Octavian Advisors: Octavian reagiert auf unzutreffende Behauptungen der Balda AG
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Rechtssache/Hauptversammlung
Octavian Advisors: Octavian reagiert auf unzutreffende Behauptungen
der Balda AG
05.01.2012 / 10:00
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Pressemitteilung
OCTAVIAN REAGIERT AUF UNZUTREFFENDE BEHAUPTUNGEN DER BALDA AG
Neubesetzung des Vorstands von Balda sei Versuch vonseiten des
Aufsichtsrates, noch vor der bevorstehenden Abstimmung der Aktionäre
unumkehrbare Fakten zu schaffen
NEW YORK - 5. Januar 2012 - Die Octavian Advisors LP ('Octavian'), die über
verschiedene Fonds rund 8,3 Prozent der ausstehenden Aktien der Balda AG
('Balda') hält, gab folgende Antwort auf die unzutreffenden Behauptungen,
die der Balda-Aufsichtsrat in seiner Pressemitteilung vom 29. Dezember 2011
gemacht hat.
'Der Aufsichtsrat von Balda hat eine Reihe unzutreffender Behauptungen
abgegeben, mit denen aus unserer Sicht die grundlegende Tatsache - nämlich,
dass die derzeitigen Aufsichtsratsmitglieder wiederholt nicht im besten
Interesse der Gesellschaft und ihrer Aktionäre gehandelt haben -
verschleiert werden soll', erklärte Richard Hurowitz, Chairman und CEO von
Octavian. 'Der offensichtliche Interessenkonflikt des Aufsichtsrates hat
die Balda-Aktionäre bis heute rund 350 Millionen Euro gekostet. Darüber
hinaus ist der Rücktritt des CEO der Gesellschaft und dessen Austausch
durch zwei neue Mitglieder zu diesem Zeitpunkt ein weiteres Beispiel für
schlechte Corporate Governance. Dass sich der CEO zum Rücktritt gezwungen
fühlte, demonstrierte nach unserem Dafürhalten, dass sich der gegenwärtige
Aufsichtsrat weiterhin in unangemessener Weise in die Geschäftsführung zu
Lasten von Balda und seinen Aktionären einmischt.'
Igor Kuzniar, Managing Director von Octavian, bekräftigte: 'Es ist höchste
Zeit für eine bessere Corporate Governance bei Balda. Trotz der verzerrten
Darstellung, die Interessen von Michael Chiang und seiner Gattin Yun-Ling
Chiang seien in irgendeiner Form getrennt zu sehen und nicht
gleichgerichtet, zielt der Balda-Aufsichtsrat offenbar weiterhin darauf ab,
die Interessen der Familie Chiang zu schützen, anstatt seiner Treuepflicht
gegenüber den Aktionären der Gesellschaft nachzukommen. Der Austausch des
Vorstands etwa einen Monat vor der außerordentlichen Hauptversammlung kann
nur als Versuch verstanden werden, im Vorfeld der bevorstehenden
Aktionärsabstimmung unumkehrbare Fakten zu schaffen. Wir warnen die
Aufsichtsratsmitglieder davor, sich an weiteren Maßnahmen zu beteiligen,
die zu weiteren Schäden für die Balda-Aktionäre führen könnten, und werden
uns mit allen uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln dafür
einsetzen, dass der Aufsichtsrat und der neue Vorstand für jeglichen
Verstoß gegen ihre Treuepflichten zur Rechenschaft gezogen werden.'
Octavian hat heute folgendes Schreiben an den Balda-Aufsichtsrat versandt:
05. Januar 2012
Dr. Michael Naschke
Aufsichtsratvorsitzender
Balda Aktiengesellschaft
Bergkirchener Str. 228
32549 Bad Oeynhausen
Deutschland
Sehr geehrter Herr Dr. Naschke,
mit diesem Schreiben möchten wir auf die Pressemitteilung des
Balda-Aufsichtsrates vom 29. Dezember 2011 antworten, in der eine Reihe
unzutreffender Behauptungen über Octavian Advisors, LP ('Octavian') und
unseren Wunsch, anlässlich der außerordentlichen Hauptversammlung der
Gesellschaft am 8. Februar 2012 drei unabhängige Aufsichtsratsmitglieder
für die Balda AG ('Balda') zu nominieren, enthalten sind. Leider werden
durch die Aussagen in der Pressemitteilung des Aufsichtsrats die Tatsachen
verzerrt dargestellt, wodurch ein unvollständiges Bild der bestehenden
Situation von Balda vermittelt wird. Wir möchten auf jede dieser Aussagen
gesondert antworten.
1. 'Ungeachtet dessen ist der Aufsichtsrat noch immer darüber erstaunt,
wie Octavian Kenntnis von Betriebsgeheimnissen der Gesellschaft
erhalten konnte, die nun in einer Weise veröffentlicht wurden, die für
die Gesellschaft und damit für alle Aktionäre nachteilig sein könnte.'
Wir möchten klarstellen, dass weder Octavian noch andere Octavian
zurechenbare Parteien oder Organmitglieder bzw. Führungspersonen von
Octavian zu irgendeinem Zeitpunkt vertrauliches oder sensibles Material
erhalten oder verwendet haben. Unsere Aussagen und Vorwürfe basieren einzig
und allein auf öffentlichen Informationen oder wurden von diesen
abgeleitet. Als Hauptquellen dienten Veröffentlichungen von Balda und
seinem Management sowie Informationen, die im Rahmen von Hauptversammlungen
präsentiert wurden.
