Frankfurt (Reuters) - Im Rennen um den Posten des EZB-Vize wird heute (Montag) eine wichtige Vorentscheidung erwartet.
Beim Treffen der Finanzminister der Euro-Länder in Brüssel wird vorrausichtlich festgelegt, wer die neue Nummer zwei an der Seite von Notenbank-Chef Mario Draghi sein soll. Einen Tag später, am Dienstag, sollen die EU-Finanzminister dann den Kandidaten formell bestätigen. Zur Wahl stehen Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos und Irlands Notenbankchef Philip Lane. Draghi braucht einen neuen Stellvertreter, weil die Amtszeit des Portugiesen Vitor Constancio im Mai nach acht Jahren endet. Die endgültige Entscheidung soll dann auf dem EU-Gipfel am 22. März fallen.
Hochrangige Vertreter aus der Euro-Zone hatten dem Spanier zuletzt mehr Chancen eingeräumt. Nachdem de Guindos einem Insider zufolge wohl auch die Rückendeckung Frankreichs hat, dürften diese noch gestiegen sein. Die Neubesetzung gilt als zentrale Weichenstellung vor der 2019 anstehenden Wahl eines Nachfolgers für Draghi. Experten gehen davon aus, dass der Chefposten für einen Vertreter aus dem Norden offengehalten wird, sollte bei der Vize-Position ein südeuropäisches Euro-Land zum Zuge kommen. Sollte also de Guindos den Zuschlag erhalten, würden sich die Chancen von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann verbessern.