Einigung im letzten Moment: Giuliani darf Wohnungen behalten

Veröffentlicht am 17.01.2025, 11:43
© Reuters.

NEW YORK (dpa-AFX) - Der einstige New Yorker Bürgermeister und Trump-Anwalt Rudy Giuliani hat einen 148-Millionen-Dollar-Rechtsstreit beigelegt und darf nun seine Immobilien und andere Wertgegenstände behalten. Der Einigung vorausgegangen waren tagelange, dramatische Verhandlungen zwischen Giulianis Anwälten und den Vertretern der beiden Klägerinnen, zwei Wahlhelferinnen aus dem US-Bundesstaat Georgia, wie US-Medien berichteten. Eigentlich hätte ein weiterer Prozess in dem jahrelangen Rechtsstreit am Donnerstag (Ortszeit) in New York starten sollen.

Giuliani müsse im Rahmen der Einigung eine Entschädigung an die beiden Frauen zahlen, hieß es weiter. Die Höhe dieser Entschädigung war zunächst nicht öffentlich. Dem Trump-Vertrauten wird vorgeworfen, die Wahlhelferinnen nach der US-Präsidentenwahl 2020 verleumdet zu haben.

Gedroht hatte dem 80-Jährigen laut US-Medien der Verlust einer Immobilie in Florida und einer weiteren an der New Yorker Upper East Side. Außerdem standen demnach auch Wertgegenstände wie seine Uhrensammlung, ein Mercedes-Benz (ETR:MBGn) Cabrio und ein Trikot signiert von US-Baseballspieler Joe DiMaggio auf dem Spiel.

"Ich bin mit dem Ergebnis, das wir erreicht haben, zufrieden", schrieb Giuliani auf X zur Einigung. Er dürfe seine beiden Immobilien behalten, ebenso wie all seine persönlichen Gegenstände. Fehlverhalten räumte Giuliani nicht ein. "Dieser Rechtsstreit hat allen Parteien viel abverlangt." Er und die beiden Klägerinnen einigten sich laut Giuliani auch darauf, niemals in diffamierender Weise übereinander zu sprechen.

Giuliani war Ende 2023 dazu verurteilt worden, den beiden Frauen - Mutter und Tochter - 148 Millionen Dollar (aktuell 144 Millionen Euro) Schadenersatz wegen Verleumdung zu zahlen. Da er das Geld nicht aufbringen konnte, sollten sie unter anderem seine New Yorker Luxuswohnung bekommen.

Die beiden Frauen waren 2020 als Wahlhelferinnen in Georgia tätig gewesen - und Giuliani hatte nach der Wahl fälschlicherweise behauptet, dass Helfer wie sie Wahlzettel für Donald Trump weggeworfen und gefälschte Zettel für den am Ende siegreichen Demokraten Joe Biden gezählt hätten. Dabei gerieten die beiden Frauen ins Visier wütender Trump-Anhänger, weil sie auf einem im Internet verbreiteten Video zu sehen waren.

Die Einigung sei ein "Meilenstein", zitierte die "New York Times" aus einem Statement der Wahlhelferinnen. "Die letzten vier Jahre waren ein lebendig gewordener Alptraum. Wir haben dafür gekämpft, unsere Namen reinzuwaschen, unseren Ruf wiederherzustellen und zu beweisen, dass wir nichts falsch gemacht haben.

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