2. 'Die weiteren Behauptungen von Octavian, dass zwei der drei Mitglieder
des Aufsichtsrats der Gesellschaft nicht unabhängig seien bzw. einem
Interessenskonflikt unterlägen, ... basieren auf der falschen Annahme,
dass Herr Michael Chiang der Hauptaktionär der Gesellschaft gewesen
sei. Aufgrund der öffentlichen Mitteilungen über die an der
Gesellschaft gehaltenen Stimmrechte ist jedoch allgemein bekannt, dass
der Hauptaktionär der Gesellschaft, die Yield Return Investments
Limited, ausschließlich von Frau Yun-Ling Chiang gehalten wird.'
Wir sind fest davon überzeugt, dass die Umstände erkennen lassen, dass der
Balda-Aufsichtsrat offenkundig zugunsten von Herrn Michael Chiang, seiner
Gattin, Frau Yun-Ling Chiang, und anderen Investoren der TPK Holding Co.,
Ltd ('TPK'), anstatt im besten Interesse von Balda und seinen Aktionären
gehandelt hat.
Wir haben Grund zu der Annahme, dass zwei der drei Aufsichtsratsmitglieder,
Herr Yu-Sheng Kai und Herr Chun-Chen Chen, in enger Verbindung zu Baldas
größtem Einzelaktionär - Herrn Chiang - stehen, da beide nach unserem
Kenntnisstand in Unternehmen tätig sind, die zu Herrn Chiangs
Unternehmensgruppe gehören und von Yield Return Investments Limited
nominiert wurden, einer Investmentgesellschaft, die unseres Wissens nach in
Wirklichkeit von Herrn und Frau Chiang geführt wird. Die Behauptung von
Balda, weder Herr Chen noch Herr Kai seien bei TPK beschäftigt, ist
formalistisch und irreführend, wenn nicht gar falsch. So war Herr Chen
beispielsweise am 31. Mai 2011 als Vorstandsmitglied der Taiwan Video and
Monitor Corporation eingetragen, die im Geschäftsbericht von TPK für das
Jahr 2010 eindeutig als 'materiell mit TPK verbunden' bezeichnet wird und
damit zur Unternehmensgruppe von Herrn Chiang gehört. Uns liegen Hinweise
vor, dass Herr Kai in ähnlicher Weise in Unternehmen tätig ist, die mit TPK
oder Herrn Chiang verbunden sind.
Ebenso ist die Behauptung von Balda, Yield Return Investments unterliege
der Kontrolle von Frau Chiang, weshalb keine direkte Verbindung zu Herrn
Chiang bestehe, formalistisch und irreführend und lediglich ein weiterer
Versuch, die Tatsachen zu verdrehen und den Status quo beizubehalten.
So veröffentlichte Balda am 20. Februar 2009 eine Pressemitteilung, der
zufolge Max Gain Management Ltd. ('Max') eine Beteiligung von 29,9 Prozent
an Balda erworben hatte und Max von Herrn Chiang kontrolliert wurde. In
dieser Pressemitteilung begrüßte Balda Herrn Chiang ausdrücklich als neuen
Mehrheitsaktionär der Gesellschaft. Zudem erklärte Balda im Januar 2010 in
einer Veröffentlichung gemäß § 26 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG), Max
habe seine Beteiligung auf Yield Return Investments Limited übertragen.
Balda wies darauf hin, dass dies ausschließlich ein gruppeninterner
Transfer im Rahmen der Unternehmensgruppe innerhalb der Familie Chiang sei
und dass die Mitglieder der Familie Chiang, die hinter Yield Return
Investments Limited stünden, auch indirekt die Kontrolle über Max ausübten.
Weiterhin erläuterte die Gesellschaft, der Transfer habe daher keinerlei
Auswirkung auf die bestehende Beteiligung der Familie Chiang an Balda.
Diese von Balda offiziell veröffentlichten Informationen stehen im klaren
Gegensatz zu den Aussagen des Aufsichtsrates vom 29. Dezember 2011.
Die Familie Chiang hält derzeit über Yield Return Investment einen Anteil
in Höhe von 27,6 Prozent an Balda im Wert von rund 50 Millionen Euro. Der
Interessenkonflikt resultiert daraus, dass Herr Chiang zudem Mitbegründer
und Vorstandsvorsitzender der TPK ist, an der er und Frau Chiang einen
Anteil von 25 Prozent im Wert von ca. 500 Millionen Euro halten. Infolge
eines früheren Joint Venture hält Balda wiederum einen Anteil von 16,1
Prozent an TPK. Allein der Wert dieser Beteiligung entspricht bei aktueller
Marktbewertung ungefähr dem 1,5-fachen der Marktkapitalisierung von Balda.
Es liegt auf der Hand, dass mehrere Entscheidungen des Aufsichtsrates zu
Lasten von Balda und seiner Aktionäre gingen. Lediglich Herr und Frau
Chiang und TPK profitierten von diesen Entscheidungen.
3. 'Der Aufsichtsrat der Gesellschaft ist sich bewusst, dass Aktionäre die
Entscheidung der Gesellschaft möglicherweise in Zweifel ziehen, ihre
Beteiligung an dem Touch-Screen-Hersteller TPK Holding Co., Ltd.
('TPK') zu einem Zeitpunkt, an dem der Börsenkurs für eine solche
Transaktion günstig war, nicht zu verkaufen. Die besseren Gründe
sprachen jedoch für eine Verweigerung der verlangten Zustimmungen in
jedem der entsprechenden Fälle.'
