Investing.com - Hier sind die Top 5 Themen an den Finanzmärkten am Donnerstag, dem 25. Juli 2019.
1. EZB im Fokus
Die Europäische Zentralbank tagt heute in Frankfurt. Die geldpolitische Entscheidung wird um 13.45 Uhr mitteleuropäischer Zeit bekannt gegeben. Zuletzt sind die Spekulationen auf eine Senkung des Einlagesatzes, der aktuell bei -0,4 Prozent liegt, deutlich gestiegen. Wahrscheinlicher ist aber, dass {{ecl-396||Mario Draghi}} erst im September eine Zinssenkung in Aussicht stellt und zugleich die Forward Guidance anpasst.
Schwache Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone sowie der sich im freien Fall befindliche deutsche Ifo-Index haben den Handlungsdruck auf die Europäische Zentralbank heute Nachmittag erhöht.
Aber auch andere Zentralbanken wollen ihre Geldpolitik lockern. So dürfte die Federal Reserve nächste Woche an der Zinsschraube drehen.
Der Gouverneur der Reserve Bank of Australia, Philip Lowe, sagte heute Morgen, dass es "angemessen sei, eine längere Periode mit niedrigen Zinsen zu erwarten". Vor knapp einem Monat hatte die RBA den Leitzins auf ein Allzeittief gesenkt.
Vor der EZB-Zinssatzentscheidung dürfte die türkische Zentralbank um 13 Uhr eine große Zinssenkung liefern. Präsident Recep Tayyip Erdogan forderte jüngst eine Zinssenkung um 3 Prozent.
2. Dollar notiert in der Nähe der Einmonatshochs
Zwar gilt eine Zinssenkung in den USA um 25 Basispunkte am 31. Juli als ausgemachte Sache, aber die Schwäche des US-Dollars im Verhältnis zu seinen Rivalen hält sich in Grenzen und so stieg der Greenback am Mittwoch auf den höchsten Stand seit einem Monat.
Die Erwartungen an eine dovishe EZB, die pessimistische Guidance der RBA und die Furcht vor einem harten Brexit, nachdem Boris Johnson neuer Premierminister in Großbritannien geworden ist, haben die Währungen zum US-Dollar belastet.
Im Wirtschaftskalender stehen heute der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter sowie die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.
3. Facebook-Aktie mit Kurssprung nach Quartalszahlen
Die Aktien von Facebook (NASDAQ:FB) legten im vorbörslichen Handel um knapp 2 Prozent zu, nachdem das blaue Netzwerk mehr Gewinn einfuhr als erwartet und den durchschnittlichen Erlös je Nutzer überraschend steigern konnte.
Finanzvorstand David Wehner warnte jedoch davor, dass sich das Umsatzwachstum in den kommenden Quartalen verlangsamen könnte.
Die Federal Trade Commission hat gestern einen Vergleich in Höhe von 5 Milliarden Dollar mit Facebook bekannt gegeben. Das Social-Media-Netzwerk muss zudem einen internen Datenschutzaufsichtsausschuss installieren.
Die US-Regierung hat am Mittwoch indes eine umfangreiche Untersuchung der Wettbewerbspraktiken großer Tech-Konzerne angekündigt. Namen von Unternehmen nannte das Ministerium nicht. Man werde aber prüfen, ob und wie führende Online-Plattformen Marktmacht erlangt haben und sich an Praktiken beteiligen, die den Wettbewerb dämpfen, Innovationen erstickt oder anderweitig den Verbrauchern geschadet haben. "Das Ministerium werde die Bedenken berücksichtigen, die Verbraucher, Unternehmen und Unternehmen in den Bereichen Suche, soziale Medien und bei einigen Einzelhändler nachgehen", hieß es. Das deutet darauf hin, dass unter anderem Google (NASDAQ:GOOGL), Apple (NASDAQ:AAPL), Facebook (NASDAQ:FB) und Amazon (NASDAQ:AMZN) überprüft werden könnten.
4. Quartalszahlen von Tesla und Ford belasten Autosektor
Tesla (NASDAQ:TSLA) sorgte gestern an der Wall Street mit schwachen Quartalszahlen für Ernüchterung. Die Verluste waren größer als erwartet. Auch beim Umsatz wusste der US-Elektroautobauer nicht zu überzeugen. Rückläufige Sachinvestitionen signalisieren ein langsameres zukünftiges Wachstum. Es wurde auch angekündigt, dass der Batteriepionier J.B. Straubel von seiner Funktion als Chief Technology Officer zurücktreten werde.
Die Aktie verlor vorbörslich mehr als 10 Prozent.
Die Papiere von Ford (NYSE:F) fielen, nachdem die Gewinnschätzung für das zweite Quartal verfehlt wurde und zudem ein schwächerer Geschäftsausblick vorgelegt wurde.
Der japanische Konkurrent, Nissan (T:7201), kündigte einen weltweiten Stellenabbau in Höhe von 12.500 Jobs an. Das sind 2500 mehr als zuvor. Der Quartalsgewinn schrumpfte um 98,5 Prozent.
Volkswagen (DE:VOWG_p) dagegen meldete einen Anstieg der Gewinne von 10 Prozent, aber auch die Aktien des deutschen Autobauers sanken.
5. US-Futures gemischt vor Quartalszahlen
138 S&P 500 Unternehmen haben bereits ihre Bilanzbücher geöffnet. Die Earning Scouts sagten, dass sich die Gewinne der S&P 500 zwar verlangsamt hätten, sie seien aber nicht negativ.
Aktien von Anheuser Busch Inbev (NYSE:BUD) schnellten um 6 Prozent in die Höhe, nachdem das Unternehmen die Analystenschätzungen übertraf.
Vorbörslich legen 3M (NYSE:MMM), Bristol-Myers Squibb (NYSE:BMY), Comcast (NASDAQ:CMCSA) und Dow (NYSE:DOW) ihre Zahlen vor. Nach US-Börsenschluss werden dann Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Amazon (NASDAQ:AMZN) und Intel (NASDAQ:INTC) ihre Zahlen berichten.
-- Der Bericht entstand mit Material von Reuters