STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Freitag, 17. August 2012
Merkel-Äußerungen helfen DAX und Euro
Drohender Streik belastet Lufthansa - neues Angebot wird abgewartet
Nach tagelangem Ringen konnte sich der DAX heute bis zum Nachmittag über der psychologisch wichtigen Marke von 7.000 Punkten halten. Stützend wirkten sich dabei auch die Worte von Bundeskanzlerin Angela Merkel aus, wonach die europäischen Staatschefs alles tun würden, um den Euro zu erhalten. Außerdem gebe keine Differenzen zwischen den Euro-Regierungen und der Europäischen Zentralbank (EZB). Ende Juli hatte EZB-Chef Mario Draghi mit Kommentaren zum Euro Spekulationen auf weitere Anleihenkäufe der Notenbank angestoßen und damit eine Rallye an den Aktienmärkten ausgelöst. Seitdem hat der DAX um rund zehn Prozent zugelegt.
Der DAX notierte heute im Hoch bei 7.032 Zählern. Am Nachmittag lag das deutsche Börsenbarometer dann bei 7.020 Punkten mit 0,3 Prozent im Plus.
Der Euwax Sentiment Index pendelte heute größtenteils unterhalb der Nulllinie. In Reaktion auf den Anstieg des DAX über die 7.000er Marke waren mehr Put-Optionsscheine und Short-Zertifikate gesucht. Die Mehrheit der aktiven Derivateanleger glaubt also offenbar daran, dass der deutsche Leitindex kurzfristig wieder etwas Luft ablassen werde.
Zu den größten Gewinnern zählten heute europaweit die Bankaktien. Die Commerzbank-Aktie kletterte um drei Prozent auf 1,26 Euro. Die Deutsche Bank legte um 2,7 Prozent auf 26,51 Euro zu. In London stieg die Barclays-Aktie um zwei Prozent. In Paris notierte die Credit Agricole mit 1,8 Prozent im Plus. Auch die Kurse der angeschlagenen spanischen Banken befinden sich auf Erholungskurs. So legte die Bankia um satte 7,4 Prozent zu. Händlern zufolge hätten die europäischen Bankenwerte Nachholbedarf.
Die K+S-Aktie war bereits gestern nach positiven Analystenkommentaren geklettert. So hatten die Experten der LBBW das Kursziel von 44 auf 46 Euro angehoben und ihre Kaufempfehlung bestätigt. Die Kollegen von Barclays nahmen ihre Bewertung mit der Einschätzung \'übergewichten\' auf und legten ihr Kursziel auf 48 Euro fest. Heute hoben auch die Analysten der Société Générale ihr Kursziel von 34 auf 41 Euro an und empfehlen, die Aktie zu halten. Der Kurs notierte am Nachmittag bei 40,58 Euro mit 0,3 Prozent im Plus.
Der drohende Streik des Kabinenpersonals bei der Lufthansa belastet heute den Aktienkurs. Die Kabinengewerkschaft UFO werde Medienberichten zufolge die laufenden Verhandlungen mit der Lufthansa für gescheitert erklären. Am Nachmittag wurde allerdings gemeldet, dass die Stewardessen und Stewards der Airline im Tarifkampf vorerst nicht die Arbeit niederlegen würden. Wie UFO-Verhandlungsführer Dirk Vogelsang mitteilte, wolle man zunächst noch ein weiteres Angebot der Fluggesellschaft abwarten. Dieses soll bis zum Mittwoch der kommenden WOche vorgelegt werden. Darüber hinaus haben die Analysten von Morgan Stanley das Kursziel für die Lufthansa-Aktie von 15,70 auf 14,70 Euro gesenkt. Der Kurs lag am Vormittag im Tief bei 9,76 Euro, erholte sich später aber wieder bis auf 9,95 Euro. Damit blieb ein leichter Tagesverlust von 0,5 Prozent übrig.
Börse Stuttgart TV
Die Renditen deutscher Staatsanleihen sind zuletzt deutlich gestiegen. Bei den zehnjährigen Papieren sind es erstmals seit sechs Wochen wieder mehr als 1,5 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte mehr als Anfang August. Die Tageszeitung \'Die Welt\' titelte sogar schon: \'Investoren flüchten aus Bundesanleihen\'. Verlieren die Anleger langsam das Vertrauen in die Bonität Deutschlands? Fragen dazu beantwortete EIFD-Direktor Michael Bloss bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=7696
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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