Dass der Aufsichtsrat den Verkauf der Beteiligung von Balda an TPK nicht
genehmigt hat, scheint ein weiteres Beispiel für einen bestehenden
Interessenkonflikt zu sein und wir ziehen seine in dieser Angelegenheit
getroffene Entscheidung ernsthaft in Zweifel. Indem der Aufsichtsrat seine
Genehmigung für einen solchen Verkauf nicht erteilte, als die TPK-Aktien
mehr als das Dreifache der aktuellen Marktkapitalisierung von Balda wert
waren, schützte er nach unserem Dafürhalten die Interessen der Familie
Chiang. Während er damit 350 Millionen Euro an Wert für die Balda-Aktionäre
vernichtete, als daraufhin der Kurs der TPK-Aktien fiel.
4. '... kann die Gesellschaft als Hauptaktionärin der TPK (mit einer
Beteiligung von 16,1% an TPK bzw. ca. 37,8 Mio. TPK-Aktien) nicht
leichtfertig TPK-Aktien auf den Markt werfen, ohne die Stabilität des
TPK-Aktienkurses und mithin des Wertes der übrigen von ihr gehaltenen
TPK-Aktien zu gefährden.'
Diese Aussage ist aus verschiedenen Gründen unzutreffend. Zunächst hätten
alle Balda-Aktien, für die die Sperrfrist abgelaufen war, in einer oder
mehreren außerbörslichen Transaktionen unter der Leitung einer der in Asien
tätigen führenden Investmentbanken gleichzeitig platziert werden können.
Niemals bestand die Notwendigkeit, die Aktien auf den Markt zu 'werfen',
weshalb der Verkauf auch keine direkten Auswirkungen auf den TPK-Aktienkurs
gehabt hätte.
Vielmehr gilt es festzustellen, was mit zahlreichen Kommentaren von
Sell-Side-Analysten, die die Entwicklung von TPK verfolgen, untermauert
werden kann, dass gerade die Untätigkeit des Aufsichtsrates in erheblichem
Maße zur Schwäche der TPK-Aktien beigetragen hat. Als immer mehr
Marktteilnehmer sich auf einen Verkauf von TPK-Aktien einrichteten, der
dann aber nie stattfand, trugen sie dazu bei, den TPK-Aktienkurs nach unten
zu treiben. Hätte der Aufsichtsrat rasch und überzeugt gehandelt, anstatt
zuzulassen, dass sich sechs Monate lang schädliche Gerüchte verbreiten,
wäre der vermeintliche Überhang höchstwahrscheinlich sofort beseitigt
worden und hätte ein Großteil des Kursrückgangs der TPK-Aktien hätte
möglicherweise vermieden werden können.
Schlussendlich macht der Aufsichtsrat keine konkreten Angaben dazu, welche
Bedingungen er genau abwartete, die noch nicht vorlagen, als die TPK-Aktie
bei 800 Taiwan-Dollar (TWD) und darüber notierte. Folgt man dieser Logik
des Aufsichtsrates - er habe die Aktien nicht verkauft, weil er
Auswirkungen auf den TPK-Aktienkurs befürchtet habe - so könnten die
TPK-Aktien wohl niemals verkauft werden, da man immer einwenden könnte,
dass dieses Risiko in einem gewissen Ausmaß besteht.
5. 'Zudem ist die Gesellschaft nach taiwanesischem Aktienrecht vor Verkauf
oder Kauf von Aktien verpflichtet, jede Änderung ihrer Beteiligung an
TPK von mehr als 10.000 TPK-Aktien bei den taiwanesischen Behörden
anzuzeigen, da die Gesellschaft nach den Regeln des Gesetzes als
Insider gilt.'
Zu sagen, die TPK-Aktien seien nicht verkauft worden, weil die
regulatorischen Formalitäten bei den Behörden in Taiwan nicht vorlagen, ist
unserer Einschätzung nach nur ein weiterer Vorwand. Folgt man der Logik des
Aufsichtsrates, so wären Verkäufe von größeren Aktienpaketen durch
Personen, die als Insider angesehen werden, in börsennotierten
taiwanesischen Firmen unmöglich und taiwanesische Aktien wären damit
unveräußerlich.
6. '...ist darauf hinzuweisen, dass Herr Chiang der Gesellschaft im Jahr
2008 durch Zahlung eines Kaufpreises für die TPK-Aktien (die zum
damaligen Zeitpunkt nicht börsennotiert waren) zu Hilfe kam:...'
Im Oktober 2008 verkaufte Balda einen Anteil an TPK in Höhe von 12 Prozent
an Michael Chiang. Die genauen Details wurden nicht bekannt gegeben,
allerdings kann davon ausgegangen werden, dass die Aktien zu einem Preis
von höchstens 20 TWD pro Aktie verkauft wurden. Als TPK zwei Jahre darauf
an die Börse ging, lag der Ausgabekurs der Aktien bei 220 TWD. Die Aktie
schloss am ersten Handelstag bei 480 TWD und damit um ein Vielfaches höher
als der Preis, den Michael Chiang zuvor gezahlt hatte. Angesichts dieser
Tatsachen ist Octavian davon überzeugt, dass Herr Chiang keineswegs aus
reiner Selbstlosigkeit, sondern eher aus wirtschaftlichem Interesse und mit
höchst einträglichem Ergebnis für die Familie Chiang handelte.
7. 'Dem hingegen fürchtet der Aufsichtsrat der Gesellschaft, dass die Wahl
der von Octavian vorgeschlagenen Kandidaten zu ernsten
Interessenskonflikten führen und die Corporate Governance der
Gesellschaft nachhaltig verschlechtern würde.'
