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Britische Notenbank signalisiert früher steigende Zinsen

Veröffentlicht am 08.02.2018, 16:34
Aktualisiert 10.02.2018, 04:10
© Reuters. Bank of England Governor Mark Carney speaks during the central bank's quarterly inflation report press conference in the City of London

London (Reuters) - Trotz der Brexit-Risiken für die britische Wirtschaft nimmt die Notenbank des Landes höhere Zinsen ins Visier.

Die Bank of England (BoE) beließ den Schlüsselsatz zur Versorgung der Geldinstitute am Donnerstag in einem einstimmigen Beschluss zwar bei 0,5 Prozent. Sie signalisierte aber, dass sie die Zügel angesichts aufgehellter Konjunkturaussichten "etwas früher und in etwas stärkerem Maße" anziehen könnte als noch im November erwartet. Damals hatte sie zwei Zinsschritte nach oben binnen drei Jahren angepeilt. Investoren hatten zuletzt die Wahrscheinlichkeit für eine Straffung im Mai auf 50 Prozent taxiert. BoE-Chef Mark Carney ließ sich vor der Presse jedoch nicht darauf festnageln, wann er die Zügel anziehen will.

Die Märkte seien sich bewusst, dass es in begrenztem Maße Spielraum für Veränderungen des Leitzinsniveaus gebe: "Der genaue Zeitpunkt und das Ausmaß wird davon abhängen, wie sich die Wirtschaft und die Brexit-Verhandlungen entwickeln", sagte der Kanadier an der Spitze der britischen Notenbank. 2018 sei mit Blick auf die EU-Austrittsgespräche ein entscheidendes Jahr.

Die Europäische Union verlangt von Großbritannien konkrete Aussagen über die künftigen Beziehungen. Die Londoner Regierung hatte sich festgelegt, nach dem EU-Ausstieg auch der Zollunion den Rücken zu kehren. Sie bemängelt, dass das Königreich nicht die Möglichkeit hätte, Handelsverträge mit Nicht-EU-Ländern abzuschließen. Es lägen zwei Optionen für die künftige Beziehungen zur EU-Zollunion auf dem Tisch, die nun geprüft würden.

© Reuters. Bank of England Governor Mark Carney speaks during the central bank's quarterly inflation report press conference in the City of London

"BREXIT QUELLE DER UNSICHERHEIT"

Carney warnte, der Rückzug Großbritanniens aus der EU bleibe eine "Quelle der Unsicherheit" für den Konjunkturausblick. Dennoch müsse man sich nicht von der Annahme verabschieden, dass sich der Brexit in einem weichen Übergang vollziehen werde. Zugleich blickt die BoE optimistischer auf die Wirtschaft als noch vor drei Monaten: Sie erhöhte ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 1,8 von zuvor 1,6 Prozent. Zudem sind die Währungshüter nun zuversichtlicher, ihr Inflationsziel von zwei Prozent früher als bislang erwartet erreichen zu können. Sie veranschlagen dafür nun einen Zeithorizont von rund zwei Jahren, nachdem sie bisher eher drei Jahre für nötig erachtet hatten.

"Eine Zinserhöhung im Mai erscheint nun wahrscheinlich, eine zweite im November ist sicherlich nicht auszuschließen", so Ökonom James Smith von der Bank ING. Die Notenbank hatte den Leitzins Anfang November von dem Rekordtief von 0,25 Prozent auf das jetzt gültige Niveau gehievt - der erste Schritt nach oben seit zehn Jahren. Die Währungshüter reagierten damit auf die stark gestiegene Inflation: Seit dem EU-Austrittsvotum vom Juni 2016 hat das Pfund deutlich abgewertet, was Einfuhren verteuert und so die Lebenshaltungskosten auf der Insel nach oben treibt. Die Inflation ist mit 3,0 Prozent weit über die Zielmarke der BoE von zwei Prozent hinausgeschossen. 2018-02-08T153426Z_1_LYNXMPEE171C6_RTROPTP_1_BRITAIN-BOE.JPG

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