PEKING/NEW YORK/FRANKFURT (dpa-AFX) - Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche hat ein heftiger Kursrutsch an der New Yorker Wall Street die Anleger weltweit verunsichert. Bereits am Montag hatte ein rasanter Kurssturz Investoren rund um den Globus aufgeschreckt. Diesmal fiel der Rückgang allerdings mit einem Minus von gut 1000 Punkten moderater aus: Am Montag hatte der Dow Jones (Dow Jones Industrial Average) zeitweise knapp 1600 Zähler abgegeben und damit so viele Punkte wie nie zuvor an einem einzelnen Handelstag.
Als wichtigster Grund für die Kursrückgänge gilt die Sorge vor steigenden Zinsen in den USA. Steigende Zinsen begünstigen Anleihen im Vergleich zu Aktien und gelten daher als Gift für die Börse. Hinzu kommt: Ein Großteil der Finanzmärkte wird inzwischen durch Computerprogramme gesteuert. Werden bestimmte Kursmarken nach unten durchbrochen, werden automatisch und blitzschnell weitere Papiere auf den Markt geworfen. Das verstärkt den Kurssturz. Der deutsche Aktienmarkt dürfte sich nach dem Rutsch am Donnerstag trotz abermals hoher Verluste in New York am Freitag zunächst stabilisieren. Der Broker IG indizierte den Dax (DAX) rund zwei Stunden vor Handelsbeginn bei 12 248 Punkten und damit 0,10 Prozent niedriger als zum Xetra-Schluss am Vortag - angesichts der hohen Verluste an der Wall Street und den starken Abschlägen an den asiatischen Märkten ein sehr geringes Minus. Am Donnerstag hatte der deutsche Leitindex 2,62 Prozent auf 12 260,29 Punkte verloren und fiel damit auf den tiefsten Stand seit September 2017. Nach den erneut heftigen Kursverlusten an der Wall Street sind auch die Märkte in Asien am Freitag deutlich abgerutscht. Die meisten Indizes konnten ihre Verluste der ersten Handelsstunde etwas verringern. So verlor der japanische Index Nikkei 225 zum Handelsschluss 2,3 Prozent auf 21 382,62 Punkte. Zu Handelsbeginn hatte er zeitweise 3,5 Prozent verloren. Auf Wochensicht beträgt das Minus gut 8 Prozent.