Octavian ist bemüht, die derzeitigen Balda-Aufsichtsratsmitglieder im Zuge
einer außerordentlichen Hauptversammlung zu ersetzen, weil wir der
Auffassung sind, dass der derzeitige Aufsichtsrat versäumt hat, die
Interessen der Balda-Aktionäre angemessen zu vertreten. Dieses Versäumnis
hat unserer Meinung nach zu einer erheblichen Vernichtung von Shareholder
Value geführt, was durch Veränderung auf Ebene des Aufsichtsrates umgehend
adressiert werden muss. Wir sind fest davon überzeugt, dass ein neu
zusammengesetzter Aufsichtsrat, in dem keine Interessenkonflikte bestehen,
für den künftigen Erfolg der Gesellschaft von entscheidender Bedeutung ist.
Octavian möchte daher drei unabhängige und erfahrene Kandidaten wählen,
welche die Chancen und Herausforderungen bei Balda offen, unvoreingenommen
und aus einem neuen Blickwinkel heraus bewerten, dem Vorstand mit
unvoreingenommenem, neutralem Rat im Interesse aller Aktionäre zur Seite
stehen und Verantwortlichkeit auf Ebene des Aufsichtsrates gewährleisten
können. Die von uns nominierten Kandidaten - René Charles Jäggi, Behdad
Alizadeh und Igor Kuzniar - verfügen über die Stärken, Kompetenzen und
Erfahrungen, um die Wertschöpfung für alle Balda-Aktionäre zu maximieren.
Weder René Charles Jäggi noch Behdad Alizadeh haben neben der
beabsichtigten Mitgliedschaft im Aufsichtsrat Geschäftsverbindungen mit der
Gesellschaft oder verfolgen Geschäftsinteressen, die mit denen der
Gesellschaft kollidieren. Das Gleiche gilt für Igor Kuzniar, der im
Aufsichtsrat einen Hauptaktionär der Gesellschaft vertreten würde, was
nicht unüblich ist und - mangels sonstiger Geschäftsbeziehungen - seine
Interessen in Einklang mit denen aller anderen Balda-Aktionäre bringt.
Darüber hinaus ist Octavian tief besorgt darüber, dass die gegenwärtigen
Aufsichtsratsmitglieder nicht in der Lage sind, ihre Pflichten
ordnungsgemäß zu erfüllen, wie die wesentlichen Missverständnisse im
Hinblick auf die gesetzlichen Bestimmungen für Aufsichtsratsmitglieder von
börsennotierten Unternehmen und die entsprechenden Empfehlungen des
deutschen Deutschen Corporate Governance Kodexes (DCGK) (vgl. Stellungnahme
des Aufsichtsrates vom 29. Dezember 2011) zeigen. Insbesondere würde die
Zahl der Vorstands- und Aufsichtsratsmandate von Herrn Jäggi ihn nicht an
einer ordnungsgemäßen Ausübung der Pflichten als Aufsichtsratsmitglied bei
Balda hindern. Herrn Jäggis Mandate stehen weder im Widerspruch zu
deutschem Recht noch zum Deutschen Corporate Governance Kodex. Die Aussage
des Aufsichtsrates, seine Wahl könne von den Gerichten für unwirksam
erklärt werden, entbehrt somit jeglicher rechtlichen Grundlage.
Wir sind gerne bereit, in einen offenen Dialog mit der Gesellschaft, ihrer
Geschäftsführung und ihren Aktionären zu treten, um im besten Interesse von
Balda zu handeln. Wir sind jedoch überaus enttäuscht darüber, dass der
Balda-Aufsichtsrat - noch bevor dieser Dialog in Gang kommen konnte - auf
verunglimpfende Behauptungen und offensichtliche Fehldarstellungen
zurückgegriffen hat, um seine Position auf Kosten der eigentlichen
Eigentümer von Balda, nämlich seiner Aktionäre, zu verteidigen.
Des Weiteren kann der Austausch von Rainer Mohr bzw. des Vorstands etwa
einen Monat vor der außerordentlichen Hauptversammlung nur als Versuch
gewertet werden, noch vor der bevorstehenden Aktionärsabstimmung
unumkehrbare Tatsachen zu schaffen. Wir warnen die Aufsichtsratsmitglieder
davor, sich an weiteren Maßnahmen zu beteiligen, die zu weiteren Schäden
für die Balda-Aktionäre führen könnten, und werden uns mit allen uns zur
Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln dafür einsetzen, dass der
Aufsichtsrat und der neue Vorstand für jeglichen Verstoß gegen ihre
Treuepflichten zur Rechenschaft gezogen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Richard Hurowitz
Chief Executive Officer
Octavian Advisors, LP
CC: Aufsichtsrat
* * *
Weitere Informationen zum geplanten Vorgehen von Octavian und den
empfohlenen Nominierungen finden Sie unter www.ShareholdersForBalda.com.
Über Octavian Advisors
Die Octavian Advisors, L.P. ist eine global tätige Investmentgesellschaft
mit Niederlassungen in New York und London. Das Unternehmen konzentriert
sich auf Investments im Kontext von Sondersituationen und finanziellen
Schwierigkeiten auf internationalen Märkten und investierte bis heute
erfolgreich in über 40 Ländern auf sechs Kontinenten. Aktuell verwaltet
Octavian ein Vermögen in Höhe von 1 Mrd. Dollar im Auftrag führender
Stiftungen, Pensionskassen, Family Offices und Institutionen.
