Deutschlands Exporte sind im Oktober deutlich zurückgegangen. Sie schrumpften im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,1 Prozent auf 101,5 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Auch die Importe sanken, und zwar um 2,2 Prozent auf 82,2 Milliarden Euro. "Das ist ein mieser Start für den deutschen Außenhandel in das Schlussquartal", erklärte der Außenhandelsverband in Berlin.
Die meisten Waren made in Germany gingen im Oktober in Länder der EU, der Wert sank gegenüber dem Vorjahresmonat aber um 4,5 Prozent auf 59,7 Milliarden Euro, wie aus der Statistik hervorgeht. Die Importe gingen um 1,9 Prozent zurück.
Die Exporte in Länder außerhalb der EU schrumpften ebenfalls, und zwar um 3,4 Prozent auf 41,8 Milliarden Euro. Die Importe sanken um 2,7 Prozent.
Die Außenhandelsbilanz, also die Differenz zwischen Ex- und Importen, schloss mit einem Überschuss von 19,3 Milliarden Euro. Das war etwas weniger als im Vorjahresmonat, als 21,7 Milliarden Euro unter dem Strich standen.
Die internationale Unruhe nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Politik hinterlasse ihre Spuren, erklärte der Außenhandelsverband BGA. Präsident Anton Börner verwies auf die Brexit-Entscheidung der Briten und die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. "Außerdem müssen Handelspolitik und wirtschaftliche Reformen in Europa endlich vorangebracht werden."
Andererseits sei die deutsche Wirtschaft zum Glück breit aufgestellt und genieße international weiterhin ein gutes Renommee. Übers Jahr gesehen werden die Exporte laut BGA daher höher ausfallen als im vergangenen Jahr. 2015 hatten die Ausfuhren mit fast 1,2 Billionen Euro ein Rekordhoch erreicht. 2016 legten die Exporte bislang in sechs Monaten zu, in vier gingen sie zurück.