DERIVATE-Anleger setzen auf Dax-Erholung - Euro-Rutsch im Blick

Frankfurt, 20. Jul (Reuters) - Angesichts der Talfahrt am Aktienmarkt haben sich Derivate-Anleger am Dienstag auf Dax-Scheine konzentriert. "Die Umsätze sind angesichts des starken Ausschlags beim Dax<.GDAXI> heute etwas erhöht, viele spekulieren darauf, dass sich der Leitindex morgen erholen wird", sagte ein Euwax-Händler. Einzelwerte würden links liegen gelassen.

An der Scoach machten gekaufte Calls und verkaufte Puts rund 60 Prozent aller gehandelten Dax-Scheine aus, gemessen am Volumen. Auch das Euwax-Stimmungsbarometer notierte meist im Plus, was ebenfalls eine Dominanz des optimistischen Lagers zeigte. "Man sieht, dass Kunden, die Knock-Out-Puts auf den Dax hatten, ihre Gewinne mitnehmen", sagte der Händler. "Und Mutige steigen schon wieder in Calls ein." Zu den auf Scoatch am aktivsten gehandelten Scheinen zählte ein Bonus-Zertifikat auf den Dax von BNP Paribas.

Angesichts des im Tagesverlauf deutlich abrutschenden Euro trennten sich Investoren vermehrt von Calls auf die Gemeinschaftswährung. Von einem recht hohen Umsatz berichteten Händler bei einem Open-End-Währungszertifikat der Commerzbank, das verfällt, wenn der Euro-Kurs unter 1,285 Dollar fällt. "Viele verkaufen das Papier, weil der Euro massiv unter Druck kommt", sagte ein Händler. Die Gemeinschaftswährung hatte am Morgen noch über 1,30 Dollar notiert, am Dienstagnachmittag bewegte sie sich um 1,2870 Dollar.

Unter Verkaufsdruck blieb ein Turbo-Call auf Dialog Semiconductor mit Basispreis und Knock-Out-Schwelle bei 8,27 Euro von HSBC Trinkaus. Das Anlegermagazin "Der Aktionär" hatte diesen Schein Anfang vergangener Woche zum Kauf empfohlen. Schon am Montag hatten Händler von ersten Verkäufen berichtet. "Die Aktie kommt inzwischen massiv unter Druck, und offensichtlich hat auch hier einige Kunden der Mut verlassen", so ein Händler am Dienstag.

An der Euwax war zudem ein Capped-Bonus-Zertifikat auf Nokia von BNP Paribas gefragt. Auch die Aktien des weltgrößten Handyherstellers gehörten europaweit zu den beliebtesten, nachdem das "Wall Street Journal" berichtet hatte, dass der Konzern nach einem Nachfolger für Vorstandschef Olli-Pekka Kallasvuo suche. "Da ist dieses Fünkchen Hoffnung, dass es Veränderungen geben wird, nicht nur personelle Veränderungen, sondern auch strategische", sagte Analyst Sami Sarkamies von Nordea in Helsinki.

(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Olaf Brenner)