Zürich, 14. Mai (Reuters) - Die Untersuchungen der
US-Behörden zu den fehlerhaften Bewertungen der Ratingagenturen
im Vorfeld der Subprime-Krise hat am Freitag die Aktien der
Grossbanken Credit Suisse und UBS auf
Talfahrt geschickt. Beide Titel büssten in einem um 0,8 Prozent
tieferen Markt <.SSMI> drei Prozent ein, nachdem bekanntwurde,
das die beiden Schweizer Banken sowie eine Reihe anderer
Institute aus den USA und Europa ins Visier der New Yorker
Staatsanwaltschaft gekommen sind und von dieser eine Vorladung
erhalten haben. Den Banken wird vorgeworfen, die Ratingagenturen
über die Bewertungen von Hypothenkentiteln in die Irre geführt
haben. Der europäische Bankenindex<.SX7P> verlor ebenfalls drei
Prozent.
"Die Vorladung sorgt für neue Unsicherheit", sagte ein
Händler. Zunächst sei nur Goldman Sachs davon betroffen
gewesen. "Aber nun zieht die Sache immer grössere Kreise", sagte
ein Händler.
Ein UBS-Sprecher erklärte auf Anfrage, die Bank habe eine
Vorladung erhalten und werde mit den Behörden zusammenarbeiten.
Zuvor hatte bereits eine Sprecherin der Credit Suisse
eine vollumfängliche Zusammenarbeit der Bank mit den
untersuchenden Behörden zugesichert.
Neben den beiden Schweizer Banken wurden in Kreisen auch die
Deutsche Bank, Morgan Stanley, Goldman
Sachs, die zur Bank of America gehörende
Investmentbank Merrill Lynch, Citigroup, und Credit
Agricole als Gegenstand der Untersuchungen genannt.
Verbriefungsgeschäfte mit Immobilienrisiken, wie sie in den
vergangenen Jahren im grossen Stil abgewickelt wurden, sind eine
der wichtigsten Ursachen für die weltweite Bankenkrise.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von )