CH-MARKT-Spekulationen um Credit Suisse-Quartalsabschluss

Zürich, 20. Jan (Reuters) - Die Aktien der Grossbank Credit Suisse sind am Dienstag erneut stark unter Druck gestanden. Händler berichteten von Spekulationen, dass der am 11. Februar anstehende Quartalsabschluss der zweitgrössten Schweizer Bank negative Überraschungen bringen könnte.

Bis 15.00 Uhr verloren die CS-Titel gut sieben Prozent auf 23,42 Franken. Damit sanken sie deutlich stärker als die Aktien der Konkurrentin UBS, die knapp zwei Prozent auf 12,36 Franken einbüssten. Seit Jahresanfang haben CS-Aktien knapp zwölf und UBS gut 15 Prozent eingebüsst. Der europäische Bankenindex <.SX7P> sackte um 4,8 Prozent ab.

Im Markt waren eine ganze Reihe mutmasslicher Gründe für den Kursrückgang zu hören. Nach den Hiobsbotschaften der Royal Bank of Scotland vom Vortag werde befürchtet, dass auch Credit Suisse noch mit solchen Überraschungen aufwarten könnte. "Man spricht von einem grossen Verlust im Handelsgeschäft, der im vierten Quartal angefallen sein soll", sagte ein Händler. Anfang Dezember hatte CS allerdings bereits darüber informiert, dass im vierten Quartal 2008 ein Verlust von drei Milliarden Franken angefallen sei und elf Prozent des Personals abgebaut werden soll.

Zudem könnte die Bank schon vor dem offiziellen Termin im Februar einen provisorischen Abschluss vorlegen, hiess es im Markt. "Seit die Deutsche Bank mit ihrem Ergebnis überraschend vorgeprellt ist, schliesst man einen ähnlichen Schritt bei der CS auch nicht aus", sagte ein Händler.

Dass die Entwicklung des CS-Aktienkurses derzeit hinter dem der UBS hinterherhinke, könnte auch daran liegen, dass die Unsicherheiten bei CS höher seien. "UBS hat mit ihrer Transaktion mit der SNB ihre Kreditrisiken mehr oder weniger aus der Bilanz entfernt. CS dagegen dürfte noch einiges in den Büchern haben", sagte ein Händler.

Diese Meinungen verstärkten auch die Abgabeneigung, hiess es. "Seit die Leerverkäufe wieder erlaubt sind, steht die CS verstärkt unter Druck", sagte ein anderer Händler.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)