Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, den 16. Mai, wissen sollte:
1. Dollar rutscht auf Halbjahrestief inmitten von Kontroversen über Trump
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist im Handel am New Yorker Morgen um 0,4% auf 98,44 gefallen und hat damit am fünften Handelstag in Folge einen Kursverlust erlitten.
Zunächst war der Index auf ein Tief von 98,37, sein niedrigstes Niveau seit dem 10. November, abgerutscht, als Berichte die Runde machten, dass Präsident Donald Trump bei einem Treffen in der letzten Woche gegenüber dem russischen Außenminister vertrauliche Informationen zu einer Operation gegen den Islamischen Staat durchsickern ließ.
Die Nachrichten verstärken die Sorgen, dass Trump angesichts wachsender Kontroversen kaum noch Chancen hat, sein Konjunkturprogramm umzusetzen.
Die US-Währung war ohnehin schon in der Defensive, da Anzeichen auf eine abkühlende Konjunktur in den USA die Investoren zu einer vorsichtigeren Einschätzung der Zinserhöhungen durch die Federal Reserve veranlasste.
Die Märkte preisen Investing.com's Fed Rate Monitor Instrument zufolge, derzeit nur noch eine 67 prozentige Wahrscheinlichkeit auf eine Zinserhöhung bei der nächsten Fed-Sitzung im Juni ein, nachdem der Wert in der vergangenen Woche noch bei 80% gelegen hatte.
Heute stehen noch einige US-Konjunkturberichte ins Haus. Um 14:30 MEZ gibt es Daten von Bauanfängen und Baugenehmigungen und um 15:15 MEZ kommt die Industrieproduktion.
2. Ölpreis setzt seinen Anstieg fort
Die Ölfutures lagen am Dienstag im Plus, mit den Kursen auf dem Weg in Richtung des Tageshochs vom Vortag, da die Nachricht, dass Saudi-Arabien und Russland sich auf eine Verlängerung der Produktionssenkungen für weitere neun Monate bis März 2018 geeinigt haben, weiter für gute Laune am Markt sorgt.
Derzeit wird US-Rohöl zu 49,16 USD das Fass gehandelt, 31 US-Cent oder rund 0,6% höher als der Schlusskurs von gestern. Der Benchmark für den US-Ölmarkt hatte am Montag den Handel mit einem Aufschlag von 1,01 USD oder 2,1% beendet, nachdem er zuvor mit 49,66 USD seinen höchsten Kurs seit dem 28. April eingestellt hatte.
Brent gewann 30 US-Cent hinzu und lag auf 52,12 USD. Der globale Benchmark hatte gestern mit 52,63 USD seinen höchsten Kurs seit dem 21. April eingestellt.
Die Investoren warten nun auf die wöchentlichen Daten zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten. Der Industrieverband "American Petroleum Institute" wird heute um 22:30 MEZ seinen wöchentlichen Report herausgeben.
3. Britische Inflation erreicht 4-Jahreshoch
Die Inflation ist in Großbritannien im vergangenen Monat amtlichen Daten von heute nach, auf ihr höchstes Niveau seit September 2013 gestiegen, was den wachsenden Druck auf die Haushaltseinkommen vor den landesweiten Wahlen am 8. Juni verdeutlicht.
Die Verbraucherpreise stiegen im April gegenüber dem Vorjahr um 2,7%, teilte das nationale Statistikamt des Landes mit, und lagen damit leicht über den Erwartungen der Wirtschaftsforscher, die von einer Zunahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 2,6% ausgegangen waren. Die Teuerung hat sich damit gegenüber dem Anstieg von 2,3% im Vormonat weiter beschleunigt.
Ohne Öl und andere schwankungsanfällige Komponenten wie Lebensmittel, sind die Verbraucherpreise um 2,4% gestiegen, ihre höchste Rate seit März 2013.
Das Pfund hat sich von seinem heutigen Tageshoch gegenüber dem Dollar zurückgezogen. Der GBP/USD Kurs lag 0,1% tiefer auf 1,2885, nachdem er zuvor bis auf 1,2957 geklettert war. Unterdessen ist der FTSE 100 auf ein neues Allzeithoch gestiegen.
4. Wirtschaftswachstum im Q1 in der Eurozone auf 0,5% bestätigt
Das Wirtschaftswachstum im Euroraum lag in den ersten drei Monaten des Jahres auf Linie mit den ersten Schätzungen, bestätigten Daten vom Dienstag, womit die Zuversicht über die Konjunktur in der Region untermauert wurde.
Eurostat meldete, dass das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,5% gestiegen ist, was die erste Schätzung und die Erwartungen bestätigt. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr lag der Zuwachs bei 1,7%.
Einem anderen Report nach, haben sich die deutschen Geschäftserwartungen im Mai leicht verbessert, lagen aber dennoch unter den Vorhersagen.
Der Euro kletterte gegenüber dem US-Dollar mit 1,1050 auf seinen höchsten Stand in einem halben Jahr. Zuletzt lag er mit einem Plus von 0,6% auf 1,1045. An den europäischen Aktienbörsen ging es zumeist abwärts, aber die Kurs blieben in Sichtweite ihre jüngsten Höchststände in mehreren Jahren.
5. Neue Quartalsberichte von US-Einzelhändlern
Die Ergebnisse von Einzelhändlern wie Home Depot (NYSE:HD), TJX und Staples sind am Dienstag auf dem Radarschirm, insbesondere angesichts der miesen Daten aus der vergangenen Woche von Kaufhausketten wie Macy's (NYSE:M) und Nordstrom (NYSE:JWN). Von Urban Outfitters (NASDAQ:URBN) gibt es ebenfalls Zahlen, aber erst nach der Schlussglocke.
Die US-Aktienindexfutures deuten eine Handelseröffnung auf Vortagsniveau an. Der Bluechip Dow Futures gewann 12 Punkte oder rund 0,1% hinzu, der S&P 500 Futures gab einen Punkt nach, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 4 Punkte nach oben ging.