FRANKFURT (dpa-AFX) - In Deutschland dürfte die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte nach Einschätzung der Bundesbank eher enttäuschend verlaufen. "Die deutsche Wirtschaft ist im Sommerquartal kaum vorangekommen", hieß es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Zentralbank. Aus der Industrie sei für das dritte Quartal sogar "ein leicht negativer Wachstumsbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt zu erwarten". Vor dem Hintergrund der schleppenden Auftragseingänge und der eingetrübten Stimmung in den Unternehmen seien auch die Aussichten für das Schlussquartal verhalten.
Auch von der deutschen Bauwirtschaft dürften im dritten Quartal keine großen Impulse zu erwarten sein, hieß es weiter im Monatsbericht. Immerhin habe der private Konsum die Konjunktur gestützt. Wegen der nach wie vor guten Lage auf dem Arbeitsmarkt und spürbarer Zuwächse bei den Reallöhnen sei die Konsumfreude der Deutschen derzeit vergleichsweise stark.
Außerdem habe sich die Lage zumindest in der deutschen Automobilindustrie zuletzt wieder normalisiert, so die Bundesbank-Experten. In diesem Jahr hatten sich die Werksferien ungewöhnlich stark auf den August konzentriert und zu einem massiven Einbruch der Produktionszahlen beigetragen. Laut jüngsten Angaben aus der Autoindustrie habe sich das Produktionsniveau im September aber wieder weitgehend normalisiert, hieß es im Monatsbericht.
Trotz der flauen Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte erwartet die Bundesbank aber weiterhin einen robusten Arbeitsmarkt. "Die Beschäftigung tendiert weiter nach oben", hieß es. "Allerdings scheint das Expansionstempo zuletzt etwas nachgelassen zu haben."/jkr/jsl