund (WKN 971661) und JF China (WKN 973778).

Der Handel von Fonds mit japanischen Aktien ist Müller-Raidt zufolge eher ausgeglichen. Käufe etwa beim Goldman Sachs Japan Portfolio USD Class A (WKN 607935) und beim Nordea-1 Japanese Value Fund (WKN 358640) stünden Abgaben beispielsweise beim Goldman Sachs Japan Portfolio USD Class (WKN 989527) gegenüber. Keine Beachtung erhielten Portfolios mit Engagements in Indien. 'Der Fondshandel mit indischen Unternehmen liegt komplett brach', meldet Müller-Raidt.

Abgaben bei Geldmarktfonds

Relativ viele Verkäufe verbucht Kehnen bei Geldmarktfonds wie dem MEAG EuroFlex (WKN 975748). 'Ins Gesamtbild passen diese Rückflüsse aber nicht', analysiert der Händler. Aufgrund der erhöhten Unsicherheit im Markt parkten Anleger ihre liquiden Mittel tendenziell in Geldmarktfonds. Unterm Strich mehr Abgaben registriert Müller-Raidt zudem für den Pioneer Funds - US Dollar Short-Term (WKN 580533). Ins Depot legten Investoren sich beispielsweise Anteile am DWS Floating Rate Notes (WKN 971730).

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© 25. Oktober 2011/Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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