LONDON (dpa-AFX) - Die Geldpolitik in Großbritannien bleibt locker. Der Leitzins betrage nach wie vor 0,5 Prozent, teilte die Bank of England am Donnerstag in London mit. Auf diesem Niveau liegt er bereits seit fast sechs Jahren. Die Notenbank hatte ihren wichtigsten Zins im März 2009 auf das derzeitige Rekordtief gesenkt. Auch das Volumen des seit Herbst 2012 ausgeschöpften Anleihekaufprogramms, mit dem die Wirtschaft zusätzlich angeschoben wurde, bleibt bei 375 Milliarden Pfund.
Obwohl die britische Wirtschaft seit langem stark wächst, erwarten nur die wenigsten Fachleute in absehbarer Zeit eine Reaktion der Notenbank. Der wichtigste Grund, warum die Bank of England mit Zinsanhebungen noch abwarten dürfte, liegt in der schwachen Teuerung. Wegen des Ölpreisverfalls war die Inflationsrate im November mit 1,0 Prozent auf ein Fünfjahrestief gefallen. Darüber hinaus haben sich die konjunkturellen Aussichten nicht zuletzt wegen der Wachstumsschwäche im Euroraum eingetrübt. Ob die Notenbank die Zinswende noch in diesem Jahr vollführt, gilt unter Experten als fraglich.