Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Entscheidung über Schlecker-Transfergesellschaft erst nächste Woche

Veröffentlicht am 23.03.2012, 15:09
EHINGEN (dpa-AFX) - Die Hängepartie für die 11 000 vor der Entlassung stehenden Schlecker-Beschäftigten geht weiter. Erst nächste Woche werden sie erfahren, ob sie in einer Transfergesellschaft für die kommenden Monate aufgefangen werden oder nicht. Dann will Baden-Württemberg entscheiden, ob es mit einer Bürgschaft für die Gesellschaft in Vorleistung tritt.

Für die Beschäftigten bei der Schlecker-Tochter IhrPlatz sieht es hingegen besser aus. Dort verlieren nur 650 Mitarbeiter von insgesamt 5350 ihren Job - nahezu ein Drittel weniger als geplant. Außerdem ist die Transfergesellschaft dort schon in trockenen Tüchern.

An diesem Samstag werden in 2200 Schlecker-Filialen endgültig die Lichter ausgehen. Für die 11 000 Betroffenen ist es der letzte reguläre Arbeitstag. Mit umso mehr Anspannung blicken sie auf die nächste Sitzung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses in Stuttgart. Er muss entscheiden, ob das Schlecker-Stammland zunächst alleine für die Transfergesellschaft bürgt.

Ein genauer Termin stand am Freitag aber noch nicht fest. 'Wir streben eine Sitzung des Ausschusses für nächste Woche an', sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Gespräche über ein gemeinsames Vorgehen aller 16 Bundesländer waren am Donnerstag erneut ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Zeit drängt. Denn zum 1. April müssten die Schlecker-Beschäftigten, die in langen Kündigungslisten aufgeführt sind, nach Angaben des Insolvenzverwalters in die Transfergesellschaft übernommen werden.

Doch obwohl die Entscheidung der Politik noch aussteht, müssen sich die Betroffenen schnell entscheiden. Bis zum Dienstag müssen sie angeben, ob sie in die geplante Transfergesellschaft wechseln wollen oder nicht.

Diese Frist gelte auch dann, wenn bis dahin noch gar nicht klar sei, ob es überhaupt eine Transfergesellschaft geben werde, sagte ein Sprecher der Agentur für Arbeit Baden-Württemberg. 'Wenn Beschäftigte nicht in die Transfergesellschaft wollen, dann muss der Insolvenzverwalter ja die Kündigungen vorbereiten und versenden. Dafür ist eine gewisse Vorlaufzeit nötig.'

In der Transfergesellschaft könnten die Schlecker-Beschäftigten, die im Zuge der Insolvenz ihren Arbeitsplatz verlieren, bis zu einem Jahr lang qualifiziert und in neue Jobs vermittelt werden. Wenn Baden-Württemberg dafür zunächst in Vorleistung trete, müssten die anderen Bundesländer schauen, wie sie sich durch eine Rückverbürgung daran beteiligen könnten, sagte der Ministeriums-Sprecher. Probleme können dabei unter anderem in Nordrhein-Westfalen auftreten, wo sich der Landtag als zuständiges Gremium aufgelöst hat.

Bei der Schlecker-Tochter IhrPlatz fällt der Kahlschlag hingegen weniger stark aus als befürchtet. 122 der bislang 612 Drogeriemärkte sollen am 7. April endgültig geschlossen werden, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Werner Schneider in Osnabrück mit. Zuvor war die Zahl von 142 Filialen genannt worden, die geschlossen werden sollen. Das Insolvenzverfahren soll am 28. März eröffnet werden.

Die Investorensuche für IhrPlatz sei bereits angelaufen. 'Wir machen hier ein attraktives Angebot und sind auf entsprechendes Interesse gestoßen', sagte Schneider. Ob dies unabhängig von Schlecker geschehe oder in einem gemeinsamen Deal, sei noch unklar.

Ihr Platz hatte am 26. Januar drei Tage nach der Muttergesellschaft ebenfalls Insolvenz angemeldet - zum zweiten Mal nach 2005. Schlecker hatte das Traditionsunternehmen 2007 übernommen. Damals hatte die Drogeriekette noch rund 7000 Mitarbeiter und rund 700 Filialen in Deutschland./mhe/DP/fn

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.