BERLIN (dpa-AFX) - Die rot-grünen Gesetzespläne zur Entlastung von Paketboten dürfen im Bundestag auf eine Mehrheit hoffen. Bei der ersten Lesung des Gesetzentwurfs signalisierte die Unionsfraktion ihre grundsätzliche Unterstützung. "Wir zeigen uns ganz offen", sagte der CDU-Abgeordnete Jan Metzler. Entscheidend seien eine praxistaugliche Umsetzung und ein Verzicht auf überflüssige Bürokratie.
Der Gesetzentwurf von SPD und Grünen sieht vor, dass Pakete, die schwerer als 23 Kilo sind, von zwei Zustellern befördert werden müssen. Die Grenze für die sogenannte Ein-Personen-Zustellung von derzeit 31,5 Kilo würde damit um achteinhalb Kilo gesenkt. Auch Pakete mit einem Gewicht zwischen 20 und 23 Kilo sollen nur noch dann von einem einzelnen Zusteller gebracht werden dürfen, wenn ihm dafür ein "geeignetes technisches Hilfsmittel" zur Verfügung steht.
Schon außerhalb der Vorweihnachtszeit trage ein Paketbote täglich ein Gewicht von zwei Tonnen aus, erläuterte der arbeitspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Frank Bsirske. Mit durchschnittlich 30,6 sei die Zahl der Krankentage daher nirgendwo so hoch wie in der Paketbranche. In den zuständigen Ausschüssen des Bundestags wird jetzt über mögliche Änderungen verhandelt, bevor das Parlament im neuen Jahr über den Gesetzentwurf abstimmt.