(aktualisiert)
08. Okt (Reuters) - Der Deutsche Aktienindex (Dax)<.GDAXI> hat am Mittwoch bis zu 8,6 Prozent verloren. Eine überraschende Zinssenkungsrunde der weltgrößten Zentralbanken stützte die Kurse zwar etwas, konnte den Anlegern die Angst vor einer bevorstehenden Rezession aber nicht nehmen. Den Handel beendete der Dax mit einem Minus von 5,9 Prozent auf 5013 Punkte und notierte damit 38 Prozent unter dem Vorjahresschluss. Beim größten Crash der Nachkriegszeit am 19. Oktober 1987 war an der Wall Street der Dow-Jones-Index<.DJI> allein an diesem Tag um 22,6 Prozent abgestürzt. In Frankfurt beliefen sich die Verluste damals auf gut neun Prozent. Auslöser der Panik waren Spekulationen auf höhere US-Zinsen.
Im Folgenden eine Übersicht über die prozentual höchsten Verluste des Dax seither.
RUSSLAND UND ASIEN SORGEN FÜR TURBULENZEN
16. Oktober 1989: Der Dax fällt um rund 13 Prozent und folgt damit der Wall Street, wo Finanzierungs-Schwierigkeiten beim Kauf der US-Fluggesellschaft UAL einen Ausverkauf auslösten.
19. August 1991: In Reaktion auf den später gescheiterten Putsch gegen den damaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow verliert der Dax gut neun Prozent.
28. Oktober 1997: Im Sog der Asienkrise folgt der Dax der Wall Street nach unten und bricht um bis zu 13 Prozent ein. Zum Ende des Börsenhandels in Frankfurt notiert das Kursbarometer mit 3567,22 Punkten gut acht Prozent niedriger.
1. Oktober 1998: Die Angst vor einem Flächenbrand im Bankenwesen nach der Schieflage eines Hedgefonds in den USA und einer Eskalation der Krisen in Asien, Japan, Lateinamerika und Russland drücken den Dax um 7,6 Prozent ins Minus.
TERRORANSCHLÄGE UND FINANZKRISE HINTERLASSEN TIEFE SPUREN
11. September 2001: Die Anschläge vom 11. September lösen an den Finanzmärkten eine Panik aus. Während die in unmittelbarer Nähe des World Trade Centers liegende Wall Street geschlossen bleibt, fällt der Dax um 8,5 Prozent.
14. September 2001: Angst vor Vergeltungsschlägen der USA drückt den Dax um über sechs Prozent. Dazu kommt Unsicherheit vor der Wiedereröffnung der Wall Street am darauffolgenden Montag, dem 17. September. Nach viertägiger Handelsunterbrechung fällt dabei der Dow-Jones-Index um gut sieben Prozent.
24. März 2003: Wenige Tage nach Beginn des Irak-Krieges wachsen die Zweifel an den Finanzmärkten. Viele Anleger fürchten, der Krieg könnte sehr viel länger dauern als von der US-Regierung erwartet. Der Dax fällt um 6,1 Prozent ab.
21. Januar 2008: Rezessionsängste in den USA drücken den Dax um sieben Prozent auf 6790 Punkte.
06. Oktober 2008: Die Finanzkrise erreicht mit einem zweiten
Rettungspaket binnen einer Woche für den Immobilienfinanzierer
Hypo Real Estate
08. Oktober 2008: Ein Kurssturz in Tokio - der Nikkei<.N225> verliert über neun Prozent - drückt den Dax zeitweise sogar um 8,6 Prozent auf 4870 Punkte.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Patricia Gugau)