Nach Kritik aus Deutschland und Frankreich wegen der Behinderung ausländischer Investoren in China hat die Regierung in Peking die grundsätzliche Offenheit des Landes betont. Außenminister Wang Yi sagte am Montag bei einem Besuch seines französischen Kollegen Jean-Marc Ayrault in Peking: "Wir wissen, dass wir das Umfeld für Investitionen verbessern müssen. Aber die Tür Chinas wird sich für ausländische Investitionen immer weiter öffnen." Dies sei eine "unumkehrbare Entwicklung".
Ayrault hatte am Sonntag die Behinderung französischer Investoren in China kritisiert. Er nannte bürokratische Hindernisse und andere "protektionistischere Aspekte". Französische Unternehmen würden in China auch Arbeitsplätze schaffen, betonte er am Montag. Es seien schon fast 600.000.
Auch in den deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen gibt es derzeit Unstimmigkeiten. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat vor Beginn seines Besuchs in China ab Dienstag ebenfalls die Behinderung deutscher Investoren in der Volksrepublik kritisiert. In einem Beitrag für die "Welt" vom Montag schrieb er, Voraussetzung für expandierenden Handel seien Spielregeln für Investitionen, Marktzugang und Wettbewerb, an die sich alle in gleicher Weise halten. "Und genau hier ist ein Problem zu benennen." Niemand könne davon ausgehen, dass Europa das "Foulspiel" von Handelspartnern hinnehme.
Auch der Chef der Europäischen Handelskammer in China, Jörg Wuttke, war im vergangenen Monat sehr deutlich geworden. Für Peking sei Europa ein "üppiges Büffet" - "für uns dagegen hat China nur ein paar Teller reserviert und eine Suppe, und basta", sagte er.
Chinas Außenminister Wang betonte am Montag, es gebe hinsichtlich des Entwicklungsstandes immer noch einen Unterschied zwischen seinem Land und den Industrieländern. "Wir können nicht akzeptieren, dass China nach den Kriterien der Industrieländer beurteilt wird."