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+1 212.687.8080
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Ende der Finanznachricht
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151731 05.01.2012
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Octavian Advisors: Octavian reagiert auf unzutreffende Behauptungen
der Balda AG
05.01.2012 / 10:00
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OCTAVIAN REAGIERT AUF UNZUTREFFENDE BEHAUPTUNGEN DER BALDA AG
Neubesetzung des Vorstands von Balda sei Versuch vonseiten des
Aufsichtsrates, noch vor der bevorstehenden Abstimmung der Aktionäre
unumkehrbare Fakten zu schaffen
NEW YORK - 5. Januar 2012 - Die Octavian Advisors LP ('Octavian'), die über
verschiedene Fonds rund 8,3 Prozent der ausstehenden Aktien der Balda AG
('Balda') hält, gab folgende Antwort auf die unzutreffenden Behauptungen,
die der Balda-Aufsichtsrat in seiner Pressemitteilung vom 29. Dezember 2011
gemacht hat.
'Der Aufsichtsrat von Balda hat eine Reihe unzutreffender Behauptungen
abgegeben, mit denen aus unserer Sicht die grundlegende Tatsache - nämlich,
dass die derzeitigen Aufsichtsratsmitglieder wiederholt nicht im besten
Interesse der Gesellschaft und ihrer Aktionäre gehandelt haben -
verschleiert werden soll', erklärte Richard Hurowitz, Chairman und CEO von
Octavian. 'Der offensichtliche Interessenkonflikt des Aufsichtsrates hat
die Balda-Aktionäre bis heute rund 350 Millionen Euro gekostet. Darüber
hinaus ist der Rücktritt des CEO der Gesellschaft und dessen Austausch
durch zwei neue Mitglieder zu diesem Zeitpunkt ein weiteres Beispiel für
schlechte Corporate Governance. Dass sich der CEO zum Rücktritt gezwungen
fühlte, demonstrierte nach unserem Dafürhalten, dass sich der gegenwärtige
Aufsichtsrat weiterhin in unangemessener Weise in die Geschäftsführung zu
Lasten von Balda und seinen Aktionären einmischt.'
Igor Kuzniar, Managing Director von Octavian, bekräftigte: 'Es ist höchste
Zeit für eine bessere Corporate Governance bei Balda. Trotz der verzerrten
Darstellung, die Interessen von Michael Chiang und seiner Gattin Yun-Ling
Chiang seien in irgendeiner Form getrennt zu sehen und nicht
gleichgerichtet, zielt der Balda-Aufsichtsrat offenbar weiterhin darauf ab,
die Interessen der Familie Chiang zu schützen, anstatt seiner Treuepflicht
gegenüber den Aktionären der Gesellschaft nachzukommen. Der Austausch des
Vorstands etwa einen Monat vor der außerordentlichen Hauptversammlung kann
nur als Versuch verstanden werden, im Vorfeld der bevorstehenden
Aktionärsabstimmung unumkehrbare Fakten zu schaffen. Wir warnen die
Aufsichtsratsmitglieder davor, sich an weiteren Maßnahmen zu beteiligen,
die zu weiteren Schäden für die Balda-Aktionäre führen könnten, und werden
uns mit allen uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln dafür
einsetzen, dass der Aufsichtsrat und der neue Vorstand für jeglichen
Verstoß gegen ihre Treuepflichten zur Rechenschaft gezogen werden.'
Octavian hat heute folgendes Schreiben an den Balda-Aufsichtsrat versandt:
05. Januar 2012
Dr. Michael Naschke
Aufsichtsratvorsitzender
Balda Aktiengesellschaft
Bergkirchener Str. 228
32549 Bad Oeynhausen
Deutschland
Sehr geehrter Herr Dr. Naschke,
mit diesem Schreiben möchten wir auf die Pressemitteilung des
Balda-Aufsichtsrates vom 29. Dezember 2011 antworten, in der eine Reihe
unzutreffender Behauptungen über Octavian Advisors, LP ('Octavian') und
unseren Wunsch, anlässlich der außerordentlichen Hauptversammlung der
Gesellschaft am 8. Februar 2012 drei unabhängige Aufsichtsratsmitglieder
für die Balda AG ('Balda') zu nominieren, enthalten sind. Leider werden
durch die Aussagen in der Pressemitteilung des Aufsichtsrats die Tatsachen
verzerrt dargestellt, wodurch ein unvollständiges Bild der bestehenden
Situation von Balda vermittelt wird. Wir möchten auf jede dieser Aussagen
gesondert antworten.
1. 'Ungeachtet dessen ist der Aufsichtsrat noch immer darüber erstaunt,
wie Octavian Kenntnis von Betriebsgeheimnissen der Gesellschaft
erhalten konnte, die nun in einer Weise veröffentlicht wurden, die für
die Gesellschaft und damit für alle Aktionäre nachteilig sein könnte.'
Wir möchten klarstellen, dass weder Octavian noch andere Octavian
zurechenbare Parteien oder Organmitglieder bzw. Führungspersonen von
Octavian zu irgendeinem Zeitpunkt vertrauliches oder sensibles Material
erhalten oder verwendet haben. Unsere Aussagen und Vorwürfe basieren einzig
und allein auf öffentlichen Informationen oder wurden von diesen
abgeleitet. Als Hauptquellen dienten Veröffentlichungen von Balda und
seinem Management sowie Informationen, die im Rahmen von Hauptversammlungen
präsentiert wurden.
