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CEBIT/GESAMT-ROUNDUP: Geheimdienstchef fordert Meldepflicht für Cyber-Attacken

Veröffentlicht am 12.03.2014, 16:06
Aktualisiert 12.03.2014, 17:00
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HANNOVER (dpa-AFX) - Als Konsequenz aus der Abhör-Affäre um den US-Geheimdienst NSA und zunehmendem Daten-Diebstahl fordert der Verfassungsschutz mehr Engagement der deutschen Wirtschaft bei der Datensicherheit. Das Sicherheitsbewusstsein vieler Betriebe sei weiter unterentwickelt, sagte Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa in Hannover. Opfer von Cyberattacken aus der Wirtschaft sollten per Meldepflicht zu einer verstärkten Kooperation beim Kampf gegen IT-Kriminalität gezwungen werden. Erst am Vortag hatte sich der IT-Branchenverband Bitkom auf der Computermesse CeBIT gegen eine solche Meldepflicht ausgesprochen.

Während Menschenrechtsaktivisten aus dem In- und Ausland - darunter die Organisation Reporter ohne Grenzen - erneut die Abhörpraktiken des US-Gemeindienstes NSA als Verletzung fundamentaler Bürgerrechte anprangerten, ging bei der weltgrößten Computermesse CeBIT die Debatte über den verantwortungsvollen Umgang mit den Daten weiter.

Bei einem Messe-Rundgang kritisierte Geheimdienstchef Maaßen mangelnde Kooperation der Wirtschaft im Fall von Cyberattacken. 'Wir würden es begrüßen, wenn es die Meldepflicht nicht geben würde und die Unternehmen uns freiwillig die Daten zur Verfügung stellen würden - aber das hat ja in der Vergangenheit nicht geklappt, deswegen ist eine gesetzliche Meldepflicht erforderlich.' Erst am Vortag hatte der IT-Branchenverband Bitkom erklärt, dass eine Meldepflicht in nicht anonymisierter Form zu einem 'Schuss in den Ofen' werde.

Bitkom-Chef Dieter Kempf hatte stattdessen für Freiwilligkeit plädiert, etwa über die Allianz für Cybersicherheit, in der sich inzwischen 700 Unternehmen zusammengefunden hätten. Er riet in Sachen Sicherheit vor allem mittelständischen Unternehmen, auf Cloud Computing zu setzen - das gewährleiste eine Sicherheit, die sich die Mittelständler so gar nicht selbst leisten könnten.

Diese externen Datenspeicher - oder Clouds - werden künftig zur Handelsware. 'Die Deutsche Börse (ETR:DB1) Cloud Exchange wird zur Jahresmitte mit einer Pilotphase an den Start gehen', sagte ihr Vorstandsmitglied Maximilian Ahrens in Hannover. Die aus einem Joint-Venture der Deutschen Börse und dem Berliner Software-Unternehmen Zimory hervorgegangene Handelsplattform startet mit einem knappen Dutzend zahlender Kunden. 'Wir sind damit weltweit Trendsetter', erklärte Ahrens am Rande der Computermesse CeBIT in Hannover. Eine im Spätsommer 2013 begonnene Testphase sei erfolgreich verlaufen.

Zur Halbzeit zogen erste Aussteller bereits eine Zwischenbilanz. Das neue Businessformat der CeBIT, das rein auf Profis setzt, bekam erstes Lob. 'Die Neuausrichtung war überfällig', meinte Christian Lamprechter, Geschäftsführer von Intel (FSE:INL) (NAS:INTC) Deutschland, zum neuen Konzept. Auch Christian Illek, Chef von Microsoft (NAS:MSFT) (FSE:MSF) Deutschland, meinte, die Fokussierung auf Geschäftskunden scheine sich zu bewähren. Im Zentrum der Messe steht diesmal der verantwortungsvolle und nachhaltige Umgang mit großen Datenströmen, die 'Datability'.

Der Präsident des Cyber-Sicherheitsrats Deutschland e.V., Arne Schönbohm, betonte am Rande der CeBIT in einer gemeinsamen Erklärung mit dem Chef der deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, die Polizei drohe den Kampf gegen die Cyber-Kriminalität zu verlieren. Die Bundesregierung müsse das Thema zur Priorität machen. Seit 2007 seien die Fälle von Cyber-Kriminalität laut Bundeskriminalamt um gut 40 Prozent auf 64 000 Fälle in 2012 gestiegen - für 2013 werde ein weiterer Anstieg erwartet. Die Dunkelziffer bleibe jedoch recht hoch.

'Der Fall Snowden hat deutlich gemacht, dass die größte Gefahr in der Kombination zwischen Innentätern und dem IT-Raum besteht, nämlich dem Zugriff auf unbegrenzte Datenmengen', erklärte der deutsche Geheimdienstchef Maaßen bei einem Messe-Rundgang. 'Daher sieht der Verfassungsschutz seine Aufgabe auch in der Beratung von Unternehmen nicht nur mit Blick auf Cyberangriffe, sondern auch bei der Frage: Wie schütze ich mich vor Personen im Unternehmen, die Informationen an Konkurrenten oder ausländische Nachrichtendienste weitergeben.'

Sorgen macht dem Geheimdienstchef die schwierige Anwerbung von IT-Nachwuchs in seiner Behörde. 'Die Behördenwelt insgesamt hat Probleme mit dem IT-Nachwuchs: Jedes Mal, wenn es der Wirtschaft gut geht, wenn die Wirtschaft gut zahlt, haben wir Schwierigkeiten, IT-Nachwuchs zu werben.' Seine Behörde habe daher eine ganze Reihe von Initiativen gestartet und vergebe etwa Stipendien.he

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