FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Freitag vor wichtigen US-Konjunkturdaten leicht gesunken. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel im Vormittagshandel um 0,12 Prozent auf 131,53 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,41 Prozent.
An den Finanzmärkten warten die Anleger auf den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Oktober, der am Nachmittag auf dem Programm steht. "Der US-Arbeitsmarktbericht steht heute im Marktfokus", heißt es in einem Kommentar der Dekabank. Allerdings sei die Bedeutung der Arbeitsmarktdaten diesmal aufgrund von Verzerrungen durch Stürme und den Streik beim US-Flugzeugbauer Boeing (NYSE:BA) geringer als sonst.
Am Morgen stützten besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China die Stimmung an den Finanzmärkten, was die Kurse der als sicher geltenden Bundesanleihen belastet. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt stehen die Zeichen in der Industrie wieder auf Wachstum, nachdem der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins "Caixin" stärker als erwartet gestiegen war und über die Expansionsschwelle von 50 Punkten kletterte.
Kurz vor dem Wochenende zeigten sich erneut deutliche Kursverluste bei britischen Anleihen. Seit Mittwoch geht es mit den Kursen kräftig nach unten, während die Renditen für britische Staatspapiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren bis auf etwa 4,50 Prozent gestiegen sind.
Auslöser sind Haushaltspläne der britischen Regierung. Im Kampf gegen ein riesiges Haushaltsloch sollen mit Steuererhöhungen insgesamt 40 Milliarden Pfund (circa 48 Mrd. Euro) eingenommen werden. "Ganz offensichtlich hat der Markt ernste Bedenken, was das neue Budget betrifft", kommentierte Analyst Michael Pfister von der Commerzbank (ETR:CBKG).