2. 'Die weiteren Behauptungen von Octavian, dass zwei der drei Mitglieder
des Aufsichtsrats der Gesellschaft nicht unabhängig seien bzw. einem
Interessenskonflikt unterlägen, ... basieren auf der falschen Annahme,
dass Herr Michael Chiang der Hauptaktionär der Gesellschaft gewesen
sei. Aufgrund der öffentlichen Mitteilungen über die an der
Gesellschaft gehaltenen Stimmrechte ist jedoch allgemein bekannt, dass
der Hauptaktionär der Gesellschaft, die Yield Return Investments
Limited, ausschließlich von Frau Yun-Ling Chiang gehalten wird.'
Wir sind fest davon überzeugt, dass die Umstände erkennen lassen, dass der
Balda-Aufsichtsrat offenkundig zugunsten von Herrn Michael Chiang, seiner
Gattin, Frau Yun-Ling Chiang, und anderen Investoren der TPK Holding Co.,
Ltd ('TPK'), anstatt im besten Interesse von Balda und seinen Aktionären
gehandelt hat.
Wir haben Grund zu der Annahme, dass zwei der drei Aufsichtsratsmitglieder,
Herr Yu-Sheng Kai und Herr Chun-Chen Chen, in enger Verbindung zu Baldas
größtem Einzelaktionär - Herrn Chiang - stehen, da beide nach unserem
Kenntnisstand in Unternehmen tätig sind, die zu Herrn Chiangs
Unternehmensgruppe gehören und von Yield Return Investments Limited
nominiert wurden, einer Investmentgesellschaft, die unseres Wissens nach in
Wirklichkeit von Herrn und Frau Chiang geführt wird. Die Behauptung von
Balda, weder Herr Chen noch Herr Kai seien bei TPK beschäftigt, ist
formalistisch und irreführend, wenn nicht gar falsch. So war Herr Chen
beispielsweise am 31. Mai 2011 als Vorstandsmitglied der Taiwan Video and
Monitor Corporation eingetragen, die im Geschäftsbericht von TPK für das
Jahr 2010 eindeutig als 'materiell mit TPK verbunden' bezeichnet wird und
damit zur Unternehmensgruppe von Herrn Chiang gehört. Uns liegen Hinweise
vor, dass Herr Kai in ähnlicher Weise in Unternehmen tätig ist, die mit TPK
oder Herrn Chiang verbunden sind.
Ebenso ist die Behauptung von Balda, Yield Return Investments unterliege
der Kontrolle von Frau Chiang, weshalb keine direkte Verbindung zu Herrn
Chiang bestehe, formalistisch und irreführend und lediglich ein weiterer
Versuch, die Tatsachen zu verdrehen und den Status quo beizubehalten.
So veröffentlichte Balda am 20. Februar 2009 eine Pressemitteilung, der
zufolge Max Gain Management Ltd. ('Max') eine Beteiligung von 29,9 Prozent
an Balda erworben hatte und Max von Herrn Chiang kontrolliert wurde. In
dieser Pressemitteilung begrüßte Balda Herrn Chiang ausdrücklich als neuen
Mehrheitsaktionär der Gesellschaft. Zudem erklärte Balda im Januar 2010 in
einer Veröffentlichung gemäß § 26 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG), Max
habe seine Beteiligung auf Yield Return Investments Limited übertragen.
Balda wies darauf hin, dass dies ausschließlich ein gruppeninterner
Transfer im Rahmen der Unternehmensgruppe innerhalb der Familie Chiang sei
und dass die Mitglieder der Familie Chiang, die hinter Yield Return
Investments Limited stünden, auch indirekt die Kontrolle über Max ausübten.
Weiterhin erläuterte die Gesellschaft, der Transfer habe daher keinerlei
Auswirkung auf die bestehende Beteiligung der Familie Chiang an Balda.
Diese von Balda offiziell veröffentlichten Informationen stehen im klaren
Gegensatz zu den Aussagen des Aufsichtsrates vom 29. Dezember 2011.
Die Familie Chiang hält derzeit über Yield Return Investment einen Anteil
in Höhe von 27,6 Prozent an Balda im Wert von rund 50 Millionen Euro. Der
Interessenkonflikt resultiert daraus, dass Herr Chiang zudem Mitbegründer
und Vorstandsvorsitzender der TPK ist, an der er und Frau Chiang einen
Anteil von 25 Prozent im Wert von ca. 500 Millionen Euro halten. Infolge
eines früheren Joint Venture hält Balda wiederum einen Anteil von 16,1
Prozent an TPK. Allein der Wert dieser Beteiligung entspricht bei aktueller
Marktbewertung ungefähr dem 1,5-fachen der Marktkapitalisierung von Balda.
Es liegt auf der Hand, dass mehrere Entscheidungen des Aufsichtsrates zu
Lasten von Balda und seiner Aktionäre gingen. Lediglich Herr und Frau
Chiang und TPK profitierten von diesen Entscheidungen.
3. 'Der Aufsichtsrat der Gesellschaft ist sich bewusst, dass Aktionäre die
Entscheidung der Gesellschaft möglicherweise in Zweifel ziehen, ihre
Beteiligung an dem Touch-Screen-Hersteller TPK Holding Co., Ltd.
('TPK') zu einem Zeitpunkt, an dem der Börsenkurs für eine solche
Transaktion günstig war, nicht zu verkaufen. Die besseren Gründe
sprachen jedoch für eine Verweigerung der verlangten Zustimmungen in
jedem der entsprechenden Fälle.'
