Peking (Reuters) - China hat auf die US-Zollankündigung für Stahl- und Aluminium-Importe mit Gegenmaßnahmen zum Schutz der eigenen Belange gedroht.
"China will keinen Handelskrieg mit den USA, aber wir werden definitiv nicht tatenlos zusehen, wie Chinas Interessen Schaden nehmen", sagte Vize-Außenminister Zhang Yesui am Sonntag in Peking. "Wenn politische Entscheidungen auf Basis falscher Beurteilungen oder Einschätzungen getroffen werden, wird dies die bilateralen Beziehungen beschädigen und zu Konsequenzen führen, die kein Land will." Zugleich mahnte Zhang einen Dialog an. Verhandlungen und beiderseitige Öffnung von Märkten seien der beste Weg um Handelskonflikte zu lösen, sagte er.
Trump hatte angekündigt, in der kommenden Woche empfindliche Schutzzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte zu verhängen, und damit Furcht vor einem Handelskrieg ausgelöst. Er begründet das unter anderem damit, dass billige Stahl-Einfuhren die US-Hersteller abdrängten und damit auch die nationale Sicherheit der USA beeinträchtigt werde. Die EU-Kommission drohte bereits mit Gegenmaßnahmen, etwa bei Einfuhren typisch amerikanischer Produkte, wie Bourbon-Whiskey, Harley-Davidson Motorräder oder Blue-Jeans. Trump drohte daraufhin europäischen Autobauern wie BMW (DE:BMWG), Daimler (DE:DAIGn) und VW (DE:VOWG) mit Steuern auf Ausfuhren in die USA.[nL5N1QL0KQ]
Die US-Handelbeziehungen zu China sind seit Trumps Amtsantritt Anfang vergangenen Jahres belastet. Trump wirft China in mehrerer Hinsicht vor, sich durch unfaires Vorgehen zulasten der USA Vorteile auf dem Weltmarkt zu verschaffen, auch über Billig-Exporte von Stahl und Aluminium.