Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, dem 6. Mai, wissen sollte:
1. Trump droht China neue Zölle an
US-Präsident Donald Trump erhöhte am Wochenende den Druck auf China und drohte bis Freitag den Zollsatz auf Waren im Wert von 200 Mrd USD von 10% auf 25% anzuheben und weitere Importe im Wert von 325 Mrd USD mit genauso hohen Abgaben so belegen.
"Der Handelsdeal mit China kommt voran, aber zu langsam, da sie versuchen neu zu verhandeln. Nein!” sagte Trump via Twitter.
Die Drohung kommt im Vorfeld von hochkarätigen Verhandlungen in Washington in dieser Woche. Auch wenn das Wall Street Journal anfänglich berichtet hatte, dass China eine Absage der Reise des stellvertretenden Ministerpräsidenten Liu Hes in die USA absagen könnte, bestätigte das chinesische Außenministerium, dass sie weiter planen, eine Delegation zu schicken. Es ist allerdings nicht klar, ob der Vizepremier Teil dieser Gruppe sein wird.
Trump hat die seit langem im Raum stehende Zollerhöhung zweimal verschoben, seit er am 1. Dezember einen Waffenstillstand mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping erreicht hatte und einige Analysten mutmaßen, dass die Drohung vom Sonntag eine Taktik ist, um den Druck vor der nächsten Verhandlungsrunde zu erhöhen, die am Mittwoch losgehen soll.
2. Dow vor Kursrutsch um 500 Punkte
Trump Tweet ließ die Finanzmärkte am Montag aus dem Risiko gehen und die Aktienkurse weltweit purzeln.
Der gesamteuropäische Euro Stoxx 50 rutschte um 2,1% ab, während der chinesische Shanghai Composite den Handel 5,6% tiefer beendete. Der japanische Nikkei 225 wurde wegen eines Feiertags nicht ermittelt. US-Aktienfutures deuten für den Handelsbeginn am Montag scharfe Kursverluste an, nachdem die letzte Woche in Hochstimmung zu Ende gegangen war, dank eines soliden Arbeitsmarktberichts, in dem es kaum Anzeichen auf Inflationsdruck gab.
Der Dow Futures lag um 11:24 MEZ 522 Punkte oder 2,0% tiefer, während der S&P 500 Futures 55 Punkte oder 1,9% nachgab und der technologielastige Nasdaq 100 Futures um 186 Punkte oder 2,4% absackte.
An einem Handelstag ohne wichtige US-Konjunkturdaten hat sich der Dollar insgesamt kaum gegenüber den anderen Leitwährungen bewegt. Allerdings fiel der Kurs des chinesischen Yuan gegenüber der US-Währung ab, während der japanische Yen als krisensichere Anlage nachgefragt war.
3. Ölpreise auf Zolldrohung abgesackt
Die Ölpreise sind am Montag gesunken, als Trumps Aussagen auf Twitter die Befürchtungen über die Weltwirtschaft und die Ölnachfrage neu aufleben ließen.
US-Rohölfutures lagen um 11:27 MEZ um 97 US-Cent oder 1,6% tiefer auf 60,97 USD, während Öl der Sorte Brent sich um 87 US-Cent oder 1,2% auf 69,98 USD verbilligt hat.
Händler befürchten, dass ein ausgewachsener Handelskrieg zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt die Nachfrage nach Öl einbrechen lassen würde. Die Preise waren letzte Woche gefallen, nachdem ein starker Anstieg der US-Rohölvorräte suggeriert hatte, dass auf dem Weltmarkt nach wie vor reichlich Öl vorhanden ist.
Mehr dazu gibt es hier: Wochenausblick Rohstoffe: Alles ist möglich nach Trumps-Zolldrohung gegen China - Barani Krishnan
Vor dem Hintergrund der laufenden Sanktionen gegen iranische Ölexporte kündigten die USA am Sonntag an, eine Flugzeugträgerflottille und Bomber in den Nahen Osten zu verlegen, wegen der “verstörenden und eskalierenden Andeutungen und Warnungen” im Zusammenhang mit der Islamischen Republik.
Derartige Schritte lassen Händler häufig eine geopolitische Risikoprämie beim Rohöl einpreisen, aber das scheint heute von den Sorgen über den Welthandel in den Hintergrund geschoben zu werden.
4. Occidental verbessert Angebot für Anadarko
Occidental Petroleum (NYSE:OXY) hat die Bargeldkomponente seines 38 Mrd USD schweren Angebots zur Übernahme von Anadarko Petroleum (NYSE:APC) aufgestockt, während es die Notwendigkeit aufhob, dass seine eigenen Aktionäre über das Angebot abstimmen.
Occidental baute sein Angebot von 76 USD den Anteilsschein dahingehend um, dass jetzt 78% durch Bargeld und 22% durch eigene Aktien gezahlt werden sollen, während das Verhältnis zuvor 50/50 war. Dies macht das Angebot nicht nur attraktiver für die Anteilseigner für Anadarko, indem es deren Risiko im Hinblick auf den Kurs von Occidental reduziert, sondern es vermindert auch die Zahl eigener Aktien, die Occidental zur Finanzierung der Transaktion ausgeben muss, womit keine Zustimmung der eigenen Aktionäre mehr notwendig ist.
Anadarko beantwortete dies, indem es feststellte, dass die Zustimmung zu einer Übernahme durch Chevron (NYSE:CVX) für 33 Mrd USD immer noch gültig ist und dass es weiter dieses Angebot empfehle, aber es sich den neuen Vorschlag ansehe.
5. Berkshire erhöht Aktienrückkäufe, als Buffett Jain und Abel ins Rampenlicht stellt
Milliardär Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) hat im ersten Quartal eigene Aktien im Wert von rund 1,7 Mrd USD gekauft, eine starke Zunahme gegenüber dem gesamten Rückkaufvolumen von 1,3 Mrd USD in 2018, nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr seine diesbezügliche Politik gelockert hatte.
Buffett, der wegen seiner erfolgreichen Investitionen als das “Orakel von Omaha” bekannt ist, nutzte die 2019er Hauptversammlung der Aktionäre, um seine möglichen Nachfolger Ajit Jain, dem Vizepräsidenten der Versicherungssparte der Investmentgesellschaft, und Greg Abel, dem Vizechef für Bereiche außerhalb des Versicherungsgeschäfts, ins Rampenlicht zu stellen.
Buffett gab beiden Männern bei dem Treffen das Podium und suggerierte, dass es “wahrscheinlich eine ziemlich gute Idee” sei, Jain und Abel in Zukunft mehr Fragen beantworten zu lassen.
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