Dass der Aufsichtsrat den Verkauf der Beteiligung von Balda an TPK nicht
genehmigt hat, scheint ein weiteres Beispiel für einen bestehenden
Interessenkonflikt zu sein und wir ziehen seine in dieser Angelegenheit
getroffene Entscheidung ernsthaft in Zweifel. Indem der Aufsichtsrat seine
Genehmigung für einen solchen Verkauf nicht erteilte, als die TPK-Aktien
mehr als das Dreifache der aktuellen Marktkapitalisierung von Balda wert
waren, schützte er nach unserem Dafürhalten die Interessen der Familie
Chiang. Während er damit 350 Millionen Euro an Wert für die Balda-Aktionäre
vernichtete, als daraufhin der Kurs der TPK-Aktien fiel.
4. '... kann die Gesellschaft als Hauptaktionärin der TPK (mit einer
Beteiligung von 16,1% an TPK bzw. ca. 37,8 Mio. TPK-Aktien) nicht
leichtfertig TPK-Aktien auf den Markt werfen, ohne die Stabilität des
TPK-Aktienkurses und mithin des Wertes der übrigen von ihr gehaltenen
TPK-Aktien zu gefährden.'
Diese Aussage ist aus verschiedenen Gründen unzutreffend. Zunächst hätten
alle Balda-Aktien, für die die Sperrfrist abgelaufen war, in einer oder
mehreren außerbörslichen Transaktionen unter der Leitung einer der in Asien
tätigen führenden Investmentbanken gleichzeitig platziert werden können.
Niemals bestand die Notwendigkeit, die Aktien auf den Markt zu 'werfen',
weshalb der Verkauf auch keine direkten Auswirkungen auf den TPK-Aktienkurs
gehabt hätte.
Vielmehr gilt es festzustellen, was mit zahlreichen Kommentaren von
Sell-Side-Analysten, die die Entwicklung von TPK verfolgen, untermauert
werden kann, dass gerade die Untätigkeit des Aufsichtsrates in erheblichem
Maße zur Schwäche der TPK-Aktien beigetragen hat. Als immer mehr
Marktteilnehmer sich auf einen Verkauf von TPK-Aktien einrichteten, der
dann aber nie stattfand, trugen sie dazu bei, den TPK-Aktienkurs nach unten
zu treiben. Hätte der Aufsichtsrat rasch und überzeugt gehandelt, anstatt
zuzulassen, dass sich sechs Monate lang schädliche Gerüchte verbreiten,
wäre der vermeintliche Überhang höchstwahrscheinlich sofort beseitigt
worden und hätte ein Großteil des Kursrückgangs der TPK-Aktien hätte
möglicherweise vermieden werden können.
Schlussendlich macht der Aufsichtsrat keine konkreten Angaben dazu, welche
Bedingungen er genau abwartete, die noch nicht vorlagen, als die TPK-Aktie
bei 800 Taiwan-Dollar (TWD) und darüber notierte. Folgt man dieser Logik
des Aufsichtsrates - er habe die Aktien nicht verkauft, weil er
Auswirkungen auf den TPK-Aktienkurs befürchtet habe - so könnten die
TPK-Aktien wohl niemals verkauft werden, da man immer einwenden könnte,
dass dieses Risiko in einem gewissen Ausmaß besteht.
5. 'Zudem ist die Gesellschaft nach taiwanesischem Aktienrecht vor Verkauf
oder Kauf von Aktien verpflichtet, jede Änderung ihrer Beteiligung an
TPK von mehr als 10.000 TPK-Aktien bei den taiwanesischen Behörden
anzuzeigen, da die Gesellschaft nach den Regeln des Gesetzes als
Insider gilt.'
Zu sagen, die TPK-Aktien seien nicht verkauft worden, weil die
regulatorischen Formalitäten bei den Behörden in Taiwan nicht vorlagen, ist
unserer Einschätzung nach nur ein weiterer Vorwand. Folgt man der Logik des
Aufsichtsrates, so wären Verkäufe von größeren Aktienpaketen durch
Personen, die als Insider angesehen werden, in börsennotierten
taiwanesischen Firmen unmöglich und taiwanesische Aktien wären damit
unveräußerlich.
6. '...ist darauf hinzuweisen, dass Herr Chiang der Gesellschaft im Jahr
2008 durch Zahlung eines Kaufpreises für die TPK-Aktien (die zum
damaligen Zeitpunkt nicht börsennotiert waren) zu Hilfe kam:...'
Im Oktober 2008 verkaufte Balda einen Anteil an TPK in Höhe von 12 Prozent
an Michael Chiang. Die genauen Details wurden nicht bekannt gegeben,
allerdings kann davon ausgegangen werden, dass die Aktien zu einem Preis
von höchstens 20 TWD pro Aktie verkauft wurden. Als TPK zwei Jahre darauf
an die Börse ging, lag der Ausgabekurs der Aktien bei 220 TWD. Die Aktie
schloss am ersten Handelstag bei 480 TWD und damit um ein Vielfaches höher
als der Preis, den Michael Chiang zuvor gezahlt hatte. Angesichts dieser
Tatsachen ist Octavian davon überzeugt, dass Herr Chiang keineswegs aus
reiner Selbstlosigkeit, sondern eher aus wirtschaftlichem Interesse und mit
höchst einträglichem Ergebnis für die Familie Chiang handelte.
7. 'Dem hingegen fürchtet der Aufsichtsrat der Gesellschaft, dass die Wahl
der von Octavian vorgeschlagenen Kandidaten zu ernsten
Interessenskonflikten führen und die Corporate Governance der
Gesellschaft nachhaltig verschlechtern würde.'
