Frankfurt, 30. Nov (Reuters) - Die in Zeiten der Finanzkrise
deutlich gewachsene deutsche ETF-Branche sieht sich weiter auf
Erfolgskurs. Kurzfristig rechnen die Anbieter börsengehandelter
Indexfonds (Exchange Traded Funds) vor allem mit einem
steigenden Interesse von Fondsgesellschaften, Pensionskassen und
auch Versicherungen, wie eine Podiumsdiskussion auf dem
Branchentreff ETF-Forum am Montag in Frankfurt ergab. Von dieser
Seite werde das Interesse an Indexfonds immer größer, um die
eigenen Portfolien breiter aufzustellen. Wichtiges Argument sei
aber auch, dass über ETFs kostengünstig in schwer zugängliche
Märkte investiert werden könne, sagte der Vertriebschef der
Deutsche-Bank-Tochter
Auf Gelder der Privatanleger machen sich die ETF-Anbieter dagegen zunächst noch wenig Hoffnung. "In Europa haben wir ein Faible für Produkte, für die Vertriebsprovision gezahlt wird", sagte der Vorstandschef von Barclays Global Investors in Deutschland, Dirk Klee. Dazu zählen zum Beispiel klassische Lebensversicherungen oder Fondsprodukte. Bei ETFs gibt es das nicht. "Die Pflanze Honorarberatung, die in den USA das große Wachstum gebracht hat, ist hier noch in den Kinderschuhen."
Die Anzahl der hierzulande angebotenen Indexfonds und der Anbieter ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen. "Wir sind noch nicht ganz bei einer Konsolidierung angekommen, aber in zwei, drei Jahren wird das Thema sein", so Klee. "Die rund 500 ETFs, die derzeit am Markt sind, decken eigentlich alle Wünsche ab." Das Feld der Anbieter sei in drei Bereiche aufgeteilt: Es gebe die Großen, die das komplette Sortiment der verschiedensten ETFs anbieten. Daneben die spezialisierten Nischenanbieter und als drittes die kleinen Gesellschaften, die versuchten "von allem etwas" anzubieten. Bei letzteren wird Klee zufolge auch als erstes eine Bereinigung einsetzen.
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Martin Zwiebelberg)
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