Brüssel (Reuters) - Die EU-Finanzminister warnen vor negativen Folgen der US-Steuerreform.
Man werde die wirtschaftlichen Konsequenzen der Gesetzesänderungen in Washington im Blickfeld behalten, sagte Bundesfinanzminister Peter Altmaier am Dienstag in Brüssel. "Wir wollen keine Verlagerung von Firmen und Arbeitsplätzen." Notfalls würde die EU bei der Welthandelsorganisation WTO auf ein Einhalten der Regeln pochen. Zunächst liege der Ball im Feld der EU-Kommission, die damit beauftragt worden sei, eine Studie zu den Folgen der Reform zu erstellen.
Altmaiers französischer Kollege Bruno Le Maire erklärte, auf Basis der Ergebnisse, die im Frühjahr vorliegen sollen, werde über die nächsten Schritte entschieden. "Alle Optionen liegen auf dem Tisch." Juristische Schritte werden einem EU-Vertreter zufolgebereits geprüft. Brüssel sei aber noch weit von einer Beschwerde bei der WTO entfernt. Das Thema dominierte das turnusmäßige Treffen der EU-Finanzminister.
Die USA hatten Ende vorigen Jahres die größte Steuerreform seit mehr als 30 Jahren beschlossen, bei der sich wegen der niedrigen Steuersätze für Unternehmen hiesige Firmen benachteiligt sehen. Die Finanzminister einiger EU-Länder hatten sich deshalb bereits an die US-Regierung gewandt. 2018-02-20T150815Z_2_LYNXNPEE1J0QG_RTROPTP_1_GERMANY-POLITICS.JPG