Octavian ist bemüht, die derzeitigen Balda-Aufsichtsratsmitglieder im Zuge
einer außerordentlichen Hauptversammlung zu ersetzen, weil wir der
Auffassung sind, dass der derzeitige Aufsichtsrat versäumt hat, die
Interessen der Balda-Aktionäre angemessen zu vertreten. Dieses Versäumnis
hat unserer Meinung nach zu einer erheblichen Vernichtung von Shareholder
Value geführt, was durch Veränderung auf Ebene des Aufsichtsrates umgehend
adressiert werden muss. Wir sind fest davon überzeugt, dass ein neu
zusammengesetzter Aufsichtsrat, in dem keine Interessenkonflikte bestehen,
für den künftigen Erfolg der Gesellschaft von entscheidender Bedeutung ist.
Octavian möchte daher drei unabhängige und erfahrene Kandidaten wählen,
welche die Chancen und Herausforderungen bei Balda offen, unvoreingenommen
und aus einem neuen Blickwinkel heraus bewerten, dem Vorstand mit
unvoreingenommenem, neutralem Rat im Interesse aller Aktionäre zur Seite
stehen und Verantwortlichkeit auf Ebene des Aufsichtsrates gewährleisten
können. Die von uns nominierten Kandidaten - René Charles Jäggi, Behdad
Alizadeh und Igor Kuzniar - verfügen über die Stärken, Kompetenzen und
Erfahrungen, um die Wertschöpfung für alle Balda-Aktionäre zu maximieren.
Weder René Charles Jäggi noch Behdad Alizadeh haben neben der
beabsichtigten Mitgliedschaft im Aufsichtsrat Geschäftsverbindungen mit der
Gesellschaft oder verfolgen Geschäftsinteressen, die mit denen der
Gesellschaft kollidieren. Das Gleiche gilt für Igor Kuzniar, der im
Aufsichtsrat einen Hauptaktionär der Gesellschaft vertreten würde, was
nicht unüblich ist und - mangels sonstiger Geschäftsbeziehungen - seine
Interessen in Einklang mit denen aller anderen Balda-Aktionäre bringt.
Darüber hinaus ist Octavian tief besorgt darüber, dass die gegenwärtigen
Aufsichtsratsmitglieder nicht in der Lage sind, ihre Pflichten
ordnungsgemäß zu erfüllen, wie die wesentlichen Missverständnisse im
Hinblick auf die gesetzlichen Bestimmungen für Aufsichtsratsmitglieder von
börsennotierten Unternehmen und die entsprechenden Empfehlungen des
deutschen Deutschen Corporate Governance Kodexes (DCGK) (vgl. Stellungnahme
des Aufsichtsrates vom 29. Dezember 2011) zeigen. Insbesondere würde die
Zahl der Vorstands- und Aufsichtsratsmandate von Herrn Jäggi ihn nicht an
einer ordnungsgemäßen Ausübung der Pflichten als Aufsichtsratsmitglied bei
Balda hindern. Herrn Jäggis Mandate stehen weder im Widerspruch zu
deutschem Recht noch zum Deutschen Corporate Governance Kodex. Die Aussage
des Aufsichtsrates, seine Wahl könne von den Gerichten für unwirksam
erklärt werden, entbehrt somit jeglicher rechtlichen Grundlage.
Wir sind gerne bereit, in einen offenen Dialog mit der Gesellschaft, ihrer
Geschäftsführung und ihren Aktionären zu treten, um im besten Interesse von
Balda zu handeln. Wir sind jedoch überaus enttäuscht darüber, dass der
Balda-Aufsichtsrat - noch bevor dieser Dialog in Gang kommen konnte - auf
verunglimpfende Behauptungen und offensichtliche Fehldarstellungen
zurückgegriffen hat, um seine Position auf Kosten der eigentlichen
Eigentümer von Balda, nämlich seiner Aktionäre, zu verteidigen.
Des Weiteren kann der Austausch von Rainer Mohr bzw. des Vorstands etwa
einen Monat vor der außerordentlichen Hauptversammlung nur als Versuch
gewertet werden, noch vor der bevorstehenden Aktionärsabstimmung
unumkehrbare Tatsachen zu schaffen. Wir warnen die Aufsichtsratsmitglieder
davor, sich an weiteren Maßnahmen zu beteiligen, die zu weiteren Schäden
für die Balda-Aktionäre führen könnten, und werden uns mit allen uns zur
Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln dafür einsetzen, dass der
Aufsichtsrat und der neue Vorstand für jeglichen Verstoß gegen ihre
Treuepflichten zur Rechenschaft gezogen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Richard Hurowitz
Chief Executive Officer
Octavian Advisors, LP
CC: Aufsichtsrat
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Weitere Informationen zum geplanten Vorgehen von Octavian und den
empfohlenen Nominierungen finden Sie unter www.ShareholdersForBalda.com.
Über Octavian Advisors
Die Octavian Advisors, L.P. ist eine global tätige Investmentgesellschaft
mit Niederlassungen in New York und London. Das Unternehmen konzentriert
sich auf Investments im Kontext von Sondersituationen und finanziellen
Schwierigkeiten auf internationalen Märkten und investierte bis heute
erfolgreich in über 40 Ländern auf sechs Kontinenten. Aktuell verwaltet
Octavian ein Vermögen in Höhe von 1 Mrd. Dollar im Auftrag führender
Stiftungen, Pensionskassen, Family Offices und Institutionen.
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05.01.2012 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
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151731 05.01.2012