Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, dem 30. Oktober, wissen sollte:
1. Trump erwartet “großartigen Deal” mit China
Die Investoren werden den andauernden Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China im Auge behalten, als US-Präsident Donald Trump in einem Interview mit Fox News bestätigte, dass er bereit sei, neue milliardenschwere Zölle gegen China zu verhängen, sollte es zu keiner Einigung zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt kommen.
Er zeigte sich allerdings zuversichtlich und bestand darauf, dass er erwarte, einen “großartigen Deal” mit China hinzubekommen.
Das Interview folgte auf einen Report von Bloomberg, der die Märkte erschüttert hatte, in dem zu lesen war, dass die Vereinigten Staaten Zölle auf bislang nicht mit Abgaben belegte Importe aus China im Wert von 257 Mrd USD vorbereiten, für den Fall das die für November angesetzten Gespräche zwischen Trump und dem chinesischen Staatsführer Xi Jinping ohne Ergebnis verlaufen.
Die beiden Staatschefs sollen sich am Rande des G20-Gipfels in Argentinien treffen, der Ende November über die Bühne gehen wird.
2. Dow-Mitglieder führen den Reigen von Quartalsberichten an
Einige bekannte Namen werden am Dienstag ihre neuesten Finanzergebnisse präsentieren, als diese die letzte große Woche für Unternehmensergebnisse vom dritten Quartal an der Wall Street sein wird.
Thomson Reuters zufolge, haben bisher 78% der Unternehmen im S&P 500 die Schätzungen beim Gewinn übertroffen. Das Gewinnwachstum gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres läuft auf 25,2% zu und würde damit 3,6% über den Schätzungen vom 30. September liegen.
Coca Cola (NYSE:KO), General Electric (NYSE:GE) und Pfizer (NYSE:PFE) werden die interessantesten Dow-Unternehmen sein, bevor der Handel am Dienstag losgeht, während außerhalb des Bluechip-Index die Investoren auch die Berichte von MasterCard (NYSE:MA) und Under Armour (NYSE:UA) im Auge behalten werden.
Facebook (NASDAQ:FB) und eBay (NASDAQ:EBAY) werden dann nach Handelsschluss berichten.
3. US-Indexfutures zeigen nach oben
Auch wenn der Ausverkauf vom Montag im Gefolge des eskalierenden Handelsdisputs den S&P 500 auf einen Bärenmarkt zusteuern sah, gab der Ausgleich der Verlust in den letzten 15 Minuten der Handelssitzung den Investoren etwas Hoffnung auf eine Erholung, die sich am Dienstag fortsetzen sollte.
Um 10:40 MEZ lag der Bluechip Dow Futures um 48 Punkte oder 0,20% höher, der S&P 500 Futures legte um 7 Punkte oder 0,25% zu, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 4 Punkte oder 0,05% nach oben ging.
Allerdings gaben Aktien in Europa ihre anfänglichen Gewinne wieder auf, da das Wirtschaftswachstum in Frankreich, Italien und dem gesamten Euroraum unter Erwartungen hereinkam.
Zuvor hatten Aktien in Asien es geschafft ihre anfänglichen Verluste wieder einzuholen und die Sitzung in der Gewinnzone zu beenden, da Trumps Bemerkungen über einen erwarteten “großartigen Deal” die Sorgen über den Handelskonflikt zurückgehen ließen.
4. Dollar behauptet sich in der Nähe von 10-Wochenhoch vor Verbrauchervertrauen
Der Dollar bewegte sich am Dienstag gegenüber den anderen Leitwährungen zurück in die Nähe eines 10-Wochenhochs, als erhöhte Spannungen in Handelsfragen die Befürchtungen vor einem globalen Abkühlen der Konjunktur verschärfte, was wiederum die Nachfrage nach Sicherheit erhöhte.
Um 10:42 MEZ lag der US-Dollarindex, der den Kurs der amerikanischen Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, auf 0,19% höher auf 96,76 und damit in der Nähe seines 10-Wochenhochs von 96,62 vom Freitag.
Der Höhepunkt unter den Konjunkturdaten vom Dienstag dürften die neuesten Werte zu Konsumklima sein, als sich dieses in den USA auf Niveaus bewegt, wie man sie seit 2000 nicht mehr gesehen hat.
Das Conference Board wird seinen Index des Verbrauchervertrauens um 15:00 MEZ herausgeben. Ökonomen rechnen damit, dass dieser von 138,4 im September auf 136 abgerutscht ist.
5. Ölpreise fallen auf versprochene Produktionserhöhungen
Die Ölpreise sind am Dienstag nach unten gegangen, als Saudi-Arabien und Russland versprachen ihre Förderung anzuheben und damit die Sorgen am Markt wegen der am 4. November in Kraft tretenden Sanktionen gegen den Iran vertrieben.
Die US-Rohölfutures lagen um 10:43 MEZ um 31 US-Cent oder 0,46% tiefer auf 66,73 USD, während Öl der Sorte Brent sich um 34 US-Cent oder 0,44% auf 77,03 USD verbilligt hat.
Saudi-Arabien hatte in diesem Monat versprochen seine Ölförderung anzuheben, um den Ausfall der iranischen Exporte auszugleichen, der mit dem Eintritt der US-Sanktionen erwartet wird. Russland hatte am Sonnabend ebenfalls gesagt, es sehe keinen Grund seine derzeitigen Produktionsniveaus zu senken.
Nach vielen Monaten der Sorge über eine Verknappung des Angebots, vor Einsetzen der US-Sanktionen gegen den Iran, beginnt der Ölmarkt stattdessen eine mögliche Überversorgung zu befürchten, als die Lagerbestände in aller Welt am Steigen sind.
Die jüngsten Daten von den US-Rohölvorräte werden am Dienstagabend vom American Petroleum Institute hereinkommen, während die amtlichen Data, für die mit einer Zunahme um 3,67 Mio Fass gerechnet wird, einen Tag später erscheinen werden.
Sollte sich das bestätigen, dann wäre es der sechste wöchentliche Anstieg in Folge. Schon jetzt sind die US-Lager in den letzten fünf Wochen um 28,7 Mio Fass voller geworden.