FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Freitag nach schwachen Wirtschaftsdaten gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte am Vormittag um rund ein halbes Prozent auf 133,02 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 2,26 Prozent.
Aktuelle Daten zeigten eine Verschlechterung der Stimmung in der deutschen Wirtschaft. Während sich die Laune in der Industrie im November nur leicht verbesserte und weiterhin ein gutes Stück unter der Kontraktionsschwelle blieb, verschlechterte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor deutlich. Sie liegt nun auch unterhalb der Schwelle, die Wachstum signalisiert.
Zudem ist die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal nur minimal gewachsen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer zweiten Schätzung mitteilte. Ende Oktober hatte die Wiesbadener Behörde anhand vorläufiger Daten noch ein Wachstum von 0,2 Prozent für Europas größte Volkswirtschaft errechnet. Jetzt sind es noch 0,1 Prozent. "Faktisch tritt die Wirtschaftsleistung in Deutschland auf der Stelle - bestensfalls", kommentierte Volkswirt Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg die Daten.
"Erfreulich ist allenfalls, dass sich der private Verbrauch nun endlich etwas besser entwickelt", so Niklasch. Gewachsen seien aber eigentlich nur der öffentliche Dienst und das Gesundheits- und Erziehungswesen. Mehr oder weniger seien das Bereiche, die von Beiträgen und Steuern finanziert werden. "Insgesamt unterstreichen die Daten einmal mehr das Ausmaß der aktuellen Krise in Deutschland.